Hilpoltstein
Blitzmarathon bremst Raser aus

In Hilpoltstein nur wenige Fahrer zu schnell Polizei betont erzieherischen Charakter

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Autofahrer im Visier: Polizeihauptmeisterin Verena Lukas richtet beim Blitzmarathon in Hilpoltstein die Radarpistole auf Verkehrsteilnehmer. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (tis) Ein schlechter Tag für Raser: Gestern hat in Bayern und in einigen anderen Bundesländern wieder der Blitzmarathon stattgefunden. Mehr als 1900 Polizistinnen und Polizisten kontrollierten den ganzen Tag auf den Straßen des Freistaats, ob die Fahrer zu schnell unterwegs sind - auch im Landkreis Roth.

Auch die Polizeiinspektion Hilpoltstein war mit einem Team unterwegs, unter anderem stadtauswärts an der Rother Straße auf Höhe der Straße Zum Feldkreuz. Rund eineinhalb Stunden wurde dort kontrolliert, ehe die Messstelle abgebaut wurde und die Beamten weiter zogen auf die Landstraße zwischen Hilpoltstein und Eckersmühlen. Denn auch außerorts wurden die Verkehrsteilnehmer beim Blitzmarathon kontrolliert.

Am Hilpoltsteiner Ortsausgang tat sich zuvor nicht viel. Gerade einmal drei Autofahrer wurden in der ersten Stunde herausgezogen, einer mit 71 Kilometern pro Stunde statt der erlaubten 50, einer mit 76 und einer mit 80. Kleinere Vergehen konnten die Ertappten gleich an Ort und Stelle bei den Beamten in bar begleichen. Auf die beiden Spitzenreiter wartet aber nicht nur ein Bußgeld, sondern auch eine Anzeige und ein Punkt in Flensburg, denn ab 25 Kilometern pro Stunde zu viel auf dem Tacho wird es teuer.

Aber eigentlich sind drei Verfehlungen in einer Stunde nicht allzu viel. "Das ist völlig akzeptabel", sagte der Hilpoltsteiner Dienststellenleiter Siegfried Walbert. "Das liegt natürlich auch daran, dass wir uns beim Blitzmarathon sehr offensiv präsentieren". Damit meint er nicht nur die Stelle, an der er und sein Team gut sichtbar Position bezogen haben, sondern auch die schon von weitem sichtbaren leuchtend gelben Jacken, die er und seine Kollegin, Polizeihauptmeisterin Verena Lukas, trugen. "Wenn man dann auch noch bedenkt, dass die Stellen, an denen heute geblitzt wird, im Vorfeld veröffentlicht wurden, dann wundert es einen, dass wir überhaupt jemanden erwischen", fand Walbert.

Hauptziel des Blitzmarathons sei aber schließlich nicht das Abkassieren von Verkehrssünder, sondern den Fahrern ein Bewusstsein über die Gefahren von zu schnellen Fahrens zu vermitteln, damit diese ihr Fahrverhalten anpassen. Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor die häufigste Ursache für schwere Unfälle. In Bayern sind im Vorjahr deshalb 215 Menschen gestorben.