Heideck
Baugebiet für Laibstadt nimmt nächste Hürde

Stadtrat Heideck diskutiert über Einwände und Anregungen Überschuss bei Jahresrechnung

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Heideck (mmr) Neue Bauplätze werden dringend gesucht, das trifft auch auf Laibstadt zu. Dort entstehen bald elf Bauplätze. Dennoch gibt es Stimmen, die ein solches Vorhaben ablehnen. Mit den eingegangenen Hinweisen, Anregungen und Einwendungen hat sich der Stadtrat Heideck in seiner Sitzung am Dienstagabend befasst.

Die Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß beispielsweise lehnt den Bebauungsplan grundsätzlich ab. Sie zeigt sich davon überzeugt, dass sich Baugebiete am Ortsrand negativ auf die Dorfentwicklung auswirken. Sie plädierte in ihrer schriftlichen Stellungnahme dafür, große Freiflächen in den Anwesen beziehungsweise leerstehende Gebäude für die Nachverdichtung zu nutzen. "So bleibt das Dorf geschlossen und zerfleddert nicht noch weiter nach außen." Darüber hinaus müssten Ver- und Entsorgungsleitungen stark erweitert werden, und ein immer größeres Leitungsnetz "muss von allen Bürgerinnen und Bürgern unterhalten werden." Daher solle an Ortsrändern nichts Neues entstehen. "Nur zwei Häuser in Laibstadt sind nicht bewohnt", erklärte Stilla Baumann (CSU). Zudem seien mehrere Häuser von den Laibstädtern im Dorf aufgestockt beziehungsweise dort gebaut worden.

Die Argumente der Kreisheimatpflegerin seien zwar nachvollziehbar, sagte Bürgermeister Ralf Beyer. Aber für neue Bauplätze stehen der Stadt im Dorfinneren keine Flächen zur Verfügung. "Wir brauchen Baugebiete für attraktives Wohnen, damit die jungen Familien da bleiben", betonte Beyer. "Nachverdichtung ist gut, aber nicht umsetzbar."

Auch das Gesundheitsamt stimmte dem Baugebiet aus "hygienischer Sicht" nicht zu. "Sie hatten Besorgnis, dass die Wasserversorgung nicht sichergestellt sei", erklärte Beyer. Hintergrund sind Sicherheitsbedenken wegen eines fehlenden Schutzzaunes um den Hochwasserbehälter in Schlossberg. Der Einwand habe sich aber erledigt, denn der Zaun stehe bereits, erfuhr der Stadtrat.

Gerlinde Grün-Harrer vom Bund Naturschutz forderte zudem, dass die Baufläche nur außerhalb der Brutzeit abgeschoben werden dürfe. "Das ist ja jetzt nicht gerade das Paradies der Vögel", stellte Beyer fest. "Es handelt sich um einen Acker, der vor kurzem gemäht wurde."

Auf wenig Gegenliebe stieß der Vorschlag von Stilla Baumann, den Bauwerbern eine 50 Kubikmeter Wasser fassende Zisterne vorzuschreiben, um damit auch die Klospülung betreiben zu können. "Man kann ruhig Regenwasser nehmen, um die Notdurft hinunterzuspülen", forderte sie. Der ökologische Gesichtspunkt sei erheblich.

Bürgermeister Beyer hielt es zwar "für eine Schande, dass Trinkwasser für die Spülung benutzt wird", aber er wollte den Bauwilligen aber dahingehend keine Vorschriften machen. Darin pflichtete ihm das übrige Stadtratsgremium bei. "Es gibt so viele Richtlinien und irgendwann wird es zu viel", sagte Rainer Herger (FW) beispielsweise. Dieses Argument ließ Stilla Baumann aber nicht gelten: "Es wird sogar vorgeschrieben, welche Bäume man einpflanzen und welche Lampen man reinschrauben muss." Dann könne der Umwelt zuliebe auch eine große Zisterne vorgeschrieben werden. Der Stadt konnte sich darauf genauso wenig verständigen wie auf Baumanns Vorschlag, doch wenigstens ein Anreizsystem mit Zuschüssen zu schaffen. Die Stadträte einigten sich lediglich darauf, die Bauwilligen mit einem Infoblatt auf diese Möglichkeit hinzuweisen.

Wohlwollend zur Kenntnis nahm der Stadtrat den von Kämmerer Roland Hueber vorgetragenen Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung 2016, der erfreulicherweise Mehreinnahmen verzeichnet. So weist die Gewerbesteuer ein Plus von 300 000 Euro auf, bei der Einkommenssteuer sind es rund 60 000 Euro mehr als im Jahr zuvor. So konnten rund 365 000 Euro dem Vermögenshaushalt und 520 000 Euro der allgemeinen Rücklage zugeführt werden. "Das tut uns gut", stellte Hueber fest. Was die erhöhten Steuereinnahmen betreffe, müsse man im Gegenzug mit einer ebenfalls erhöhten Umlage an den Kreis sowie einem Minus bei den Schlüsselzuweisungen rechnen.