Heideck
Trip in die Oberpfalz

Heimatkundler besuchen seltene Fledermäuse

06.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Heideck (rz) Zuerst die Fledermäuse in Hohenburg, dann die Spiegelglasschleife in Theuern und zum Abschluss das Heimatmuseum in Kastl. Ihre Tagesexkursion hat die Mitglieder der Heimatkundlichen Sammlung und der gemeinsamen Ortsgruppe Heideck von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu drei Zielen in der Oberpfalz geführt.

Auch den sommerlichen Temperaturen war es vermutlich geschuldet, dass sich nur eine kleine Gruppe an der Exkursion beteiligte. Unter Leitung des LBV-Kreisvorsitzenden Ruppert Zeiner führte die Route zunächst nach Hohenburg. Dort erwartete Projektleiter Rudi Leitl die Teilnehmer schon mit dem aktuellen Infrarotvideo aus der Wochenstube der Großen Hufeisennase-Fledermaus. Diese vom Aussterben bedrohte Fledermausart hat im Gebiet des Truppenübungsplatzes Hohenfels ein geeignetes Biotop gefunden. In Deutschland ist das Vorkommen dieser geschützten Säugetiere inzwischen einmalig. Die positive Bestandsentwicklung rechtfertigt auf jeden Fall die Ausgaben für die Sanierung des Anwesens mitten im Ort. Spannend war für die Teilnehmer die Beobachtung eines Jungtiers, das wahrscheinlich das erste Mal selbst geflogen ist.

Um den Truppenübungsplatz herum führte die Route zur zweiten Station, dem Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern, südlich von Amberg. Neben den Ausstellungen über die Mineralien, Porzellan- und Glasherstellung in Ostbayern begeisterte auch eine Sonderausstellung über Achate in Deutschland die Besucher. Sehr beeindruckend war die Spiegelglasschleife mit Polierwerk. Hier werden die Maschinen über Transmissionen angetrieben, was einen authentischen Eindruck von der früheren Arbeitsbedingung vermittelt.

Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe das Heimatmuseum in Kastl. Anna Maria Weiß verwaltet hier mit viel Liebe die Sammlungen ihres verstorbenen Mannes Franz. Er hat über mehrere Jahrzehnte handwerkliche und bäuerliche Gerätschaften zusammengetragen.

Im einstigen Hammerschmiedemeisterhaus erwarten den Besucher eine sogenannte Rußkuchl, ein Kapellenraum der früher als Stall diente und eine gute Stube. Auf zwei Etagen werden Arbeitsbereiche von Schuster, Schneider, Töpfer, Imker, Metzger, sowie Exponate der Feuerwehr, Trachten, Hauswirtschaftsgegenstände und vieles mehr gezeigt. In der dazugehörigen Scheune bekamen die Besucher alte Handwerkzeuge zu sehen, die auf dem Hof, auf dem Acker und im Wald benutzt wurden. Außerdem besichtigten sie eine Schmiede, eine Schreiner- und eine Sattlerwerkstatt.