Hilpoltstein
An einem Strang zum Wohl des Kindes

Schuleingangsuntersuchungen des Gesundheitsamts sind angelaufen – Besuch in den Kindertagesstätten

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Hilpoltstein (HK) Neues erfahren, lernen, ausprobieren. Schule kann und will spannend für Kinder sein. Aber: Sie verlangt auch einiges an Konzentration und Fähigkeiten. Um den potenziellen Abc-Schützen den Einstieg in das Leben als Schulkind zu erleichtern und Eltern dabei Hilfestellung zu geben, sind in diesen Tagen die Schuleingangsuntersuchungen (SEU) des Gesundheitsamts in den Kindergärten im Landkreis angelaufen.

Das vierköpfige Team der sozialmedizinischen Assistentinnen ist ab sofort bis Ende Juni in den rund 90 Kindergärten im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach für diese Schuleingangsuntersuchungen unterwegs. Diese SEU ist für alle schulpflichtigen Kinder, die bis zum 30. September 2015 das sechste Lebensjahr vollendet haben, unumgänglich.

Was nach unweigerlicher Verpflichtung klingt, ist genau genommen eine „gute Hilfestellung für Eltern und potenzielle Abc-Schützen“, erklärt Fritz Oberparleiter, Leiter des Rother Gesundheitsamts. Nicht nur, weil die Untersuchungen im gewohnten Umfeld des Kindergartens in lockerer und spielerischer Atmosphäre stattfinden. Sondern weil die SEU dazu beitragen will, frühzeitig und fachlich kompetent festzustellen, ob gesundheitliche oder entwicklungsbezogene Einschränkungen vorliegen, die den Schulbesuch erschweren könnten – und die sich dann vielleicht zu wirklichen Problemen im Schulalltag „auswachsen“ können, die sich oft gut vermeiden lassen. Wenn die Weichen entsprechend gestellt werden.

„Ziel ist es, wenn ein gewisser Förderbedarf erkannt ist, jedem Kind in seinem persönlichen Rahmen so gut den Rücken zu stärken, dass der Schulalltag als positive Herausforderung empfunden wird“, sagt Oberparleiter. Eltern, Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen sowie das SEU-Team „ziehen an einem Strang, immer mit Blick auf das Wohl des Kindes“.

Getestet werden bei der Untersuchung das Seh- und Hörvermögen, Sprache und Motorik. Außerdem werden die Vorschulkinder in ihrem vertrauten Umfeld fachlich beobachtet im Hinblick darauf, ob sie beispielsweise genügend „Sitzfleisch“ und Konzentrationsfähigkeit für den Schulalltag mitbringen. Auch das Verhalten in einer (Schul-)Gemeinschaft ist ein Kriterium, das das SEU- Team bei seiner Beurteilung mit im Auge behält.

Weitere hilfreiche Informationen entnehmen die sozialmedizinischen Assistentinnen dem Untersuchungsheft, der U 9, dem Impfbuch und dem Anamnesebogen über die Vorerkrankungen des Kindes, der von den Eltern im Vorfeld ausgefüllt werden muss.

Ausnahmen von dieser Untersuchung (einschließlich der U 9) sieht das Gesetz nicht vor. „Wer dies kritisch sieht, sollte einfach nur daran denken, dass dies alles zum Wohl des Kindes geschieht“, gibt der Leiter des Gesundheitsamtes zu bedenken. Eine Ablehnung bliebe nicht ohne Konsequenzen für die Eltern: „Sollte die SEU nicht namentlich nachgewiesen werden, folgt eine schulärztliche Untersuchung“, stellt Oberparleiter klar.

Nach Abschluss der kompletten SEU (Screening und U 9 oder schulärztliche Untersuchung) erhalten die Eltern vom Gesundheitsamt zwei „grüne“ Bescheinigungen, die bei der Schuleinschreibung vorgelegt werden müssen.

Für Rückfragen steht das SEU-Team jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 9 Uhr zur Verfügung: Claudia Bauer-Helmstetter, Telefon (0 91 71) 81 16 37, für die Bereiche Allersberg, Hilpoltstein und Roth. Nicol Maget, Telefon (0 91 71) 81 16 28, für den Bereich Greding, Heideck, Kammerstein Rednitzhembach, Röttenbach und Thalmässing. Heike Röck, Telefon (0 91 71) 81 16 43, für den Bereich Abenberg, Büchenbach, Georgensgmünd, Schwanstetten, Spalt und Wendelstein. Luitgard Stellwag, Telefon (0 91 71) 81 16 33, für den Bereich Rohr und Schwabach.