Greding
Visionen und konkrete Pläne

Stadtrat war auf Klausur – Viele Projekte von 2008 erledigt – Vorerst keine Asylbewerber

04.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:38 Uhr

Die Zukunft des Areals um den Theatersaal wird den Stadtrat noch intensiv beschäftigen - Foto: Karch

Greding (HK) Eine gemeinsame Marschroute für die nächsten Jahre hat sich der Gredinger Stadtrat in seiner Klausurtagung in Herrsching gegeben. Dabei wurde ein allgemeiner Rahmen abgesteckt, aber auch gleichzeitig konkrete Themen festgelegt, die in nächster Zeit umgesetzt werden sollen.

Unter der Seminarleitung von Otto Kurz und Uwe Schmidt von der Schule für Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten hat sich das Gremium, bestehend auf 14 Stadträten, Bürgermeister Manfred Preischl und Vertretern der Verwaltung, erst einmal den Maßnahmenkatalog der ersten Klausurtagung im Herbst 2008 vorgenommen. Das Ergebnis fiel zufriedenstellend aus. „Den größten Teil der Aufgaben, die wir uns 2008 gestellt haben, haben wir umgesetzt“, erklärte Bürgermeister Manfred Preischl bei einem Pressegespräch. Vor allem im touristischen Bereich konnten viele Punkte abgehakt werden, zum Beispiel der verstärkte Besuch von Messen, neue Flyer oder auch Themenwochen. Auch hinter Themen wie Energiekonzept, Fotovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern, Heizkraftwerk oder Gewerbebeschilderung konnten Haken gesetzt werden. Der Schülerhort ist eingerichtet, eine Krippe steht in den Startlöchern. Diplomatisch drückte sich der Bürgermeister beim Thema Städtepartnerschaft, das 2008 auch auf der Agenda stand, aus: „Da gibt es Ansätze und verschiedene Sichtweisen.“

Bei der Klausurtagung wurde aber nicht nur zurückgeblickt, sondern vor allem nach vorn. Ein Thema, das immer wieder auftauchte, war ein Veranstaltungssaal, für den ein Bedarf ermittelt werden soll. „In diesem Zusammenhang beschäftigt uns die Frage, wie es generell mit den Immobilien der Kommune weitergeht“, sagte der Bürgermeister und nannte den Baukörper Theatersaal, ehemalige Sozial- und Polizeistation.

Die Entwicklung der Innenstadt soll vorangetrieben werden. Dazu gehören einerseits ein Pflasterbelag, der für Kinderwagen und Rollator geeigneter ist, und eine Verbesserung der Parksituation, andererseits aber auch Wohnungen für Menschen über 60 Jahre. „Ein Eingreifen bei den Leerständen ist schwierig, weil die Immobilien meist in Privatbesitz sind.“ Eine Nutzung des Bereichs um den ehemaligen NKD in der Malergasse kann sich Preischl auch vorstellen. Dieses Gebäude soll jetzt versteigert werden, nachdem ein Vertrag zwischen dem Besitzer und dem Landratsamt zur Unterbringung von Asylbewerbern nicht zustande gekommen ist.

Neue Baugebiete und Gewerbegebiete sind, so die Ansicht der Stadträte, notwendig. Im Blick haben wird man auch die künftige ärztliche Versorgung der Großgemeinde sowie eine bessere Breitbandanbindung der Dörfer. Für eine Dorferneuerung auf dem Kleinen Berg sollen die Weichen gestellt werden.

Konkret wurden drei Punkte ins Auge gefasst: Im Herbst soll es wieder eine Ausbildungsbörse geben, die der Wirtschaftsbeirat organisiert, bei Straßenbaumaßnahmen will man künftig ermitteln, wie viel das Verlegen eines Leerrohrs für eine spätere Breitbandverkabelung kostet, und das Ehrenamt soll gestärkt werden.

Beleuchtet wurden auch Personal- und Organisationsstruktur im Rathaus und mögliche Änderungen, wenn der geschäftsführende Beamte Wolfgang Beck in Ruhestand geht. „Da darf man nicht nur an heute und morgen denken, sondern man muss darüber hinaus blicken“, macht der Bürgermeister deutlich. Er hat bereits klare Vorstellungen über interne Umstrukturierungen in der Verwaltung und eventuelle Neubesetzungen. Abstimmen darüber muss demnächst der Stadtrat. Auf jeden Fall wird die Stadt ab September zum ersten Mal einen Auszubildenden einstellen.