Greding
Premierenzeit

Nach der Absage im vergangenen Jahr soll das Fest nun heuer mit den geplanten Neuerungen über die Bühne gehen

28.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Ihren angestammten Platz auf der Rathausbühne verlässt heuer die Stadtkapelle Greding. Wegen der Sanierungsarbeiten am städtischen Gebäude postieren sich die Bläser am Stadtbrunnen.

Greding Vielleicht kommt das Wetter ja am letzten Augusttag doch noch aus seiner Schmuddelecke. Das jedenfalls hofft der Bürgermeister – umso mehr, weil das Altstadtfest im vergangenen Jahr wegen Starkregens abgesagt worden ist. An diesem Sonntag soll es nun wieder stattfinden.

Wenn Manfred Preischl ans vergangene Jahr denkt, schüttelt er ungläubig den Kopf. Zum ersten Mal überhaupt habe man das Altstadtfest absagen müssen. Und deshalb hat man sogar eine Premiere verschoben: Anregungen von Bürgern, wie man das Fest noch ein Stück weit attraktiver machen könne, wollte die Stadt nach der Befragung 2012 erstmals 2013 umsetzen – allem voran den Ausschank in Halbliter- statt Maßkrügen. Das hatten sich viele Gäste gewünscht, da der ganze Liter an einem warmen Sommerabend im August schnell schal werden kann. Wenn der Abend denn auch wirklich warm wird. „Wenn es heuer wieder so arg regnet, dass wir absagen müssen, kehren wir zu den Maßkrügen zurück“, nimmt Preischl die Wetterkapriolen mit Galgenhumor.

Ernsthaft geht der Stadtchef freilich nicht davon aus. Und das wäre auch zu schade, nicht nur für die Besucher. Denn nicht weniger als 23 Gruppen und Vereine haben sich schließlich vorbereitet, um entweder für Unterhaltung am Fest zu sorgen oder zur Verköstigung der Gäste beizutragen. Erstmals dabei sind die in Greding untergebrachten Asylbewerber. Der Helferkreis hat sich in ihren Reihen umgehört und begabte Hobbyköche gesucht. Bei den Pakistani wurde er fündig. „Es gibt Currygerichte aus deren Heimat“, berichtet die Gredinger Kulturamtschefin Bettina Kempf. Allerdings hätten sie eine Vorgabe, sagt Kempf und lächelt: „Die Schärfe muss ein bisschen raus.“ Schließlich will man ja den Gredinger Gaumen exotisch verwöhnen – und nicht ruinieren. Doch da macht sie sich keine allzu großen Sorgen: „Sie haben schon mit Hermine Lang vom Helferkreis zu Probe gekocht“ – und es habe geschmeckt. Und so sei dies „eine schöne Aktion, um die Integration zu fördern“.

Wer es lieber etwas deftiger mag, der ist an einem der vielen anderen Stände gut aufgehoben. Die Bavarian Highlander beispielsweise bieten wieder Steaks und Schaschlik an, doch heuer an einem andern Platz. Das ist dem fehlenden Auftritt der Gredinger Band Sajojo geschuldet, daneben haben die Highlander in der Rockecke bislang ihr Grillgut angeboten. „Die können heuer nicht“, erzählt der Bürgermeister. Und deshalb rutschen die Biker ein Stück weit rauf auf den Marktplatz.

Das Musikangebot auf dem Altstadtfest ist zwar nicht gänzlich neu, dennoch ein wenig anders als in der Vergangenheit. So haben die Stadtkapelle Greding und die Blaskapelle Euerwang die Rollen getauscht: Die Stadtkapelle übernimmt den Unterhaltungspart bereits zum Weißwurst-Frühschoppen, mit dem das Fest um 10 Uhr beginnt. Natürlich erst nach dem Bieranstich, bei dem die Schwarzachkönigin Stefanie Karch zum ersten – und während ihrer Amtszeit einzigen – Mal beweisen muss, dass sie sich nicht nur aufs huldvoll lächelnde Repräsentieren versteht. Denn das Anzapfen ist seit einigen Jahren am Altstadtfest eine echt hoheitliche Aufgabe. Da wegen der Bauarbeiten am Rathaus die Bühne heuer kleiner als gewohnt ausfällt, finden die Musiker der Stadtkapelle nicht genügend Platz – was zu einer weiteren Premiere führt: „Sie setzen sich an den Brunnen und spielen unplugged“, erzählt Kempf.

Nach vier Stunden Unterhaltung durch die Stadtkapelle dürfen deren Musiker Feierabend machen. Sie werden von den Alphornbläsern aus Obermässing abgelöst, die von 14.30 bis 15.30 Uhr ein Gastspiel geben. Um 16.30 Uhr beginnt dann der halbstündige Auftritt der Sunshine Linedancer, einer jungen Gruppe. Der US-amerikanische Volkstanz ist natürlich mit Countrymusik unterlegt. Den Abschluss auf der Bühne gestalten dann die Musiker der Euerwanger Blaskapelle, die bis 21 Uhr spielen.

Wer noch etwas länger sitzen bleiben will, kann dies in der Weinecke am Rathaus tun. Dorthin zieht es die Hartgesottenen ohnehin immer, weiß Preischl. Und deshalb spielen hier die Diatonischen Druckknöpf auch bis 22 Uhr; zuvor treten am späteren Nachmittag in der Weinecke die Obermässinger Musikanten auf. HK