Hilpoltstein
Acht Herausforderer für Marlene Mortler

21 Parteien treten zur Bundestagswahl an, aber lediglich 9 haben im Wahlkreis einen Direktkandidaten Nur ein Bewerber für Landratsposten

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Hilpoltstein (mes) Gleich drei Wahlen stehen am 24. September an. Wobei im gesamten Landkreis mit der Bundestags- und der Landratswahl nur zweimal Kreuzchen gemacht werden dürfen. Nur in Georgensgmünd wird an diesem Tag auch noch der Bürgermeister gewählt.

Insgesamt 21 Parteien stehen auf dem blauen Zettel der Bundestagswahl. Neben den im Bundestag vertretenen Parteien CSU, SPD, Grüne und Linke sind dies die FDP, AfD, Freie Wähler, Piraten, ÖDP, Bayernpartei, Tierschutzpartei, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, NPD, Bürgerrechtsbewegung Solidarität, Bündnis Grundeinkommen, Demokratie in Bewegung, DKP, Deutsche Mitte, Die Partei, Partei für Gesundheitsforschung und Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer.

Nicht einmal die Hälfte davon hat einen Kandidaten für das Direktmandat im Wahlkreis Roth/Nürnberger Land, das seit 15 Jahren Marlene Mortler innehat. Für die SPD tritt Alexander Horlamus an, für die Grünen Gabriele Drechsler, für die FDP Andreas Neuner, für die AfD Siegfried Lang, für die Linke Helmut Johach und für die Freien Wähler Wolfgang Haubner. Dazu kommen noch Jonas Schwemmer für die Piraten und Walter Stadelmann für die ÖDP. Diese beiden hätten es bis zum Stichtag am 28. Juli noch geschafft, über 200 Unterstützerunterschriften zusammenzubekommen, sagt Angelika Maurer vom Landratsamt Roth.

Weitaus übersichtlicher sind die Wahlzettel für die Landratswahl und die Bürgermeisterwahl in Georgensgmünd, denn in beiden Fällen gibt es nur einen Kandidaten. Herbert Eckstein stellt sich zum fünften Mal für das Amt des Landrats zur Wahl, Ben Schwarz wirft zum zweiten Mal in Georgensgmünd den Hut in den Ring. Das Besondere: Der SPD-Mann ist auch Kandidat der CSU.

Wahlberechtigt ist jeweils, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat, Deutscher im Sinne des Grundgesetzes ist, seit drei Monaten in der Bundesrepublik Deutschland eine Wohnung innehat oder sich gewöhnlich aufhält und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen ist. Alle Wahlberechtigten werden von ihrer Gemeinde in das Wählerverzeichnis ihres Wahlbezirks eingetragen, wenn sie bis zum 42. Tag vor der Wahl, das war der 13. August, bei einer Meldebehörde in Deutschland gemeldet sind. Sie erhalten dann bis zum 3. September eine Wahlbenachrichtigung und einen Antrag auf Erteilung eines Wahlscheins mit Briefwahlunterlagen. Im Falle der Landratswahl beträgt die Frist im Übrigen nur 35 Tage, sie geht also noch bis zum Sonntag.

Da bei der Landratswahl auch EU-Ausländer mitwählen dürfen, sind es laut Angelika Maurer rund 99 000 Wahlberechtigte, während es bei der Bundestagswahl rund 97 000 sind. Endgültig fest stehe die Zahl der Wahlberechtigten allerdings erst am 22. September.

Mit der Wahlbenachrichtigung erhält jeder Wähler zugleich einen Antrag auf Erteilung eines Wahlscheins mit Briefwahlunterlagen. Mit dem Wahlschein kann man vorab in der Gemeindebehörde, am Wahltag in einem Wahlraum oder per Briefwahl wählen. Wahlscheine können bis Freitag vor der Wahl (18 Uhr) beantragt werden, in Sonderfällen am Wahltag bis 15 Uhr. Die Erteilung eines Wahlscheins kann schriftlich oder mündlich bei der Gemeinde oder auf andere Art (Fax, E-Mail, nicht aber telefonisch) beantragt werden.

Bei der Briefwahl muss der ausgefüllte Stimmzettel in dem verschlossenen blauen Stimmzettelumschlag zusammen mit dem Wahlschein und der unterschriebenen Versicherung an Eides statt in dem roten Wahlbriefumschlag zurückgesandt werden. Der Versand in Deutschland mit der Deutschen Post AG ist unentgeltlich. Dabei ist auf eine rechtzeitige Absendung zu achten. Der Wahlbrief muss bis zum Wahlsonntag um 18 Uhr bei der zuständigen Stelle eingehen.

Dass am 24. September neben dem Bundestag auch der Landrat gewählt wird, erscheint im Sinne der Logistik durchaus sinnvoll, bedarf aber laut Angelika Maurer einer Sondergenehmigung des Staatsministeriums. Zur deutlichen Unterscheidung werden die Wahlzettel zur Landratswahl rosa sein und die zur Bürgermeisterwahl in Georgensgmünd gelb.

Ausgezählt werde am Abend des 24. September zunächst die Bundestagswahl, sagt Maurer. Dann folgten die Landrats- und die Bürgermeisterwahl. Sobald ausgezählt sei, würden Schnellmeldungen veröffentlicht. "Unsere Direktkandidaten stehen dann schon fest." Offiziell ist das Ergebnis allerdings noch nicht, denn das gibt es bei der Bundestagswahl erst im Oktober. Die Zahlen sind aber erfahrungsgemäß sehr verlässlich. Das Ergebnis der Landratswahl ist früher amtlich, laut Maurer bereits am Mittwoch nach der Wahl.