Heideck
Wasser wird 25 Prozent teurer

Kämmerer Roland Hueber stellt Heidecker Stadtrat drei Varianten zur Preiserhöhung vor – Auch Abwasser wird teurer

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Marode Sammler und Rohre: Eine Kamerabefahrung soll die Schäden im Heidecker Kanalnetz zeigen - Foto: Bader

Heideck (HK) Rund 25 Prozent mehr müssen die Heidecker künftig für das Wasser bezahlen. Und auch die Kanalgebühren steigen. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber noch nicht erreicht: Denn es stehen schon weitere Kanalsanierungen im Kernort an, für die demnächst die Untersuchungen anlaufen.

Für die Bürger aus Heideck, Liebenstadt, Altenheideck und Tautenwind wird Wasser ab dem kommenden Jahr deutlich teurer. Das ist der Sitzung des Heidecker Stadtrats am Dienstag bekannt geworden. Grund dafür sind Investitionskosten in Höhe von rund 600 000 Euro und die in den vergangenen vier Jahren notwendigen Sanierungen von Rohren, Pumpen und Tiefbrunnen.

Heidecks Kämmerer Roland Hueber hat in der Stadtratssitzung mehrere mögliche Grundgebühr- und Wasserpreiskombinationen vorgestellt. Derzeit zahlen die Bürger in den vier Orten eine jährliche Grundgebühr von 40 Euro und 1,03 Euro pro Kubikmeter Wasser. „Wenn wir die Grundgebühr so lassen, kostet der Kubikmeter künftig zwischen 1,35 und 1,39 Euro“, so Hueber. Eine weitere Möglichkeit wäre die deutliche Erhöhung der Grundgebühr auf 60 Euro mit einem niedrigeren Wasserpreis von 1,22 bis 1,26 Euro. Hueber bevorzugt den Mittelweg mit einer Grundgebühr von 50 Euro und einem Wasserpreis zwischen 1,28 und 1.32 Euro. „Dann haben wir in beiden Fällen eine Anhebung von 25 Prozent“, sagt Hueber.

Reinhard Spörl (FW) sprach sich für die Beibehaltung der Grundgebühr und den deutlich höheren Wasserpreis aus. „Das ist ein Anreiz, kein Wasser zu verschleudern“, sagte er. Auch Manfred Ortner (CWG) ist für diese Regelung. Allerdings mit Blick auf ärmere Bürger, die mit der hohen Grundgebühr zu sehr belastet würden. „Den Mehrverbrauchern tut der höhere Wasserpreis nicht weh“, so Ortner. Stilla Baumann (CSU) hingegen wären die 60 Euro mit dem geringeren Wasserpreis mit Blick auf diejenigen Verbraucher lieber, die ihren Wasserverbrauch, wie zum Beispiel bei landwirtschaftlichen Betrieben, kaum reduzieren können. „Und auch bei dem geringeren Wasserpreis kann man sparen“, sagte sie. Die Entscheidung, welche Kombination zum Tragen kommt, fällt in der nächsten Sitzung.

Deutlich teuerer wird auch die Gebühr für das Abwasser im gesamten Heidecker Gebiet mit Ausnahme von Laibstadt und Schloßberg. So steigt die Schmutzwassergebühr im Kernort und den Ortsteilen von bislang 2,93 Euro auf einen Preis zwischen 3,38 und 3,46 Euro pro Kubikmeter. Nur die Niederschlagswassergebühr, die sich nach der versiegelten Fläche richtet, sinkt leicht von derzeit 25 Cent auf 20 bis 22 Cent.

In Laibstadt sinken hingegen die Schmutzwassergebühren von 4,09 Euro auf 3,82 bis 3,88 Euro und die Niederschlagswassergebühr von 24 Cent auf 18 oder 19 Cent. Der Grund ist, dass nicht so viele Sanierungen nötig waren, wie in der alten Kalkulation eingerechnet.

Auch für die Schloßberger könnten die Gebühren von derzeit 2,74 Euro für Schmutzwasser und 24 Cent für Niederschlagswasser um 20 beziehungsweise 2 Cent sinken. „Das gilt allerdings nur, wenn wir davon ausgehen, dass die Kläranlage in Schloßberg bleibt. Da hier umfangreiche Sanierungen nötig sind und ein Anschluss an die Kläranlage Heideck angedacht ist, wären diese Berechnungen in diesem Makulatur, so Hueber. Die endgültigen Preise für das Abwasser stehen erst in der nächsten Sitzung zur Entscheidung an.

Klar ist dagegen schon jetzt, dass die Sanierungen der Kanalisation weitergehen müssen. So sei im Stadtgebiet Heideck der Anteil von Fremdwasser deutlich zu hoch. Höchstens 50 Prozent ist die gesetzliche Vorgabe, in Heideck liegt sie bei 60 Prozent und darüber. Zum Fremdwasser zählt laut Klärwärter Georg Stengl das in die Rohrleitungen durch Leckagen eindringende Grundwasser oder Wasser von Drainagen, das eigentlich nicht im Kanal landen sollte.

Hier will die Stadt laut Kämmerer Hueber in einem ersten Durchgang rund 11 der insgesamt 23 Kilometer Kanal im Stadtgebiet auf Schäden untersuchen lassen. Rund 7,40 Euro kostet dies pro Meter. Das sind allerdings nicht die reinen Kosten der Untersuchung, sondern laut Stengl auch die Kosten für die vorher nötige Hochdruckreinigung. Rund 80 000 Euro kommen für den ersten Teil der Untersuchung laut Hueber zusammen.