Greding (HK) „Ohne Sprache gibt’s für Asylbewerber keine Arbeit“, hat Thomas Frank, Mitglied des Asylhelferkreises Greding, bei einer Spendenübergabe die aktuelle Problematik in der Asyldebatte kurz zusammengefasst.
Damit die Asylbewerber Deutsch lernen können, müssen sie mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Zwar finden bereits Deutschkurse im Asylheim selbst statt, doch ein wirklich intensives Erlernen der Sprache mit abschließendem Bestätigungszertifikat ist nur in Beilngries oder Roth möglich. Da aber die Busanbindung nach Roth beziehungsweise Beilngries eher schlecht ist, kommen zusätzliche Fahrtkosten hinzu. Zudem übernimmt das Landratsamt nur die ersten zwei Module der Deutsch-Anfänger-kurse, die restlichen sieben Module müssen die Asylbewerber selbst zahlen. Konkret bedeutet das: 120 Euro für den Sprachkurs plus 85 Euro Fahrkosten, für die Asylbewerber keine Kleinigkeit. „Dabei ist es äußerst wichtig, dass die Asylbewerber einen gewissen Grundstock an Deutsch beherrschen“, erklärte Markus Bühl, ebenfalls Mitglied im Helferkreis. Nur so können sie wirklich Anschluss und Arbeit finden.
Aus dieser Notsituation heraus gibt es nun aber einen Lichtblick für die Asylbewerber: Dank eines Benefizkonzerts der Band Schadd.net sowie einer Spende durch die Stadt Greding werden die Asylbewerber nun finanziell bei ihren Sprachkursen unterstützt. Durch das Engagement der Musiker der Band Schadd.net sind stolze 1412 Euro in der Hutsammlung beim Benefizkonzert am 10. Juli zusammengekommen, zusätzlich hatte sich ein anonymer Gönner spontan entschlossen, noch einmal 500 Euro zu spenden. Der zweite große Scheck stammt von der Stadt Greding, die ebenfalls 500 Euro beisteuert. Dazu kommt noch der Gegenwert eines gebrauchten Schlagzeugs, 250 Euro, das die Stadt Greding für die Musikschule finanziert hatte.
Momentan leben in Greding 25 Asylbewerber aus den unterschiedlichsten Ländern, zum Beispiel aus Äthiopien, der Ukraine, Pakistan und dem Kosovo. Am dringendsten brauchen momentan sieben Asylbewerber die Finanzierung der Sprachkurse, die anderen sind entweder auf Arbeitssuche oder noch im vom Landratsamt bezahlten Sprachkursmodul. Insgesamt ist die Bereitschaft der Flüchtlinge, Deutsch zu lernen, erfreulich hoch, stellte Bürgermeister Manfred Preischl fest. „Viele haben erkannt, dass die Sprache der Schlüssel zum Erfolg ist.“
