Heideck
78 000 Euro für Fußgängerbrücke

Steg in der Alleestraße wird teuer – Sanierung unabhängig vom Bau des Radwegs nach Liebenstadt

25.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Die Fußgängerbrücke in der Alleestraße ist marode und muss erneuert werden. Allerdings kostet die Maßnahme rund 80 000 Euro - Foto: Bader

Heideck (HK) Die rund zweieinhalb Meter breite Brücke für Fußgänger und Radfahrer gegenüber der Heidecker Stadthalle muss dringend erneuert werden. Die Kostenschätzung liegt bei mindestens 78 000 Euro. Der Stadtrat Heideck hat trotz der hohen Kosten in der Sitzung am Dienstagabend grünes Licht gegeben.

Die Stahlunterkonstruktion ist großflächig verrostet, etliche Balken sind morsch. „Wir müssen bei der Brücke handeln“, betonte deshalb der Kämmerer Roland Hueber. Er hat schon einmal Kostenschätzungen eingeholt, die allerdings deutlich höher ausgefallen sind als erhofft. So fallen für einen Neubau in Holz insgesamt 78 000 Euro an, soll die Brücke komplett in Stahl ausgeführt werden, sind es noch einmal 10 000 Euro mehr.

Bei der Diskussion stürzten sich die Stadtratsmitglieder allerdings wie in den vorangegangenen Sitzungen nochmals zuerst auf den Radweg nach Liebenstadt. Der Grund: „Wenn wir einen Radweg bauen, wird nicht nur der Weg selbst, sondern es werden auch die beiden Fahrbahnteiler und die Brücke als Anhängsel des Radwegs bezuschusst“, erklärte Hueber. „Wird die Brücke unabhängig davon gebaut, müssen wir die Kosten selbst tragen.“

Doch für den Radweg gab es schon in den vorangegangenen Sitzungen keine Mehrheit. Er würde über die sogenannte kommunale Sonderbaulast mit 75 bis 80 Prozent gefördert, so dass für die Stadt Kosten in Höhe von rund 160 000 Euro entstünden. Das Problem: Der Weg soll auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt werden und muss deshalb nicht nur breiter werden, sondern sollte zudem einen besseren Unterbau haben. Hier würden dann weitere 100 000 Euro anfallen, die nicht bezuschusst werden, so dass die Gesamtmaßnahme laut Huber mit bis zu 260 000 Euro zu Buche schlägt.

Die Idee Rudolf Schmidlers (FW) neben dem Radweg einfach einen geschotterten Teil zu belassen beziehungsweise anzusetzen, um auf die nötige Breite zu kommen, fand bei Bürgermeister Ralf Beyer (FW) wenig Anklang: „Der stärkere Unterbau ist wichtig. Wir sollten jetzt nichts machen, was in vier Jahren heruntergefahren ist“, sagte er. Was Thomas Schermer (CSU) auf den Plan rief: „Die Strecke hat seitdem gehalten, wir könnten doch auch einfach eine Teerdecke drüberziehen.“

Zwar sei diese Lösung billiger, sagte Beyer, aber dann müsste die Stadt ebenfalls auf die Sanierung der Brücke und die beiden Fahrbahnteiler in Liebenstadt verzichten.

Manfred Ortner (CWG) bezweifelte zudem, dass auch ein verbreiterter Weg ewig hält, da die Traktoren in den vergangenen 20 Jahren deutlich größer und schwerer geworden seien. „Wenn wir in die Zukunft schauen, müssen wir damit rechnen, dass unsere heutigen Traktoren dann wieder so klein aussehen wie die vor 20 Jahren.“ Und dann wären laut Ortner erneut Arbeiten am Weg nötig. „Die Komplettlösung mit 260 000 Euro ist meines Erachtens durch.“ Zwar seien auch die veranschlagten Kosten für die Brücke „absolut zu hoch, aber wir müssen etwas machen“.

Während Schermer davon ausging, dass der Radweg mit Schotter hält, da ja auch der Gredl-Radweg teilweise von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt wird, zog Ortner das in Zweifel: „Auf dem Gredl-Radweg kippen durch die Last auch die Kanten seitlich weg – und hier haben wir als Unterbau sogar die Eisenbahnstrecke.“ Schmidler schlug vor: „Dann verzichten wir halt jetzt und machen nur die Brücke.“ Und Dieter Knedlik (FW) betonte: „Der Radweg ist damit nicht für alle Zeiten erledigt, aber wir müssen uns jetzt davon verabschieden.“

Laut Manfred Ortner sollte unbedingt geprüft werden, wie lange eine Holzbrücke im Vergleich zu einer Stahlbrücke hält, um die richtige Variante auszuwählen. Und Franz Albrecht (CSU) möchte, dass der Abbruch der alten Brücke, soweit möglich, durch den städtischen Bauhof übernommen wird. „Dann können wir zumindest hier etwas Geld sparen.“