Greding
Mollige Wärme aus Hackschnitzeln

Bauausschuss genehmigt Leitungsbau vom Heizwerk bis zur Schule Größere Schäden an Türmen

28.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Gravierender als ursprünglich gedacht sind die Schäden am Dach des Thalmaierturms - der Gredinger Bauausschuss sieht sie sich an. - Foto: Luff

Greding (HK) Fossile Brennstoffe haben bald ausgedient: Die Grund- und Mittelschule Greding soll schon im nächsten Winter vom Heizwerk in Greding aus mit Wärme beliefert werden. Dafür sind jedoch noch Bauarbeiten nötig.

Das hat der Bauausschuss einstimmig beschlossen. Außerdem machte sich das Gremium ein Bild von den Schäden am Thalmaier- und am Hutterturm. Die beiden Bauwerke der Stadtmauer werden derzeit saniert. Die Schäden sind größer als erwartet.

Die Heizwerk Greding KG des Maschinenrings Neumarkt plus versorgt längst nicht mehr nur das Hallenbad mit Energie: Das Gredoniaheim, Einzelhändler in der Nähe und auch ein Wohnblock profitieren ebenfalls von dem Nahwärmenetz - das trotzdem praktisch noch in den Kinderschuhen steckt. Wie viel Potenzial in dem kleinen Gebäude vis-à-vis des Hallenbads steckt, hatte Professor Markus Brautsch aus Herrnsberg dem Stadtrat schon vor einem Jahr erklärt. Und damit den Wunsch geweckt, das Nahwärmenetz deutlich auszuweiten.

Der Antrag der Heizwerk KG auf Verlegung einer Leitung zur Anbindung der Grund- und Mittelschule erhielt jetzt die einstimmige Zustimmung des Rates. Ziel sei es, eine "möglichst einfache Trasse" zu finden, erklärte Bürgermeister Manfred Preischl (FW). Soll heißen: Wo es geht, will man das Doppelrohr aus Stahl - wie die Zentralheizung im Haus hat auch die Fernwärme einen Vor- und einen Rücklauf - in Grünflächen verlegen, möglichst auf städtischem Grund. Wo die Leitung auf Privatgrund verlaufen soll, muss die Heizwerk KG selbst mit den Grundstücksbesitzern Kontakt aufnehmen. Für den Johannes-Kindergarten wird eine Abzweigung vorgesehen. Wie die Chancen stehen, dass auch die evangelische Kirche angeschlossen werde, wollte Gert Sorgatz (FDP) wissen. Gut, antwortete Preischl, man sei im Gespräch. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Sommer über die Bühne gehen, zur nächsten Kälteperiode soll die Schule bereits mit Hackschnitzeln beheizt werden.

Von den Expansionsplänen des Heizwerks profitiert die Stadt gleich doppelt: Denn wenn die Leitung zum Johannes-Kindergarten gebaut wird, könne man die Straße gleich relativ kostengünstig mitsanieren, sagte Preischl, "die Betonrandsteine sind locker". Zudem bekomme die Kommune per Vereinbarung eine Entschädigung vom Betreiber: drei Euro pro laufendem Meter Rohrleitung.

Ebenso viel muss ein Privatmann in Großhöbing bezahlen, der eine Stromleitung auf städtischem Grund bis zu seiner Feldscheune verlegen will. Diesem Antrag stimmte der Ausschuss ohnehin nur zu, weil die Main-Donau-Netzgesellschaft einen Mast der Telekom mit Strom versorgen muss. An diese Bauarbeiten hängt sich der Private dran - ein Exempel dafür, dass auch andere Leute ihre Scheunen mit Strom versorgen dürfen, sei dies nicht, betonte nicht nur Oswald Brigl (CSU). "Wir haben viele Feldscheunen", warnte er.

Der Obermässinger Ortssprecher Harald Gerngroß (SPD) machte darauf aufmerksam, dass seit der Änderung der Vorfahrt in der Ortsmitte von Obermässing bereits zwei Unfälle passiert seien. Die Stadt solle beim Landratsamt darauf hinwirken, die Situation durch eine andere Beschilderung zu entschärfen.

Darüber hinaus bekamen die Mitglieder des Bauausschusses noch Informationen über laufende Arbeiten. Ans Hotel "Krone" am Marktplatz werde derzeit angebaut, informierte Preischl. Dem Besitzer Gerhard Bauer gelinge es in hervorragender Weise, den Neubau im rückwärtigen Grundstücksteil mit dem denkmalgeschützten Haus an der Straße zu verbinden. Zum Trachtenmarkt im September solle das Haus wieder in Gänze nutzbar sein.