Heideck
"In Heideck geht es aufwärts"

Rege Diskussion, viel Information, positive Zahlen aber nur wenige Teilnehmer bei der Bürgerversammlung

06.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Auf Eis liegen die Pläne für den Umbau der Kreuzung Schloßberg/Alleestraße, da das Staatliche Baumt nicht mitfinanziert. - Foto: Baumann

Heideck (HK) Im Fokus der Bürgerversammlungen in Heideck steht immer wieder die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten. Allerdings bekommen die Bürger dabei meist vom Bürgermeisters zu hören, dass es immer schwieriger werde, Grund zu kaufen, da kein Angebot zur Verfügung stehe.

Konkretere Antworten konnte der aktuelle Bürgermeister Ralf Beyer dann schon auf weitere Fragen der wenigen Bürger geben, die an der Heidecker Versammlung teilnahmen. Vor allem der geplante Radweg zwischen der Seiboldsmühle und Heideck entlang der Staatsstraße nahm einigen Raum ein. Da die Anbindung des Ortsteils bereits über die "Höfener Weiher" mit einem sehr gut ausgebautem, geteerten Weg gegeben ist, ist es für Jürgen Kolsch "rausgeschmissenes Geld", wenn man diesen Radweg baut, obwohl fast parallel dazu dieser ruhige Weg existiert. "Der aber nicht angenommen wird, denn nur ein straßenbegleitender Weg ist sinnvoll und würde für die täglichen Einkäufe akzeptiert", sagte der Bürgermeister.

Problematisch gestaltet sich der Radweg von Rudletzholz nach Heideck. Zum einen wäre es sinnvoll, den Radweg über die alte Kläranlage und dem Skihang laufen zu lassen, doch würde er zu weit von der Kreisstraße entfernt sein - und somit nicht straßenbegleitend und auch nicht zuschussfähig sein. Neben der Kreisstraße aber würden aufgrund der Steillage erhebliche Kosten entstehen.

Ein anderer Bürger wollte wissen, wie weit denn die Pläne für die Kreuzung Schloßberg/Allesstraße gediehen sind. Schon sehr weit fortgeschritten seien die Pläne für einen Kreisverkehr an dieser Stelle, so Beyer. Doch zum einen würde das Staatliche Bauamt nicht mitfinanzieren, da hier kein Unfallschwerpunkt vorliege und zum anderen habe sich die Zuschusslage erheblich geändert, womit das Projekt nicht zu finanzieren sei. Somit blieben die Pläne in der Schublade, bis sich die finanzielle Situation ändert.

"Unmöglich" ist für einen Anwohner die Parkplatzsituation am neuen Pflegeheim. Zwar habe man erst auf Kosten der Stadt weitere Parkplätze im hinteren Teil der Anlage geschaffen, doch reichten diese noch immer nicht aus. Für Beyer ist es nach wie vor unverständlich, dass bei der Planung des Projekts dem Bauherren nicht mehr Parkplätze vorgeschrieben wurden. "Denn nachträglich will der Betreiber keine bauen, um die Situation zu entlasten, denn er hält sich an die rechtlichen Vorgaben."

Viel Lob dagegen gab es von Richard Böhm für den neuen Kinderspielplatz am Nördlichen Stadtgraben, der vor kurzem in Betrieb genommen wurde. "Ein Aushängeschild, das hoffentlich sehr gut angenommen wird." Skeptisch zeigte sich ein Zuhörer über die geplante Fahrlinie nach Hilpoltstein. Doch der Bürgermeister erwartet sich sehr viel Akzeptanz von der künftigen Buslinie 633. Die Taktung von Heideck nach Hilpoltstein wird sehr viel intensiver und die Ortsteile werden durch ein Gemeindemobil (Rufbus) angebunden. Etwas leiden werde die Anbindung nach Allersberg, was man aber in Kauf nehme.

Bei der Versammlung präsentierte Bürgermeister Ralf Beyer auch eine sehr positive Bestandsanalyse der Stadt. "In Heideck geht es aufwärts." Dies zeigten die Zahlen, die Beyer vorlegte: Die Schulden haben sich auf 5,3 Millionen verringert, der Schuldenstand pro Einwohner beträgt 1150 Euro und die Einwohnerzahl ist mit 4677 leicht steigend. In Heideck gibt es 1044 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, es wurden 2,0 Millionen Euro in Bauvorhaben investiert, die Einnahmen aus der Einkommensteuer betragen 2,2 Millionen, die aus der Grundsteuer 430 000 Euro und die aus der Gewerbesteuer 900 000 Euro.

Investiert wurde in ein neues Sozialgebäude am Bauhof und die örtlichen Feuerwehren werden mit neuen Tragkraftspritzenfahrzeugen ausgestattet. Die Sanierung des Freibades und der Neubau für eine Kindergruppe am Städtischen Kindergarten wurde beschlossen. Am Haus "St. Benedikt" diskutiert man über einen Aufzug und die Erweiterung des Gebäudes, erste Gespräche wurden über die Innensanierung der Schule geführt und ein neuer Tiefbrunnen IV in Tautenwind/Laffenau muss gebohrt werden, da es für den Brunnen II und den Brunnen in Liebenstadt kein Wasserrecht mehr geben wird. Wenn dann noch Schlossberg und Aberzhausen an die Kläranlage angeschlossen sind, ist diese Problematik laut Beyer abgeschlossen, denn die Laibstädter Kläranlage ist in Ordnung und wird demnächst für die nächsten 20 Jahre eine Genehmigung erhalten.

Viel Lob gab es für die Ehrenamtlichen die sich in Heideck engagieren. Vor allem der Helferkreis für die Asylsuchenden leiste hervorragende Arbeit und entlaste die Stadt enorm, so Beyer. Die Arbeitskreise für die Stadtentwicklung (SEK) seien ebenfalls sehr fleißig und erste Ergebnisse lägen bereits vor. Für die Dorferneuerung wurden einige Ortsteile angemeldet, doch gebe es Wartezeiten von zehn Jahren. Die Flurneuordnung sei auf Eis gelegt worden, zu unterschiedlich seien das Zahlenmaterial und die Aussichten auf Zuschüsse. Diese gebe es dagegen reichlich für die energetische Sanierung des Rathauses und Einbau eines Aufzugs. "Doch da hier das Denkmalamt mitredet, wird es noch viele Diskussionen geben, wie eine Lösung aussehen kann."