Greding
Ab Januar kostet das Knöllchen

Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft kontrolliert ab Mitte November parkende Autos

14.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Nicht immer richtig und zum Teil viel zu lange: So parken bislang Autos in der Gredinger Innenstadt. Damit soll bald Schluss sein, ab November kommt die kommunale Parkraumüberwachung - vorerst wird allerdings lediglich auf den Fehler hingewiesen. - Foto: Karch

Greding (HK) Das Parken in Gredings Innenstadt ist lediglich eineinhalb Stunden erlaubt - und zwar schon seit 1995. Allerdings hält sich schon seit Jahren kaum mehr jemand daran. Das soll sich ändern, findet der Stadtrat. Und hat deshalb die kommunale Verkehrsüberwachung beschlossen.

Den Grundsatzbeschluss, dass die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft ein Auge auf die Verkehrssituation in Greding haben soll, hat der Stadtrat bereits im April getroffen. Doch erst in der Sitzung am Donnerstagabend wurden Nägel mit Köpfen gemacht, die Voraussetzungen für die Arbeit der Wach- und Schließgesellschaft geschaffen. Das Gremium sprach sich nämlich einstimmig dafür aus, eine Vereinbarung mit der Polizei und eine weitere mit der Stadt Hilpoltstein abzuschließen.

"Die Polizei begrüßt die Einführung der kommunalen Verkehrsüberwachung", sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW). Insbesondere, weil sie in Hilpoltstein bereits gute Erfahrungen gemacht habe, dort wird seit April von der Nürnberger Firma im Auftrag der Stadt kontrolliert. Greding will jedoch erst einmal nicht so weit gehen wie Hilpoltstein, denn dort nimmt die Wach- und Schließgesellschaft auch Geschwindigkeitsmessungen vor. Geblitzt wird in Greding anfangs noch nicht, zumindest nicht vom Unternehmen im Auftrag der Stadt. Die Polizei kann Raser jedoch jederzeit ausbremsen.

In Greding werden erst einmal lediglich die Langzeitparker belangt. Ab dem 15. November gibt es ein Zettelchen auf der Windschutzscheibe, wenn die Parkuhr abgelaufen ist. Dort steht zunächst nur der Hinweis, dass dies nicht erlaubt ist, so will die Stadt laut dem Bürgermeister bis zum Ende des Jahres verfahren. Ab dem 1. Januar 2017 erfolgt Preischl zufolge dann "die Ahndung in bekanntem Umfang". Soll heißen: Dann kostet es - und zwar so viel, wie die Polizei bislang auch kassiert hat, wenn sie denn im Südzipfel des Landkreises kontrolliert hat.

Das Geld, das Langzeitparker im neuen Jahr bezahlen müssen, wenn sie erwischt werden, fließt in die Stadtkasse, die Wach- und Schließgesellschaft wird als Dienstleister für die Kontrollen bezahlt. Damit die Abrechnungen nicht allzu teuer werden, weil sich ein städtischer Angestellter eigens darum kümmern muss, hat die Stadt ihre Fühler nach Hilpoltstein ausgestreckt, immerhin werden dort schon seit Monaten Strafzettel im Auftrag der Stadt geschrieben. Für diese Kooperation musste der Stadtrat einer weiteren Vereinbarung sein Plazet geben. "In Hilpoltstein werden die hoheitlichen Aufgaben der Überwachung erledigt", erklärte Manfred Preischl.

Die Details der beiden Verträge mit der Stadt Hilpoltstein und dem Polizeipräsidium Mittelfranken machten Margareta Bösl (CSU) stutzig. Denn ausgemacht sei, dass lediglich der ruhende Verkehr in Gredings Altstadt kontrolliert werde. Dort sei aber auch vom fließenden Verkehr die Rede - und zwar nicht nur im Stadtkern, sondern auch in den Dörfern der Großgemeinde. Dies erfolge vorausschauend, erläuterte Preischl. Es sei schließlich möglich, dass man in Zukunft auch darauf setze, dass die Wach- und Schließgesellschaft Radargeräte für Geschwindigkeitsmessungen aufstelle. "Den Auftrag erteilen wir", stellte er klar. Derzeit erstrecke sich der Auftrag eben nur auf den ruhenden Verkehr in der Altstadt, das müsse aber nicht immer so bleiben. Halte der Stadtrat eines Tages Geschwindigkeitskontrollen für nötig, könne er den Auftrag für die Firma schnell erweitern, müsse dann aber mit den beiden anderen Beteiligten nicht wiederum neue Vereinbarungen treffen.