Greding
"Schön, dass du da bist"

43 Erstklässer in Greding und 16 in Obermässing Schulleiter Gerhard Schuster erinnert an Tempolimits

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Foto: DK

Greding/Obermässing (HK) Aufgeregte Kinder, stolze Eltern: 43 Erstklässer haben gestern in Greding, 16 in Obermässing zum ersten Mal ihr Klassenzimmer betreten. Doch nicht nur die neuen Schüler, auch die Eltern bekommen gute Ratschläge mit auf den Weg.

Sabrina tobt mit ihrem kleinen Bruder durch die noch leere Aula, als pünktlich um 8 Uhr die Schulglocke läutet. Die Erstklässerin bleibt stehen. "Weißt du, was das heißt", will ihr Vater wissen. "In Zukunft musst du um diese Uhrzeit im Klassenzimmer sitzen."


Doch heute, am ersten Tag, läuft alles noch ein wenig lockerer. Annalena und Constanze zeigen einander ihre rosa Schultüten - verziert mit einem großen Schmetterling und einem Einhorn - und überlegen, was drin sein könnte.

Bevor also alle Kinder sehen können, was sie bekommen haben, steht erst einmal die Begrüßung durch Schulleiter Gerhard Schuster an. "Wer ist nervöser, die Kinder oder die Eltern", will er wissen und erklärt den 43 Erstklässern, dass er heute auch ein wenig aufgeregt ist. "Ich habe heute auch meinen ersten Schultag", erklärt er, und erntet einige Lacher von den Kindern. Zwar unterrichtet er schon seit 27 Jahren an der Schule, "aber heute das erste Mal mit neuer Aufgabe: als Schulleiter". Ganz neu an der Schule ist dagegen Stellvertreterin Christina Schmidtlein-Mauderer, die darum auch eine kleine Schultüte dabei hat. Schuster ermahnt die Eltern zur Achtsamkeit beim Autofahren. "Ich sage es jetzt so unverblümt. Am schnellsten sind in der Früh die Eltern unterwegs, die ihre Kinder zur Schule bringen."

"Einfach klasse, dass du da bist und nun auch zur Schule gehst", singen alle anderen Klassen anschließend und winken den Neulingen im Vorübergehen zu. Dann wird es interessant: Wer wird mit wem in die Klasse gehen? Die Lehrer Elisabeth Götz und Erhard Graf rufen die Mädchen und Buben auf und geben ihnen die Hand. "Schön, dass du da bist." In Zweierreihen geht es dann in die Klassenzimmer. Die Eltern schießen noch ein paar Erinnerungsfotos, dann haben die beiden Lehrer die Kinder erst einmal für sich. Denn es gibt allerhand zu tun: Jeder darf erklären, was auf seiner Schultüte zu sehen ist.

Auch für 58 Schüler aus den Klassen zwei bis vier geht der Schulalltag in Obermässing wieder los, dennoch ist dieser Tag alles andere als gewöhnlich. Sie dürfen ihre neuen Mitschüler begrüßen. Zwölf Jungs und vier Mädchen bilden die erste Klasse. Im Klassenzimmer haben sie schon ihre Lehrerin Marianne Kastner kennengelernt und nur wenig später in der Aula sehen sie dann die älteren Kinder, denen sie in Zukunft im Pausenhof begegnen werden. Mit dem Lied "Wir werden immer größer" begrüßen die älteren Kinder die kleinen Neulinge. Teilweise begleitet Gerhard Netter den Schülerchor mit dem Akkordeon. Als der letzte Ton verstummt, richtet sich Schulleiter Christian Hobauer an die Neulinge: "Der erst Schultag ist eine wichtige Etappe", sagt er. Er beruhigt die nervösen Kinder und fügt hinzu: "Eure Eltern sind mindestens genauso aufgeregt."

Weniger nervös, vielmehr neugierig sind die Jungen und Mädchen auf den Inhalt der kleinen Schultüte, die der Schulleiter mitgebracht hat. Nacheinander dürfen einige Schüler Dinge herausholen, die man in der Schule das eine oder andere Mal brauchen könnte. So ziehen sie Buchstaben und einen Würfel, die das Lesen und Rechnen repräsentieren. Als aber ein Schüler ein Pflaster hervorholt und der Rektor in die vielen fragenden Gesichter schaut, sagt er: "Es kann mal passieren, dass euch etwas weh tut - dann wird euch geholfen."

Nicht nur die Erstklässer feiern ihren ersten Schultag, sondern auch die Lehramtsanwärterin Anna-Julia Heinloth. Sie hat Grundschullehramt in Passau studiert und ist neu an der Grundschule Obermässing. Bevor es in die Kirche geht, richtet der Rektor das Wort an die Eltern und sagt, dass sie dafür da seien, ihre Kinder zu unterstützen, zu fördern und zu fordern, aber nicht um sie zu überfördern oder zu überfordern: "Pause und Auszeit gehören auch dazu." Zum Abschluss bilden die Kinder aus den höheren Klassen einen Kreis um die Neulinge und singen das Lied "Hand in Hand".