Heideck
Heideck wächst wieder

36 Einwohner mehr – Vollsortimenter und Baugebiet gesucht

09.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:42 Uhr

Zu Demonstrationszwecken hat Bürgermeister Ralf Beyer ein Glasfaserkabel mit einem Leerrohr dabei - Foto: Schultheiß

Heideck (HK) Es gab auch schon lebhaftere und kontroversere Bürgerversammlungen in Heideck als die am Donnerstagabend. Genau eine Stunde dauerte sie, eingeschlossen die Vorstellung des Seniorenbeirats und die zehnminütige Fragerunde.

Nur ganz wenige der knapp 40 Heidecker formulierten Fragen an Bürgermeister Ralf Beyer. Wofür teure Radwege entlang der Staatsstraße nach Liebenstadt oder zur Seiboldsmühle gebaut werden sollen, wenn es doch dort bereits Schotterwege gibt, verstand ein Bürger nicht. Beyer erklärte, dies passe nicht ins Radweg-Konzept des Landkreises. Straßenbegleitende Radwege sollten asphaltiert und im Winter geräumt und gestreut werden. Mehr Leute sollen so zum Umstieg vom Auto aufs Rad animiert werden. Straßenbegleitende Wege seien auch bei Dunkelheit sicherer als beispielsweise der Gredl-Radweg durch den Wald.

Beyer informiere dann über das Projekt „Windpark“ bei Liebenstadt. Am 15. November finde aufgrund des erfolgreichen Bürgerbegehrens der Volksentscheid statt. Er wünsche sich eine hohe Wahlbeteiligung, so der Bürgermeister. Zuvor informieren sowohl die Bürgerinitiative als auch der Planer über das Projekt.

Ein weiteres Thema waren die Asylbewerber. 42 wohnen derzeit in Heideck, dazu eine anerkannte Familie aus Syrien, informierte Gerlinde Grün-Harrer vom Helferkreis. Sie lernen rasch und gut deutsch dank des Deutschunterrichts von Richard Böhm. Sie wünschte sich aber noch weitere Helfer, denn die Asylbewerber müssten viel begleitet werden auf Ämter oder zu Ärzten. „Wir helfen auch beim nötigen Papierkrieg“. Grün-Harrer rief dazu auf, die Leute anzusprechen, freundlich zu ihnen zu sein, damit eine Integration gelingen kann. Viele hätten Schlimmes mitgemacht. Der Bürgermeister dankte dem Helferkreis, denn ohne ihn könnte die Stadt das nicht stemmen.

Beyer erinnerte an die gelungene, gut besuchte Bayern3-Party in Verbindung mit dem Challenge. Im nächsten Jahr falle diese mit dem Heimatfest zusammen, wie dann alle zwei Jahre. Im Rundfunk beworben werde dann nicht nur die Party, sondern auch das Heimatfest, freute er sich.

Derzeit werde die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Das statt dem gelben nun kaltweiße Licht sei hell, aber gewöhnungsbedürftig. Die für den Umbau nötige Technik gebe es aber nur in kaltweiß. Man spare durch den Umbau voraussichtlich mehr als 25 000 Euro im Jahr.

Auch in den Verwaltungsräumen gab es Änderungen. So wurde das Bauamt renoviert. Es gebe dort neu drei abgeschlossene Räume, um die Privatsphäre bei Besprechungen wahren zu können. Auch das Standesamt hat nun einen eigenen Raum.

Der Arbeitskreis Tourismus werde im nächsten Jahr am Hohlweg in Höfen Infotafeln aufstellen. Der Lehrpfad entstehe in Verbindung mit der Schule, die ihn dann aufgrund der Nähe auch leicht nützen könne.

Für eine schnelle Internetanbindung werden von den vielen Gruben aus Leerrohre und Glasfaserkabel verlegt. Als Anschauungsmaterial hatte er ein Stück einer Glasfaserleitung im Rohr dabei. Wo ein künftiges Baugebiet ausgewiesen werden könne, werde überlegt. Gleiches gelte auch für die voll belegten Gewerbegebiete. Die Planungen für die Renovierung des Freibads laufen. Beyer hoffe, dass im Winter 2016/17 oder 2017/18 gebaut werde, damit das Bad während der Saison geöffnet sein kann. Ebenso wie das Bad in die Jahre gekommen sei der Spielplatz am nördlichen Stadtgraben. Geschaffen werden soll ein zentraler, hochwertiger Spielplatz. Dafür könne man mit Mitteln von der Städtebauförderung rechnen.

Ein Vollsortimenter werde sich in Heideck ansiedeln. Da Beyer ihn aber nicht draußen vor der Stadt haben will, suche man nach einem passenden Ort. „Das erweist sich als viel schwerer als gedacht“, bedauerte er. Erfreulich sei, dass die Einwohnerzahlen seit dem letzten Jahr von 4602 auf 4638 gestiegen sind.

Die städtische Bücherei im katholischen Haus St. Benedikt soll zusammen mit der Pfarrei vergrößert werden. Dabei ist auch ein Aufzug hinauf zum Saal geplant. Der vor 40 Jahren errichtete Bau des katholischen Kindergartens müsse saniert werden. 70 Prozent der Kosten übernehme die Diözese. Die Kinderkrippe dort sei voll belegt. Eine neue Krippe werde dann an den städtischen Kindergarten angebaut.

Die Vorsitzende des Seniorenbeirats Inge Brandl-Herrmann, die seit 33 Jahren in Laffenau wohnt, stellte ihre Vorstandsmitglieder vor und erläuterte, dass der Seniorenbeirat im vergangenen Mai seine konstituierende Sitzung hatte. Der Stadtrat habe die gewählten Mitglieder für vier Jahre berufen. Sie wies auf den neuen Briefkasten des Seniorenbeirats im Erdgeschoss des Rathauses hin und bat um Anregungen. Zum Schluss lud sie für die Auftaktveranstaltung am 22. Oktober um 19 Uhr im Bürgersaal ein, zu der Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Ralf Beyer ihr Kommen zugesagt haben. Es werde über geplante Aktivitäten informiert. Dazu gebe es eine kleine musikalische Unterhaltung.