Hilpoltstein
Am Rother Bahnhof lauert die größte Tücke

Reisegruppe des Hilpoltsteiner Seniorenbeirats unternimmt lehrreichen Ausflug mit dem Zug nach Nürnberg

24.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Auch ein Rundgang durch das historische Straßenbahndepot St. Peter steht auf dem Programm der Hilpoltsteiner Reisegruppe. - Foto: Bergauer

Hilpoltstein (HK) Alle sprechen von Mobilität im Alter, aber nur die wenigsten Senioren wagen es, mit der Gredl nach Roth, mit dem Zug oder S-Bahn nach Nürnberg oder gar mit dem Bayernticket noch einige Kilometer weiter zu fahren.

Der Seniorenbeirat der Stadt Hilpoltstein ließ am Dienstag Taten folgen und lud zu einem Erlebnisnachmittag mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Nürnberg ein. Wie löse ich eine Fahrkarte am Automaten, welche Fahrkarte beziehungsweise Tarifzone benötige ich, wenn ich einen Einkaufsbummel nach Nürnberg plane? Fragen wie diese wurden an diesem Nachmittag beantwortet.

Ein bisschen abenteuerlich war es dann aber schon, nach Nürnberg zu kommen. Denn die drei Minuten Umsteigezeit in Roth zur S-Bahn sind für Gehbehinderte kaum zu schaffen. Auch die Einstiegslücke zwischen Bahnsteig und Zug bedurfte einiges an Kraftaufwand, besonders mit Rollator.

Schließlich aber wurde die 27-köpfige Gruppe in Nürnberg mit einer tollen Führung samt Rundfahrt um die Nürnberger Altstadt in einer Historischen Straßenbahn für ihren Mut doppelt belohnt. Gestärkt im „Straßaboh-Café“ folgte ein Rundgang durch das historische Straßenbahndepot St. Peter, bei dem es viel Interessantes von den Anfängen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn bis heute zu erfahren gab.

Einige ehemalige Nürnberger aus der Hilpoltsteiner Reisegruppe konnten sich noch an etliche Details aus ihrer „guten alten Zeit“ erinnern. Das Quietschen und Rattern auf den Gleisen ist noch das gleiche geblieben, darin war man sich schnell einig. Unweigerlich erinnerte es an das Münchner Lied „Ein Wagen von der Linie 8, weiß-blau fährt ratternd durch die Stadt“, auch wenn es an diesem Nachmittag die Linie 10 war und grün-gelb war.

Voller neuer Eindrücke fuhren die Teilnehmer des Ausflugs schließlich zurück nach Hilpoltstein, nicht ohne auch einen Platz in der Doppeldecker-Regionalexpress zu ergattern und darauf zu achten, möglichst hinten einzusteigen, damit der Fußweg in Roth auf dem Bahnsteig gekürzt wird. Vielleicht ist nun der ein oder andere Mitfahrer auf den Geschmack gekommen und fährt statt dem Auto künftig mit der Bahn nach Nürnberg – sofern diese nicht streikt. Denn einen Tag später wäre der Ausflug mit dem Zug geplatzt.