Hilpoltstein
1442 Pfeifen für die Stadtpfarrkirche

Teile für die neue Orgel der Stadtpfarrkirche werden in Hilpoltstein abgeladen - Aufbau dauert rund zweieinhalb Monate

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Neue Orgel für die Stadtpfarrkirche −Foto: Kai Bader

Hilpoltstein (HK) Am Donnerstagvormittag sind die Teile für die neue Orgel der Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche angeliefert worden. Neben dem Gehäuse gehören dazu 1262 Metall- und 180 Holzpfeifen. In frühestens zweieinhalb Monaten soll das neue Instrument in seinem vollem Tonumfang erklingen.

Die Teile für die neue Hilpoltsteiner Orgel waren etliche Stunden unterwegs: Bereits am Mittwochvormittag wurden sie bei der Orgelfirma Goll in Luzern verladen. „Dann ging es über den Zoll in Basel und den Zoll in Weißenburg schließlich nach Hilpoltstein“, sagt Lukas Goll, der Orgelbauer, der den Basisaufbau des Hilpoltsteiner Instruments leitet. Erst kurz vor 10 Uhr stand der Lastwagen dann mit seiner rund acht Tonnen schweren Fracht vor der Johanneskirche.

Für einige der großen Holzkisten mit dem Korpus des Instrumentes mussten zehn Mann kräftig anpacken, um sie über den Seiteneingang in die Kirche zu tragen. Da waren die Pfeifen, die größtenteils in Schachteln verpackt waren, sogar etwas leichter. Stück für Stück wurde in die Kirche gebracht, so dass die Teile schließlich die komplette linke Hälfte des Kirchenschiffs in Anspruch nahmen.

Die Hilpoltsteiner Orgel soll vom äußeren Erscheinungsbild so wiedererstehen, wie sie in der Barockzeit zu sehen war. „Der kleine Mittelteil der Orgel stammte aus dem Jahr 1732 von einem bekannten Orgelbauer namens Baumeister“, sagt Simon Hebeisen, der die Leitung der Restauration der Orgel innehat. „Rund 30 bis 40 Jahre später wurde die Orgel bereits erweitert, weil man gemerkt hat, dass sie für die Hilpoltsteiner Kirche zu klein ist.“ Und in diesem Umfang, also dem kleinen Mittelteil mit der ersten Erweiterung, wird sie die Kirche künftig wieder schmücken. „Die späteren Erweiterungen, die Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise Anfang des 20. Jahrhunderts dazukamen, wird es dann allerdings nicht mehr geben“, so Hebeisen.

Allerdings sind aus der Geburtsstunde der Orgel nur noch die Verzierungen am Prospekt, also der Frontseite der Orgel, erhalten. „Die werden aber selbstverständlich wieder mit eingepasst und von einem Restaurator überarbeitet. Der eigentliche Korpus der Orgel ist komplett im Luzerner Werk gebaut worden.

„Allerdings haben wir rund 60 Holzpfeifen aus dem 20. Jahrhundert, die wir ganz oder teilweise erhalten konnten. Und auch die Holz- und Metallpfeifen von vier kleinen Registern stammen aus dieser Zeit.“ Der allergrößte Teil der Metallpfeifen ist allerdings neu.

In den nächsten zwei Wochen sind wir damit beschäftigt, den Korpus zu bauen“, sagt Hebeisen. Zwei weitere Wochen brauche der Restaurator. Erst Ende September sollen dann die Pfeifen eingebaut werden. „Hier wird jede Einzelne gestimmt.“ Das nimmt rund sechs Wochen in Anspruch. Vor November wird die Orgel also nicht in ihrem vollen Tonumfang zu hören sein.