Hilpoltstein
Borkenkäfer: Forstbehörde mahnt zur Wachsamkeit

20.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Hilpoltstein (HK) Der Borkenkäfer wird zunehmend zur Gefahr für die Wälder des südlichen Landkreises Roth. In den Städten Greding und Heideck sowie in der Markgemeinde Thalmässing sind die Fichten häufig und die Borkenkäfer zahlreich.

Die trockenwarme Witterung der letzten Wochen hat die Entwicklung und Ausbreitung der gefährlichen Käfer stark beschleunigt. Wegen der günstigen Lebensbedingungen vermehrt sich der Käfer derzeit rasant. Fichtenbestände aber auch Einzelbäume aller Altersstufen sind gefährdet.

Forstdirektor Christian Kölling vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth appelliert daher an die Waldbesitzer, wachsam ihre Wälder zu begehen und bei der Beseitigung der Befallsherde nicht nachzulassen.

Laut Kölling sind die Symptome gut erkennbar: Befallene Bäume verfärben sich in der Krone von unten nach oben von grün nach braun. Braunes Bohrmehl am Stammfuß noch grüner Bäume ist ein weiteres untrügliches, aber schwerer zu erkennendes Zeichen für den Befall. "Saubere Waldwirtschaft ist die einzig wirksame und bewährte Methode, um die Massenvermehrung des Insekts zu bremsen", sagt Kölling. Vom Käfer befallene Bäume sollten möglichst rasch gefällt, entrindet oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transportiert werden. Die Ansteckungsgefahr für noch gesunde Fichten sei enorm. "Jeder Waldbesitzer ist gesetzlich dazu verpflichtet, die von seinem befallenen Grundstück ausgehende Gefahr zu beseitigen."

Professionelle Beratung und Hilfe finden Waldbesitzer bei den Forstrevieren des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth und bei der Forstbetriebsgemeinschaft Heideck-Schwabach. Am sichersten, am schnellsten und am waldschonendsten ist die maschinelle Aufarbeitung der befallenen Bäume durch professionelle Forstunternehmer. Bei stärkerem Befall rät Kölling von der Selbsthilfe ab: Zu gefährlich, oft zu wenig gründlich und zu langsam. Detailinformationen zum Borkenkäfer und einen Überblick über die regionale Gefährdungslage gibt es unter www.borkenkaefer.org" class="more"%>.

Auf lange Sicht wird wegen des Klimawandels die Borkenkäfergefahr in den nächsten Jahrzehnten noch zunehmen. "So wichtig es ist, die akuten Gefahren durch saubere Wirtschaft abzuwenden, so unumgänglich ist der Umbau der gefährdeten Wälder hin zu Mischbeständen mit anderen Baumarten und höheren Überlebenschancen. Ohne Waldumbau lösen wir das chronische Problem Borkenkäfer nicht wirklich und es geht alle Jahre wieder von neuem los."

Kontakte: Forstrevier Heideck: Dietmar Schuster, Telefon (0160) 362 41 19, Heideck und Thalmässing; Forstrevier Greding: Josef Adam, Telefon (08463) 904 34, Greding; Forstbetriebsgemeinschaft Heideck-Schwabach, Telefon (09171) 966 01 00.