Greding
Kinder unterhalten ihre Eltern

Gredinger Schule gibt beim Tag der offenen Tür Einblick in die vielfältigen Aktivitäten

06.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Der chinesische Drache Fu, der sich mit seinem langen Schwanz durch die neue Schulaula schlängelt, fasziniert auch die Eltern - viele von ihnen bannen die Darbietung auf Video. Die Bläsergruppe unter der Leitung des Stadtkapellmeisters Manfred Meyer zeigt als eine von vielen Gruppen, was sie schon drauf hat. Im Schulhaus gibt es eine Fülle von Unterhaltungsmöglichkeiten (Bilder im Uhrzeigersinn). ‹ŒFotos Luff

Greding (HK) Den Brückentag am gestrigen Freitag haben die Grund- und Mittelschule sowie die Wirtschaftsschule in Greding genutzt, um den Eltern die Einrichtungen zu präsentieren. Die Schüler beteiligten sich am Programm des Tages der offenen Tür vor allem mit Musik.

Ob des Sonnenscheins schon am Vormittag strahlte auch der Schulleiter Oswald Brigl. An diesem Tag hätten sich seine Schützlinge "bestimmt besonders gerne auf den Weg in die Schule gemacht", vermutete er und erhielt vielfache Bestätigung aus deren Reihen. Die Eltern forderte er auf, ihre Kinder einmal "an einem ganz anderen Ort" als gewöhnlich zu erleben. Bürgermeister Manfred Preischl setzte noch eins drauf: Es sei schon nicht schlecht, wenn Eltern einmal mitbekämen, "wie Schule heute funktioniert". Doch sollte der Weg auch umgekehrt funktionieren, fand er und forderte die Kinder auf: "Guckt auch mal zu euren Eltern in die Arbeit!"

Das Kalkül der Schule ging jedenfalls auf: Tatsächlich hatten offenbar viele Mütter und Väter am Tag nach dem Feiertag Christi Himmelfahrt freigenommen und konnten so der Schule einen Besuch abstatten. Und sich prächtig unterhalten lassen, nicht nur im Biergarten im Freien, "wo die Väter gleich weitermachen können", wie Brigl scherzte. Sondern auch im Inneren des Schulhauses, in dem vor allem die Kleineren zeigten, warum Greding die Auszeichnung als "Musikalische Grundschule" tragen darf. Als Einstimmung hatten sich die Grundschüler unter anderem "Der Kuckuck und der Esel" ausgesucht, ein Lied, das vielen Leuten noch aus eigenen Kindheitstagen bekannt sein dürfte. Und die Eltern sollten auch mitsingen, wie die Lehrerin Ulrike Schmidt sagte. Doch stellten sie unter Beweis, dass sie der Grundschule - auch einer musikalischen - längst entwachsen sind. Höchstens vereinzelt sang der eine oder die andere mit - und auch nur, wenn ein Geschwisterkind an der Seite war. Ganz anders die Schüler: Sie legten sich ins Zeug, während die einen sangen, wurden sie von anderen auf Flöten oder Orff-Instrumenten begleitet.

Der Drache Fu, den die Schüler in ihrer Projektwoche Anfang des Jahres - Thema war in diesem Jahr China - gebastelt hatten, tanzte mit seinem langen Schwanz durch die Schulaula, der Körper des Drachens war gleichsam eine lange Polonaise. Nebenan informierten einige Schülerinnen über das Hilfsprojekt "Cent für Cent", mit dem die Schüler seit einigen Jahren Gutes tun. Wer von den Eltern ihnen eine kleine Spende zukommen ließ, erhielt sogar ein Geschenk als Gegenleistung, hierfür waren zuvor viele Bücher gesammelt worden.

Nach dem Auftakt in der neuen Aula ging es ein Stockwerk höher in die alte. Ein guter Kniff, so konnten sich die Eltern auf dem Weg gleich umsehen, an welchen der vielen angebotenen Workshops sie im Anschluss vielleicht teilnehmen wollten. "Dot painting" hieß es etwa im Handarbeitszimmer. Hinter dem englischen Begriff verbarg sich eine Maltechnik, bei der statt Stift oder Pinsel ein Wattestäbchen verwendet werden sollte. Dies wurde in Farbe eingetaucht, so dass Punkt für Punkt ein kleines Kunstwerk entstand. Die 3 b machte es weder Eltern noch Schülern - die ihr Schulhaus ja kennen sollten - besonders leicht: Für ihre Foto-Rallye quer durchs Gebäude und aufs Außengelände hatten sie zum Teil Detailaufnahmen ausgesucht, deren Widererkennungswert verschwindend gering war. Nicht viel einfacher fiel manchem Erwachsenen das Pedalorennen im Pausenhof: Um sich mit diesen Spielgeräten fortbewegen zu können, ist jede Menge Koordinationsfähigkeit vonnöten. Ob Bewegungsparcours in der Turnhalle, eine Tanzaufführung, Chemieexperimente oder ein Sketch in englischer Sprache: Unterhaltungsmöglichkeiten gab es viele - die nach den musikalischen Aufführungen in der alten Aula auch reichlich genutzt wurden.

Dort aber zeigte erst einmal die Bläsergruppe, was sie im vergangenen Vierteljahr schon alles gelernt hat. Und der Schulchor bot ein Lied dar, das nie so wahr war wie an diesem Tag: "Wir gehen gern in die Schule."