Heideck
Sanierung der Schule rückt endlich näher

Stadtrat will aber hohe Kosten drücken Schulleiterin wünscht sich Aula

15.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Der Grassi-Bau der Heidecker Grund- und Mittelschule sieht dank einer energetischen Sanierung sehr gut aus, doch nun soll auch das Innenleben auf den neuesten Stand gebracht werden. - Foto: Meyer

Heideck (HK) Einen Schritt ist die Stadt Heideck mit der Sanierung des sogenannten Grassi-Baus an der Schule vorangekommen. Am Dienstagabend beschloss der Stadtrat, die Ausgaben zunächst auf 1,5 Millionen zu deckeln, um die Sache voranzutreiben. Denn die Sanierung stockt bereits seit Jahren.

"Das ist ein Projekt, das schon viel zu lange geschoben wird", stellte Bürgermeister Ralf Beyer fest. Bereits 2009 war der Auftrag an das Architektenbüro Baum und Kappler aus Nürnberg vergeben und 2010 die Außenfassade energetisch saniert worden. Eigentlich wären dann neue Heizungen, Elektroleitungen, neue Toiletten sowie neue Wasserleitungen genauso notwendig gewesen wie ein EDV-Netzwerk in allen Zimmern, um nur einige der Maßnahmen zu nennen.

Dann kam die Sanierung des 50 Jahre alten Gebäudes mit acht Klassenzimmern ins Stocken. Was wohl auch an einer "Verkettung vieler unglücklicher Umstände" lag, wie Schulleiterin Martina Wirsing feststellte. "Wir waren aber permanent dran und haben immer auf die Notwendigkeit hingewiesen. Ein Bemühen bei der Stadt war zu erkennen, aber die Tatkraft nicht groß genug."

Was laut Bürgermeister Ralf Beyer auch an einem Personalwechsel beziehungsweise einer einjährigen Vakanz im Bauamt lag. Zudem seien in diese Zeit die Bürgermeister- sowie Kommunalwahlen gefallen. Erschwerend kam hinzu, dass in Heideck die Mittelschüler weggebrochen seien, die nun an andere Standorte fahren. Aktuell besuchen nur noch 140 Kinder der Klassen eins bis vier die Schule an der Laffenauer Straße.

Ein weiterer Knackpunkt war vor allem auch die Kostenschätzung des Architekten, die laut Beyer mit 2,5 Millionen viel zu hoch ist. Allein ein Vordach soll demnach 70 000 Euro kosten, ein Fluchtbalkon mit Gitterrost und Treppen weitere 75 000 Euro, nach Ansicht von Beyer viel zu teuer. "Und das zieht sich durch die ganze Planung." Deshalb habe sich ein Team aus Bürgermeister, Technikleiter, Bauamtsleiter und Kämmerer hingesetzt und die Kostenschätzung durchgegangen. Mit dem Ergebnis, dass - zumindest auf dem Papier - eine Million Euro eingespart wurden.

Zu hoch sind dem Stadtrat aber auch noch die vom Architekten geplanten Ausgaben für einen überdachten Innenhof sowie Aufzüge, die mit insgesamt einer zusätzlichen Million Euro zu Buche schlagen würden. Für eine Hackschnitzelheizung muss die Stadt mit weiteren 350 000 Euro rechnen.

Das behagt auch dem Stadtratsmitglied Jürgen Schöll (CSU) nicht besonders. "Die Fußböden sind viel zu teuer. Es muss ja nicht edler Marmor sein, normale Fliesen tun es auch", führte er als Beispiel an. Und Rudolf Schmidler (FW) schlug vor, einen Arbeitskreis zu bilden, "um die Kosten in den Griff zu bekommen".

Dass es mit der Sanierung nun vorangeht, darüber freute sich Helga Peter (CSU). "Wir sind grundsätzlich einverstanden mit dem Paket", sagte die Fraktionssprecherin. Allerdings sprach sie sich ganz klar für eine Aula aus. "Dafür wollen wir kämpfen."

Die Aula steht auch ganz oben auf der Wunschliste der Schulleiterin Martina Wirsing. "Denn eine Schule ohne einen Raum für Feiern, Innenpausen und Versammlungen ist keine attraktive Schule", sagte sie. "Ich brauche keinen Schnickschnack, aber mit größter Dringlichkeit eine Aula."

Darüber will der Stadtrat aber erst später entscheiden. Nun geht der Beschluss an das Architekturbüro, das weitere Vorschläge unterbreiten soll. Bis dahin könne man über Aula, Aufzug und Heizung diskutieren. Aber bevor die Sanierung beginnt, soll auch das entschieden sein, kündigte Beyer an, der auf eine Fertigstellung bis spätestens 2019 hofft.

Schulleiterin Wirsing gab dem Stadtrat noch einen Wunsch mit auf den Weg. "Der Architekt hat so viele zeitliche Probleme gemacht, deshalb bitte ich um - nicht zu sagen Druck - aber man sollte dahinter sein." Denn alles, was länger dauere, erhöhe die Kosten.