Hilpoltstein
Armes, reiches Afrika

Heinz Ripkas Diavortrag im vollen Saal der Residenz stimmt auf das Mali-Fest am 30. Mai ein

26.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:39 Uhr

Bilder aus Westafrika zeigt der Hilpoltsteiner Fotograf Heinz Ripka, hier mit Petra Beringer vom Kreuzwirtskellerteam - Foto: privat

Hilpoltstein (HK) Mit einer Bilderreise durch Westafrika – dem Diavortrag von Heinz Ripka im Saal der Hilpoltsteiner Residenz – hat das Kreuzwirtskellerteam den Bogen zum traditionellen Mali-Fest geschlagen, das am Freitag, 30. Mai, auf dem idyllischen Gelände am Kreuzwirtkeller stattfindet.

Stimmungsvoll dekoriert mit originalen Exponaten aus Mali wie etwa handgefertigten Werkzeugen zur Feldbestellung, gewebten Stoffen und fast mannsgroßen Trommeln – alles von der Landesarbeitsgemeinschaft Bayerische Entwicklungshilfe Mali zur Verfügung gestellt – versuchte das Kreuzwirtskellerteam die Gäste im voll besetzten Saal auch optisch auf den Vortrag einzustimmen.

In ihrer Begrüßung stellte Petra Beringer den vom „Wüstenvirus“ infizierten Hilpoltsteiner Fotografen Heinz Ripka vor und beschrieb auch das Land Mali, das in den vergangenen beiden Jahren kurz vor einem Bürgerkrieg stand. Mali scheint eines der ärmsten Länder der Welt zu sein, wenn man bei der Bewertung ausschließlich geldwerte Maßstäbe anlegt. Andererseits verfügt Mali auch über Reichtum, so Beringer, der sich aber erst auf den zweiten Blick erschließt.

Dennoch zählt Mali zu einem der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Dies versucht das Kreuzwirtskellerteam seit nunmehr 26 Jahren zu vermitteln – und auch zu verändern, indem an die Spendenbereitschaft der Menschen in Hilpoltstein und Umgebung appelliert wird. Mit Erfolg, denn der durchschnittliche Betrag, der in den vergangenen Jahren nach dem Mali-Fest an die Landesarbeitsgemeinschaft Bayerische Entwicklungshilfe Mali überwiesen werden konnte, liegt je nach Wetterlage zwischen 5000 und 6000 Euro.

Doch wo versteckt sich nun der Reichtum des armen Landes Mali, das im Spannungsfeld zwischen tiefer Armut und großartiger Kultur liegt? Diese Frage beantwortete Heinz Ripka anhand seiner stimmungsvollen Porträts und Landschaftsaufnahmen mühelos. Die Fotos zeigten Lebensfreude, ein buntes, auch im modisch-wörtlichen Sinn gemeintes Markttreiben, und auch den Stolz auf immer drei Nennungen in der Liste des Weltkulturerbes.

Von Dakar im Senegal hatte Ripka seine Reise in einem geländegängigen Rotel-Bus, einer Art fahrendem Hotel, begonnen. Auf der Transkontinentalpiste – Straße wäre dafür keine passende Bezeichnung – legte die Reisegesellschaft insgesamt 3500 Kilometer zurück und durchquerte dabei die Staaten Niger und Mali. Hier wurden die Städte Bamako, Djenné, Mopti und das legendäre Timbuktu besichtigt, bevor die Reise nach gut drei Wochen im Benin endete. Was Heinz Ripka auf diesem Weg durch die ärmsten Länder des afrikanischen Kontinents besonders beeindruckte, war die Freundlichkeit, mit der die Reisenden immer aufgenommen wurden. Das Publikum im vollen Saal der Residenz quittierte den Vortrag, der auch die Strapazen der Reise anschaulich machte, mit lang anhaltendem Applaus.