Heideck
"Essen, wo es hingehört"

Heidecker Kirche spendet die Gaben des Erntealtars an die Rother Tafel

05.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr

Der Erntealtar in Heideck wird an die Tafel gespendet. Olaf Buhle und Martin Tomschi von der Rother Tafel nehmen die Lebensmittel von Monika Betz, Stadtpfarrer Josef Schierl, Waltraud Schmidt und Anneliese Liebl (von links) entgegen. - Foto: Peschke

Heideck (pex) Das zum Erntedanksonntag von vielen Menschen im Pfarrverband Heideck, Laibstadt und Liebenstadt gespendete Obst, Gemüse, Eier, Nüsse sowie viele Gaben aus aller Welt haben Stadtpfarrer Josef Schierl und seine Helferinnen auch in diesem Jahr wieder der Rother Tafel zur Verfügung gestellt.

Ein großer Transporter war notwendig, um alle gespendeten und gesegneten Gaben abzuholen. Olaf Buhle, der Logistiker der Rother Tafel kam mit seinem Mitarbeiter Martin Tomschi nach Heideck und freute sich über so zahlreiche Früchte aus den Gärten und Feldern der Region.

Buhle wies darauf hin, dass die Erntedankgaben neben der Sammlung im Pfarrverband Heideck auch von Roth, Büchenbach und Alfershausen zur Verfügung gestellt werden. Die zum Erntedankfest gespendeten Waren werden noch in dieser Woche an bedürftige Personen in Roth und in der Außenstelle Hilpoltstein verteilt. Die Rother Tafel versorge derzeit direkt 275 Kunden. Damit kommen die Nahrungsmittel 450 Personen in Roth und 180 Personen in Hilpoltstein zugute. Die Ausgabestelle in der Friedrich-Ebert-Straße 12 in Roth verteile die Waren an hilfsbedürftige Familien jeden Samstag ab 16 Uhr. In Hilpoltstein ist der Ausgabetag am Mittwoch ab 14 Uhr am Eisvogelweg 3.

Die im Laufe des Jahres von der Tafel angebotenen Lebensmittel stammen laut den Tafel-Mitarbeitern überwiegend von Geschäften des Einzelhandels, von Supermärkten, Privatkunden und regionalen Bauern. Auch etliche Familien geben immer wieder Sachen ab, die allesamt rasch verteilt werden. Die Bedürftigkeit wird laufend geprüft, betont Olaf Buhle. Berechtigte Personen beziehungsweise Familien erhalten einen Tafelausweis, der Auskunft darüber gibt, für wen und für wie viele Personen eine Zuteilung erfolgt. Nur mit dem Tafelausweis können Berechtigte Waren abholen. Dadurch werde sichergestellt, dass die Ärmsten der Armen etwas bekommen, das sie sich sonst nicht leisten könnten. Die Verteilung erfolge also punktgenau nach dem Motto der Rother Tafel "Essen, wo es hingehört."

Olaf Buhle schilderte dazu eine lustige Begebenheit bei der Austeilung der Waren. Es sei einmal ein Äthiopier zur Tafel gekommen und wollte etwas Käse haben. Man habe ihm eine Packung Emmentaler angeboten, die er aber rundweg ablehnte. Seine Begründung: "Den Käse möchte ich nicht, der ist schon zu alt, der hat schon lauter Löcher." Der Mann hat den Käse letztlich doch mitgenommen, nachdem ihm die Mitarbeiter erklärten, wie er hergestellt wird und warum er Löcher hat.

Stadtpfarrer Josef Schierl bedankte sich bei allen Menschen im Pfarrverband, die all die Gaben in die Kirche gebracht hatten. Er machte dabei nochmals deutlich, dass sich alle Christen zum Erntedankfest immer besonders für Gottes reiche Schöpfung und die guten Gaben der Natur und Ernte bedanken sollten. Die geleisteten Spenden seien einmal mehr ein großes Zeichen der Solidarität mit hilfsbedürftigen und notleidenden Menschen vor Ort, sagte Schierl abschließend.