Heideck
Hervorragendes Wasser für die Zukunft

Heidecker lassen Brunnen im Laffenauer Wald bohren Pläne im Stadtrat vorgestellt

09.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Symbolhaft: Die Steinfigur "Wassermännlein" steht zwischen dem Liebenstädter Wasserhaus und der Staatsstraße. Es erinnert an die Inbetriebnahme des 100 Meter tiefen Brunnens und des Wasserhauses im Jahr 1956. - Foto: Schultheiß

Heideck (HK) Regelrecht ins Schwärmen geraten ist der Geologe Werner Reiländer, als er im Heidecker Stadtrat über die Wasserqualität des geplanten Tiefbrunnens im Laffenauer Wald referierte. 1,3 Millionen Euro netto will die Stadt in dessen Bau investieren.

Der Beschluss, dort einen Brunnen zu bohren, fiel in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig. Will die Stadt doch sichergehen, auch in Zukunft ihre Versorgung mit gutem Trinkwasser sicherzustellen. Und das dürfte mit diesem Beschluss sehr gut gelingen. "Die Qualität ist hervorragend", erklärte der Experte Reiländer. Man habe das Wasser auf 50 verschiedene Pflanzenschutzmittel untersucht - und "logischerweise nichts gefunden". Denn "Wald und Wasserversorgung passen wie der Deckel auf den Topf", stellte Reiländer fest. Und eine Wasseranalyse aus dem Jahr 2005 sei ebenfalls positiv ausgefallen: Lediglich beim Mangan gebe es eine geringfügige Überschreitung des Grenzwerts. Teils gar nicht nachweisbar beziehungsweise extrem niedrig seien die Werte bei Eisen, Arsen, Uran und Nitrat. Das ist natürlich um so erfreulicher, da der Tiefbrunnen 2 am Sportplatz sehr hohe Nitratwerte aufweist.

Das ist aber nicht der Hauptgrund dafür, dass ein neuer Brunnen gebohrt wird. Während der Tiefbrunnen 3 in der Nähe des Wasserwerks unproblematisch ist, liegen der Tiefbrunnen 2 und der Liebenstädter Brunnen nur jeweils etwa 20 Meter von der Staatsstraße entfernt. Hier besteht die Gefahr, dass beispielsweise bei einem Unfall wassergefährdende Stoffe in das Trinkwasser gelangen könnten. "Auf Dauer werden wir kein Wasserrecht mehr bekommen", erklärte Bürgermeister Ralf Beyer (FW). "Wir wurden deshalb vom Wasserwirtschaftsamt gedrängt, einen neuen Brunnen zu bauen." Da der Stadt dies schon lange bewusst war, hatte sie bereits vor zehn Jahren die Weichen gestellt und eine Erkundungsbohrung in 77 Metern Tiefe im Wald zwischen Heideck und Laffenau veranlasst. "Wir entziehen dem Wald kein Wasser, da wir es aus einem tieferen Grundwasserstockwerk entnehmen", kündigte Reiländer an. Er drängte allerdings zur Eile, denn der Wasserrechtsantrag soll bis zum 30. September 2017 gestellt sein. Und eine Brunnenbohrung samt dem Verlegen der Rohre zum Wasserwerk sei "kein Pappenstiel", erklärte Reiländer. Deshalb wolle er im Januar oder Februar anfangen zu bohren. Zudem brauchten auch die Behörden wie das Landratsamt noch Zeit für ihre Gutachten.

Für den Bau müssten einige Bäume gefällt werden, kündigte Reiländer an. Zudem müsse man entscheiden, in welchem Bauverfahren die Rohre verlegt werden sollen. Entweder in offenen Gräben mit Hilfe von Tieflöffelbaggern oder einer Grabenfräse oder alternativ mit Hilfe eines sogenannten Horizontal-Spülbohrverfahrens, bei dem gar keine Erde aufgebuddelt werden muss.

"Es ist gut, dass wir so weit fortgeschritten sind", sagte Helga Peter (CSU). "Aber wie sieht es mit der Zukunft aus? Ist die Wasserversorgung sichergestellt", wollte die Stadträtin wissen. Reiländer versicherte, dass es noch Erweiterungsmöglichkeiten im Laffenauer Wald gebe. Die Stadt liege in einer Ecke, "in der man Wasser in einer hervorragenden Qualität erschließen kann. Das ist ein Glücksgriff für Heideck und die umliegenden Gemeinden", stellte der Experte fest. Für Heideck, Roth, Hilpoltstein, Bernlohe und Georgensgmünd sei "genügend Wasser für die nächsten hundert Jahre da".