Heideck
Rote Hundegrütze mit Essiggurken

Der Schriftsteller Karl-Gustav Hirschmann erzählt Heidecker Schülern die Geschichte vom Dackel Waldemar

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Gebannt lauschen die Schüler den Erzählungen von Karl-Gustav Hirschmann. - Foto: Klier

Heideck (mkl) Dass hinter den Verfassern von Erzählungen real existierende Menschen stecken, davon konnten sich die Schüler der Grund- und Mittelschule Heideck überzeugen. Auf Einladung des Schulfördervereins war der Schriftsteller Karl-Gustav Hirschmann in die Schule gekommen, um seine Geschichte über den Dackel Waldemar zu rezitieren.

Gespannt lauschen die Kinder der anschaulichen Darbietung. Waldemar ist ein Rüde mit blühender Fantasie. Er ist fest davon überzeugt, dass er adeligen Geblüts ist und eigentlich Waldemar Zahnstein von Waldmann heißt. Nachdem er den Kater Rodriguez gejagt hat, wird er in die Hundeschule geschickt, damit er bessere Manieren lernt. Dort erwarten ihn fünf jüngere Hunde und ein ergrauter Hundeopa namens Prankenfuß. Das ist der Chef der Schule. Gleich tappt Waldemar ins Fettnäpfchen, als er die anderen beleidigt und provoziert. Die weisen ihn zurecht, was Waldemar als Gruppendruck, neumodisch Mobbing, interpretiert. Fast wie im richtigen Leben. Erst das scheue und ängstliche Bernhardinermädchen Bernharda kann auf ihn einwirken. Er bekommt Mitleid und alle beschließen, ihr zu helfen, ihr Mut zu machen. Prankenfuß ist mit seinen Hundeschülern zufrieden.

"Waldi!" Der Ruf seines Frauchens Susi holt den Dackel Waldemar in die Wirklichkeit zurück. Allerdings berichtet er von seinen Erlebnissen in der Hundeschule. Susi lacht ihn zunächst aus, aber dann stellt sie fest: "Du hast Fantasie. Du solltest Geschichtenerzähler werden."

"Wie sind Sie Geschichtenerzähler geworden", wollen die Kinder wissen. Karl-Gustav Hirschmann holt eine vergilbte Mappe hervor. Darin sind rund 200 Gedichte enthalten. Das erste hat er mit 13 Jahren verfasst, mit Schreibmaschine und Tipp-Ex. Acht Bücher hat er bereits geschrieben. Wenn er als Lehrer von seiner vierten Klasse nach Hause kommt, werden erst einmal die Schularbeiten erledigt. "Aber dann", so berichtet Hirschmann, "wenn andere vielleicht vor dem Fernseher sitzen, dann schreibe ich meine Geschichten." Waldis Lieblingsspeise hat es den Zuhörern besonders angetan: rote Hundegrütze mit Essiggurken und Kartoffelchips. Danach mag er Senfeis mit Leberwurst.