Heideck
Reverend Wilson reißt die Heidecker mit

Wilson-Gospel-Choir begeistert die Besucher beim außergewöhnlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche

02.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:21 Uhr

Auf seiner Tour durch die Region gastieren Reverend James A. Wilson und sein Wilson-Gospel-Choir in der Heidecker Stadtpfarrkirche. - Foto: Peschke

Heideck (HK) Mit dem Lied "Rock my soul in the bosom of Abraham" zog am Dienstag Reverend James A. Wilson mit seinem Wilson-Gospel-Choir in die gut gefüllte Heidecker Stadtpfarrkirche ein. Der Geistliche sang, predigte und formte das Ensemble wieder zu einer gelungenen Einheit.

Die in blauen Roben gekleideten 30 Sängerinnen und Sänger zogen mit Musik und Gesang und rhythmischen Klatschen mit dem Chorgründer Wilson in das Gotteshaus ein. Auch die Besucher sangen und klatschten stehend mit und es wurde schon beim Einzug deutlich, dass die Gospelmusik die Menschen anspricht.

Kaplan Carsten Cunardt begrüßte den renommierten Gospelchor und freute sich, dass der Chor nach 2014 wieder nach Heideck gekommen sei. Er wünschte den Besuchern viel Freude und seelische Erbauung mit klassischen und modernen Gospelliedern. Cunardts Wunsch an den Chor: "Kommen sie in zwei Jahren wieder nach Heideck."

Es folgte über zwei Stunden hinweg eine meisterliche Präsentation vieler Gospelklassiker, unterbrochen durch eine leidenschaftliche, mitreißende Predigt von Reverend James A. Wilson. "Alles was ihr tun müsst, ist das Wort Gottes zu lesen und Gott in eurem Leben zuzulassen", verkündete Wilson. "Sagt Ja zu Gott und vertraut ihm!" Immer wieder wurde die Predigt mit Applaus bedacht.

Der musikalische Leiter Jimmy Brooks-Potratz aus Büchenbach informierte kurz über die Entstehung der Gospellieder, die auf die Zeit der Versklavung von schwarzen Menschen in den Vereinigten Staaten zurückgehen. Die durch Zwangsmissionierung zum Christentum gekommenen Sklaven fanden fern ihrer Heimat in der Religion und den Gospelliedern Hoffnung, Glauben und Freiheit.

Brooks-Potratz begleitete einfühlsam und dynamisch den Chor auf dem Keyboard und trug mit seiner Stimme und Musik mit dazu bei, dass alle Besucher begeistert mitmachten. Unterstützt wurde er durch Reiner Hertel (Klarinette und Saxofon) sowie Aika Sokolovski am Schlagzeug. Der Chor mit Dirigentin Angelika Wießmeier verstand es einmal mehr, mit perfekt vorgetragen traditionellen und zeitgenössischen Titeln den Geist afro-amerikanischer Musikalität und Kirchenkultur in die Heidecker Stadtpfarrkirche zu tragen.

Mit seiner unverwechselbaren Stimme begleitete Reverend Wilson den mächtigen Chorgesang und die Solisten souverän, temperamentvoll, getragen - und immer mit einem Lächeln im Gesicht. Sein Markenzeichen: Er predigt singend zu den Gospelsongs aus der Bibel. Die Lieder zauberten bei den Besuchern dieses besondern Gottesdienstes Begeisterung in die Gesichter und luden zur Bewegung mit Händen und Füßen ein.

Höhepunkte waren schließlich die von Reverend Wilson und dem Chor aus tiefster Seele vorgetragenen Klassiker "Oh happy day ..." und "God is".

Über zwei Stunden hinweg vermittelten und verkörperten Reverend Wilson und alle Interpreten ihre Botschaften sehr überzeugend und zeigten eindrucksvoll, dass die Musik eine Quelle der Kraft ist. Emotionaler Höhepunkt war schließlich das gemeinsame Lied "We shall overcome", bei dem sich der Chor unter die Besucher mischte und Hand in Hand die Zusammengehörigkeit und Verbundenheit demonstrierte.

Zum Abschluss informierten Pfarrer Theophil Steuer und Miriam Buchner über die segensreiche Arbeit der Kriegskindernothilfe in der Gemeinde Bungoma in Kenia. Dort bemühe man sich durch Projekte gegen Armut, Hunger, Aids und Arbeitslosigkeit den Menschen zu helfen. Beide baten um Spenden für die Finanzierung von Ausbildungen, Gesundheitsprojekte, Farmprojekte und Schulbildung. Die Kollekte erbrachte 992 Euro.