Heideck
Seiboldsmühle ächzt unter dem Verkehrslärm

Ortsschild soll um 550 Meter versetzt werden Unterschriftenliste an Landrat Eckstein übergeben

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Für den Ortsteil Seiboldsmühle übergibt Rainer Herger (2.v.l.) die Unterschriftenliste an Landrat Herbert Eckstein (2.v.r). - Foto: Peschke

Heideck (pex) Eine Unterschriftenliste hat Landrat Herbert Eckstein beim politischen Frühschoppen der Heidecker SPD von Rainer Herger überreicht bekommen. Die Anwohner der Staatsstraße 1226 möchten das Ortsschild am Ortseingang Ost um rund 550 Meter in Richtung Unterrödel verlegen.

Herger begründete diesen Wunsch mit dem zunehmenden Durchgangsverkehr an Werktagen sowie der Lärmbelästigung am Wochenende auch durch Motorräder. Die Anwohner könnten sich an sonnigen Tagen nicht mehr im Garten aufhalten, da man sich bei dem lauten Motorengeräusch durch die bereits innerorts beginnende Fahrzeugbeschleunigung weder entspannen noch unterhalten könne. Herger bat den Landrat um Unterstützung und um Weiterleitung der Unterschriftensammlung an die zuständige Stelle. Dies sicherte Eckstein zu. Angesprochen wurde auch der Wunsch nach einer Verkehrsinsel an der Bushaltestelle Seiboldsmühle.

Eckstein appellierte beim Frühschoppen, den Blick auf das lokale Geschehen zu lenken. Aus den Dörfern könne ein Kernort viel lernen, weil dort der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl stärker ausgeprägt sind. Es sei deshalb für die nachwachsende Generation wichtig, die "Nabelschnur" zur Heimat zu pflegen und gemeinsam an der Entwicklung des Kernorts zu arbeiten. Die Diskussion, dass es wo anders besser ist, helfe nicht weiter. Alle rund 4600 Mitbürger in Heideck und den Ortsteilen seien gefordert, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren. Heideck verfüge über bedeutsame Firmen und gute Arbeitsplätze.

Dazu sei auch ein Blick von außen wichtig, weil ein Fremder Heidecks Potenzial anders sehe. Insoweit sei das derzeit diskutierte städtebauliche Entwicklungskonzept hilfreich, um Heidecks Stärken deutlich zu machen und diese zu realisieren. Eine einzelne "Geschichte" mache Heideck nicht attraktiver, sondern die Bündelung von Ideen, so Eckstein. Ein Faktor sei die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, in die der Landkreis in den letzten Jahren rund 3,3 Millionen Euro investiert habe.

In der Diskussion bedankte sich Walter Dietrich für den Bau des Verkehrsteilers am Mändls Keller, der eine deutliche Reduzierung der Geschwindigkeiten mit sich brachte. Georg Hafner begrüßte die Verkehrsinseln, kritisierte aber, dass die Bordsteinkanten nicht abgeflacht wurden. Landrat Eckstein erwiderte, dass die Verkehrsinseln so konzipiert wurden, dass langsam gefahren werde, um die gewünschte Verkehrsberuhigung zu erreichen.

Angesprochen wurde auch ein S-Bahn-Anschluss der Gredl ab 2030, der für Heideck "Gold" wert wäre und es ermöglichen würde, dass die Heidecker schneller in den Großraum Nürnberg kämen. Landrat Eckstein wollte für diese Planung keine zeitliche Prognose abgeben. Er habe jedoch die Hoffnung, dass die dafür erforderlichen Voraussetzungen geschaffen werden können. Es seien gewaltige Investitionen dafür nötig, die von der öffentlichen Hand zu tragen wären. Vordringlich sei für ihn heute, dass die Busse und Züge fahren und Taktverbesserungen kommen. Diskutieren helfe hier nicht weiter, sondern die kontinuierliche Nutzung der Verkehrsmittel.