Greding
Startschuss für die Kinderkrippe

Mit erstem Spatenstich läuten Verantwortliche den Bau des 1,8 Millionen Euro teuren Projekts ein

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Es geht los mit dem Krippenbau: Während Manfred Preischl, der Trägervertreter Markus Schweizer, Daniela Leibl und die Architektin Manuela Grünzinger zum Spaten greifen (hinten, von links), singen die Kinder zur Feier des Tages ein Lied. - Foto: Luff

Greding (HK) Bis die Bagger anrollen konnten, hat es lange gedauert - vor allem, weil die Diözese Eichstätt sich ein halbes Jahr zierte, eine definitive Antwort zu geben, ob sie sich am Bau der neuen Kinderkrippe in Greding beteiligt. Tut sie nicht. Dennoch ging es gestern endlich los.

Ein paar Vorarbeiten hatte der Bagger zwar schon erledigt, doch bis Bürgermeister, Architekten und Vertreter der Krippe zum Spaten griffen, um symbolträchtig den Startschuss für den Krippenbau zu geben, war noch nicht allzu viel geschehen. Dafür soll es jetzt umso schneller gehen, damit das Provisorium des Kindergartens St. Martin in Turnhalle und Container bald ein Ende hat. Die Kinderkrippe bekommt ein eigenes Gebäude, das drei Gruppen und damit 36 Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren Platz bietet; der benachbarte Kindergarten, der 2013 um eine Krippengruppe erweitert worden ist, kann sich dann wieder unter seinem Dach ausbreiten. Die zwölf Kleinkinder, die bislang in dieser Krippe untergebracht sind, ziehen ins neue Haus.

"Wisst ihr, warum wir da sind", fragte Bürgermeister Manfred Preischl die vielen Kinder aus dem Kindergarten, die die Gäste zur Begrüßung mit zwei Liedern erfreuten. Schweigen. "Damit die Kleinen ein eigenes Haus bekommen und ihr mehr Platz habt", beantwortete Preischl selbst die Frage, "denn im Moment ist es schon ein bisschen eng." Die Turnhalle wird für die normale Betreuung gebraucht, wenn sich die Kinder bewegen wollen, müssen sie derzeit ausweichen.

Mehr Glück hatte der Stadtchef bei seiner Frage, wer von ihnen denn eine Schaufel zu Hause habe, hier riefen einige Kinder "Ich" oder hoben den Finger. "Ihr müsst alle helfen", beschied Preischl, "es pressiert." Sie sollten es auch Mama und Papa, Oma und Opa sagen, die könnten schließlich auch anpacken, jede Hilfe werde benötigt, scherzte Preischl.

Der Bagger erledigt das Graben denn doch ein bisschen schneller, davon überzeugten sich die Kleinen sofort, als er nach dem Spatenstich wieder anfuhr. Ohnehin seien sie "schon ganz enttäuscht" gewesen, als sich am Vortag noch nichts rührte, erzählte Daniela Leibl, die Leiterin der Kindertageseinrichtung St. Martin. Nun aber können sie wohl täglich die Baustelle beobachten, die vis-à-vis des Kindergartens auf dessen bisherigem Außengelände entsteht. Am anderen Ende des Areals, zwischen den Häusern wird es weiterhin einen Spielgarten geben.

Bis zum Herbst und damit dem neuen Kindergartenjahr wird der Bau wohl noch nicht bezugsfertig sein, doch möglichst bald danach soll es so weit sein. Vor einem Dreivierteljahr war man im Stadtrat noch von Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen Euro ausgegangen, diese Summe hat sich mittlerweile auf etwa 1,8 Millionen erhöht. Hauptverantwortlich für die Steigerung ist der Umstand, dass sich der Rat gegen ein Flachdach entschieden hat, da die Kommune schon öfter schlechte Erfahrungen mit dieser Dachform gemacht hat. Jetzt bekommt das rechteckige Gebäude ein Satteldach, dass weitgehend hinter einer Attika versteckt und somit dem Gebäude des Kindergartens optisch angepasst wird.

Nach der Planung des Hilpoltsteiner Architekten Elmar Greiner und seiner Kollegin Manuela Grünzinger wird es drei Gruppenräume geben, dazu Nebenräume, Schlafräume, ein Wickelraum und nicht zuletzt eine kleine Mehrzweckhalle für Bewegungserziehung. Auch ein Therapieraum ist vorgesehen, den vor allem Kinder mit besonderem Bedarf nutzen können. In jeder der drei Krippengruppen hält die Stadt einen Inklusionsplatz vor. Neben der Möglichkeit, dass auch Inklusionskinder in der Krippe betreut werden, bietet dies auch den Vorteil, dass es bei der staatlichen Förderung etwas mehr Geld gibt - wenn die Diözese sich schon aus dem Krippenbau zurückgezogen hat.

Die Trägerschaft übernimmt die Kirche allerdings schon, genauer gesagt die gemeinnützige GmbH, die sich um die Verwaltung von Kindertageseinrichtungen in der Diözese kümmert - seit vergangenem Jahr auch um die gesamte Kindertageseinrichtung St. Martin in Greding. Deren Geschäftsführer Markus Schweizer nahm jetzt zum Anfang des Projekts ebenfalls einen Spaten in die Hand. Ließ aber offen, ob er die letzte Forderung Preischls an die Kinder unterstützt. Die sollten "Tag und Nacht aufpassen, dass auf der Baustelle viel gearbeitet wird", sagte dieser. Und erntete prompt empörten Protest von Sophia, die rief: "Ich bin in der Nacht nicht da!"