Greding
Von Umweltzerstörung besonders betroffen

Frauen richten beim Weltgebetstag in Greding ihr Augenmerk auf Surinam

06.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Ein Team hat den Weltgebetstag in der Stadtpfarrkirche organisiert. Hier stellen dessen Mitglieder verschiedene Frauen aus dem südamerikanischen Land Surinam vor. - Foto: Hilpoltsteiner

Greding (bhp) Wer kennt schon das kleine Land Surinam? Es liegt im Nordosten von Südamerika und ist hierzulande gewöhnlich höchstens Fußballfans bekannt. Denn Surinam ist eine ehemalige niederländische Kolonie. Und die Heimat von Edgar Davids, Ruud Gullit, Patrick Kluivert, Frank Rijkaard und Clarence Seedorf, die in Europa zu Weltklassekickern reiften und ihren Vereinen zahlreiche sowie der niederländischen Nationalmannschaft gar ihren einzigen Titel bescherten.

Mehr Wissen über das Land existiert gewöhnlich kaum. Wie gut, dass der Weltgebetstag der Frauen jedes Jahr ein Land in den Fokus stellt, das des näheren Hinsehens bedarf. Vor allem die Stellung der Frauen rückt dabei in den Vordergrund.

Das ökumenische Vorbereitungsteam des Weltgebetstages in Greding hat sich viele Gedanken gemacht, dieses Land und seine Situation für die Besucher des Gottesdiensts erlebbar zu machen. Zum Thema "Gottes Schöpfung ist sehr gut" wurden Bilder von einer vielfältigen Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt in Surinam gezeigt, einem Land, dessen Fläche zu 90 Prozent aus Regenwald besteht. Barbara Schneider und Christine Betz stellten in einem Zwiegespräch dieses kleine Land vor, dessen Bewohner sich in einem ethnischen, religiösen und kulturellen Schmelztiegel befinden und die trotz ihrer Verschiedenheit ein buntes Miteinander gestalten.

Auf einer Fläche weniger als halb so groß wie Deutschland sind in Surinam afrikanische, niederländische, kreolische, indische, chinesische und javanische Einflüsse zu finden.

Anhand der Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis führte das Gottesdienstteam mit Symbolen vor: "Seht alles, was Gott gemacht hat, ist wunderbar." Es stellte Frauen aus Surinam vor, die von ihrer Situation berichteten, von ihren alltäglichen Sorgen um Essen für ihre Familien, ihrer Arbeit auf Plantagen und kleinen Bauernhöfen und Läden. Sie zeigten sich dankbar, dass sie sich von Früchten und dem Gemüseanbau leben können, dass ihre Kinder die Möglichkeit zum Schulbesuch haben. Andererseits waren sie besorgt, über die Umweltzerstörung durch den Abbau von Gold und Bauxit und die Vernichtung der Wälder.

In Fürbitten brachten die Gottesdienstbesucher die Anliegen der surinamischen Frauen um Bewahrung der Schöpfung vor und drückten ihre Hoffnung und Freude in den eingespielten schwungvollen Liedern aus. Die anschließende Kollekte wird für Frauenprojekte in der ganzen Welt und in Surinam verwendet, wo sie Frauen zugutekommt, die für neue Perspektiven wie Frauengesundheit, Kampf gegen Gewalt, Teilhabe an gesellschaftlichem und politischem Leben sowie Zukunft für die Kinder verwendet wird.

Nach dem Schlusslied wurde traditionsgemäß ins Pfarrheim St. Jakobus zu einem gemütlichen Ausklang auch mit landestypischen Spezialitäten wie Mangosaft und Süßkartoffelsalat eingeladen.