Greding
Wasser-Spiel ohne Grenzen

Beim Wettstreit der 34 Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis bleibt kaum ein Akteur trocken

31.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Lebende Zielscheibe: Matthias Drescher aus Thalmässing kriegt beim Spiel ohne Grenzen einiges ab.

Greding (HK) Gewitter und Regen, dazu allerlei Geschicklichkeitsspiele mit Wasser: Beim 35. Kreisjugendfeuerwehrtag in Greding bleibt am Wochenende kein Teilnehmer trocken. Was aber niemanden wirklich stört. Die Stimmung ist prächtig, es wird viel gelacht.

Schon Samstagnacht ist das große Zeltlager am Gredinger Festplatz von einem heftigen Gewitter heimgesucht worden. Hagel und Regengüsse prasselten auf die Jugendfeuerwehrler nieder. Auspumpen musste die Feuerwehr aber keines der Zelte. Am Sonntagfrüh, beim beliebten "Spiel ohne Grenzen", geht es von leichtem Nieselregen allmählich über zu einem ausgewachsenen Dauerregen. "Das tut der Stimmung keinen Abbruch. Wir haben ja keine Angst vorm Wasser", sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Hiltner.

Das ist gut so, denn auch die Geschicklichkeitsspiele sind feucht-fröhlich bis nasskalt. Bei der Station am Stadtweiher müssen die Teams der Jugendwehren mit dem Schlauchboot einen Kurs paddeln und dabei farbige Ringe einsammeln, die sie am Ufer auf Pylonen stapeln sollen. Keine einfache Übung. "Uns hat es ein paarmal gedreht", erzählt Marco Schmidt von der Jugendfeuerwehr Thalmässing. Die Crew bleibt nicht die einzige, die ein paar Extraschleifen dreht. Auch das Bootsteam aus Offenbau kommt kurz vor dem Ausstieg noch einmal vom Kurs ab und verliert wertvolle Sekunden.

Julia Müller aus Gustenfelden zeigt mehr Einsatz. Durch einen beherzten Sprung ins Wasser rettet sie wertvolle Sekunden im Kampf gegen die Uhr. "Alle haben gerufen: Spring", erklärt sie ihre Aktion, während sie am Ufer ihre Stiefel ausleert. "Da habe ich aber ein paar Sonderpunkte verdient", fordert sie vom Wettkampfgericht. Das bleibt hart, aber die Zuschauer spenden einen Sonderapplaus und die Gruppe aus Gustenfelden zieht lachend davon.

"Man braucht Geschick und Verstand", erklärt Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Hiltner. "Alle Spiele haben einen feuerwehrtechnischen Hintergrund." Selbst das Riesenjenga, ein Stapel aus dicken Holzbrettern, der auf dem Sportplatz hinter dem Hallenbad aufgebaut ist. Wie in der Normalausgabe für den Wohnzimmertisch muss man Stücke von unten herausziehen und oben wieder draufstapeln, ohne dass der wacklige Turm umfällt. Die Feuerwehrjugend muss als zusätzliche Erschwernis vor dem Stapeln noch einen Parcours durchlaufen: Slalom zwischen Pylonen, Sprung über einen Biertisch und Robben unter einer einer Bierbank. Das macht die Hände nicht ruhiger. Dazu rufen Betreuer und Zuschauer ständig Kommandos und die Kameraden feuern lautstark an. Das kann schon zu einiger Verwirrung führen. So versuchen zwei Starter aus Obermässing den gleichen Klotz aus dem Stapel zu klopfen, der eine von links nach rechts, sein Gegenüber von rechts nach links. Das führt zwar zur Erheiterung des Publikums, erfolgreich ist es aber nicht.

Besser macht es da die Nachwuchsfeuerwehr aus Thalmässing, die am Ende das Spiel ohne Grenzen vor der Mannschaft aus Birkach gewinnt. Platz drei geht an Rednitzhembach. Aber das weiß zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Man kann es höchstens ahnen. "Für uns läuft es gut. Im Parcours hatten wir die Bestzeit", sagt Marco Schmidt aus Thalmässing stolz. Da fallen die Dreher auf dem Stadtweiher nicht ins Gewicht.

Er hat schon die nächste Station gemeistert. Mit einer Kübelspritze hat er versucht, in einen Haushaltseimer zu treffen, den sein Kollege Mattias Drescher tapfer vor sich hält. Eine Plastikschürze soll zwar vor zu viel Wasser schützen, hilft aber nicht wirklich. "Hab ich dich ganz schön nass gespritzt", lacht Marco Schmidt, während der Wertungsrichter den Inhalt mit dem Messbecher abmisst. "Eh, der schüttet ja daneben", beschwert sich ein Starter. Der Kampfrichter kontert gelassen: "Wenn du mal in mein Alter kommst, schüttest du auch mehr daneben." Alle lachen. Der Wettbewerbsnachteil wird dadurch ausgeglichen, dass Auffänger Matthias Drescher noch seine Lederhandschuhe auswinden darf. "Wenn du die Hose ausziehst, kommt noch mehr zusammen", schlägt ein Betreuer vor. Auch so kommen 18,9 Liter raus. Immer noch ein verfälschtes Ergebnis, wie Matthias trocken bemerkt: "In den Stiefeln ist auch noch was drin." Zum Glück haben Feuerwehrleute keine Angst vor Wasser.