Hilpoltstein
Bürgermeisterlicher Geschmack

Zum 13. Mal sucht der Landkreis Roth den besten Presssack Finale am 16. März

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Hochkonzentriert bei der Sache: Die Landkreisbürgermeister nehmen den Presssacktest sehr genau. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein/Roth (mes) Der Presssack ruft. Es naht die Zeit der Nürnberger Freizeitmesse und damit der Presssackwettbewerb des Landkreises Roth. Da die Zahl der Bewerber auch in diesem Jahr bei weitem die Kapazität des Messestandes überschreitet, hat bereits am gestrigen Mittwoch im Landratsamt die Vorausscheidung stattgefunden. 21 Metzger, Gastwirte und Direktvermarkter haben gefüllte Saumagen im Landratsamt eingereicht.

Zum 13. Mal findet der Wettbewerb heuer bereits statt. Auf stolze 62 ist die Zahl der verschiedenen Teilnehmer im Lauf der Jahre angewachsen, wie Kulturamtschef Jörg Ruckriegel verriet - der im Übrigen ebenso Premiere feierte wie die Metzgerei Brunner aus Georgensgmünd. Und dass neue Besen eben anders kehren, hat er gleich den Bewertungszettel überarbeitet. Statt selbst eine Punktzahl zwischen eins und sechs einzutragen - was nicht selten zur Verwechslung mit Schulnoten geführt hat -, gibt es jetzt Zahlenreihen zum Ankreuzen.

Apropos neu. Ein absolutes Novum war auch die Jury, sie bestand nämlich fast ausschließlich aus Bürgermeistern der Landkreisgemeinden. Ein Umstand, der vor allem der Tatsache geschuldet war, dass sich die Vorausscheidung direkt an die Bürgermeisterdienstbesprechung anschloss. Ergänzt wurde das Gremium durch Landrat Herbert Eckstein, Pilzkoryphäe Rudolf Rossmeissl und zwei Vertreter der Heimatzeitungen.

Der Presssack ist der Urtyp der fränkischen Wurst. Dabei ist die rote Variante die am meisten verbreitete und auch die, die beim Presssackwettbewerb auf den Prüfstand kommt. Obwohl das Grundrezept im Prinzip immer das gleiche ist, erstaunt die Vielfalt an Geschmack, Optik und Konsistenz immer wieder. Von den 21 Testexemplaren glich keines dem anderen, schmeckte keines wie ein zweites. "Handwerk ist eben niemals gleich", sagte Spalts Bürgermeister Udo Weingart, der auch eine Parallele zur Politik zog. Die einen seien eben mehr rötlicher, die anderen eher schwärzer. Erfahrene Presssackstreiter wie Herbert Eckstein konstatierten auch, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger werde, die Besten herauszufiltern. Vor allem fehlten die groben Ausrutscher, die es in den ersten Jahren immer mal wieder gegeben hat.

Trotzdem trennte sich auch dieses Mal die Spreu vom Weizen. Der eine war dann doch zu salzig, der andere erinnerte zu stark an eine Sülze, der nächste schmeckte leicht nach Maggi, dort wurde zu viel oder zu wenig geräuchert . . . Am Ende standen jedenfalls acht Metzgereien und ein Gasthaus als Sieger der Vorentscheidung fest. Als da wären: Gasthof Winkler, Alfershausen, sowie die Metzgereien Brunner, Georgensgmünd; Gruber, Großweingarten; Herrler, Greding; Knäblein, Röttenbach; Lederer, Thalmässing; Lutz, Roth; Pfaller, Schloßberg und Wechsler, Spalt. Beachtlich ist, dass sieben der Finalisten bereits neun Mal und öfter dabei waren. Die Metzgereien Knäblein und Herrler haben dabei schon zweimal den Sieger gestellt.

Noch keinen Wettbewerb verpasst hat das Gasthaus Winkler, das mit seinen Presssäcken bereits viermal auf dem Podium stand - allerdings noch nie ganz oben. Aber vielleicht klappt es dieses Mal mit dem Sieg - am Donnerstag, 16. März, ab 10.30 Uhr auf der Freizeitmesse in Nürnberg.