Greding
Solarpaneele auf 47 Hektar

Bundesnetzagentur erteilt zwei Betreibern von Freiflächen-Photovoltaik in Greding den Zuschlag

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Ökologische Stromerzeugung so weit das Auge reicht: In Grafenberg existiert bereits ein großer Solarpark, nicht weit entfernt von zahlreichen Windrädern. Jetzt kommen Photovoltaikanlagen auf Freiflächen auch in Euerwang und Großhöbing hinzu. - Foto: Luff

Greding (HK) In der Großgemeinde Greding werden neue Photovoltaikanlagen auf Freiflächen gebaut. Zwei oder vier - je nach Lesart. Die Anlagen bei Euerwang und zwischen Großhöbing und Untermässing nehmen laut Planung eine Fläche von rund 47 Hektar ein.

Die Goldgräberstimmung auf dem Gebiet der Photovoltaik auf Freiflächen ist eigentlich längst vorbei. Weil es vor einigen Jahren noch eine vergleichsweise hohe Einspeisevergütung für den dort produzierten Strom gegeben hat, schossen derartige Anlagen ins Kraut - was den Strom für den Verbraucher relativ teuer hat werden lassen; zudem war der Zubau nicht geregelt, niemand hatte einen Überblick, wie viele Anlagen in Deutschland entstanden. Der Gesetzgeber zog die Reißleine, schaffte mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014 neue Fakten.

Auch der Stadtrat in Greding musste sich damals immer wieder mit entsprechenden Anfragen und Anträgen beschäftigen. Einige Flächen wurden seinerzeit genehmigt, einige abgelehnt, vor allem, wenn sie zu arg einsehbar zu werden drohten und somit das Landschaftsbild verändert hätten. Die genehmigten Anlagen werden nun tatsächlich realisiert.

Selbstverständlich war dies nicht mehr, die Betreiber mussten dafür nämlich zu den Gewinnern einer bundesweiten Ausschreibung zählen. Mit der EEG-Reform vor zwei Jahren hat die Bundesregierung festgelegt, die Solarförderung für Photovoltaik-Freiflächen auf Ausschreibungen umzustellen. Betreiber von derartigen Anlagen erhalten nur noch dann eine Förderung nach dem EEG, wenn sie teilgenommen und durch ihren Gewinn gezeigt haben, dass sie möglichst wenig Fördergeld für den wirtschaftlichen Betrieb ihres Solarparks benötigen. Jetzt hat die Bundesnetzagentur die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibungsrunde veröffentlicht. Sieben Geboten aus Bayern wurde der Zuschlag erteilt, zwei davon sind Projekte in der Großgemeinde Greding.

Zumindest sind es zwei Betreiber, nämlich die Solarpark Euerwang GmbH & Co. KG und die Solarpark Großhöbing GmbH & Co. KG. Bauanträge für beide Unternehmen reichte in Greding jedoch immer die GP Joule ein, eine Firma aus Buttenwiesen im Landkreis Dillingen - die 2011 übrigens den Bayerischen Gründerpreis in der Kategorie "StartUp" gewonnen hat. Der Solarpark Euerwang besteht aus zwei Einzelprojekten, die zwischen Euerwang und Grafenberg unmittelbar aneinanderhängen. Auch die Anlage zwischen Großhöbing und Untermässing besteht eigentlich aus zwei Flächen, die - obwohl in zwei verschiedenen Gemarkungen gelegen - nicht weit voneinander entfernt sind. Auf Großhöbing entfallen 11,5 Hektar, auf Untermässing 5,1 Hektar.

Vonseiten der Stadt steht dem Bau der Anlagen nichts mehr im Weg, lediglich die Durchführungsverträge - in denen unter anderem geregelt wird, wie die Kabeltrassen und die von Baumaschinen und Lastwagen befahrenen Wege und nach Fertigstellung auszusehen haben - müssen noch mit den Betreiberfirmen geschlossen werden. Der Strom der Anlage Euerwang I (15,1 Hektar) wird via Euerwang II (15 Hektar), hinter dem Metallbaubetrieb Kirschner gelegen, in Richtung Kinding zum dortigen Umspannwerk abgeleitet. Der Strom des Solarparks Großhöbing wird in eine nahe Freileitung eingespeist.

Dass die Betreiber aus Greding bei dieser vierten Ausschreibungsrunde zum Zug gekommen sind, lag auch am Druck aus Bayern: Zuvor waren vor allem Projekte aus Ostdeutschland realisiert worden, weil die Ausschreibungen vor allem auf sogenannte Konversionsflächen - stillgelegte Militäranlagen oder Industriebrachen - beschränkt waren. Damit sollte verhindert werden, dass die Landwirtschaft mit der Stromerzeugung konkurrieren muss, Boden ist schließlich ein knappes Gut. Derartige Flächen stehen im Freistaat jedoch kaum zur Verfügung - es regte sich Protest. Deshalb wurde diesmal die Ausschreibung auch für Solarparks auf Ackerflächen geöffnet.