Greding
Im harten Wettbewerb gut aufgestellt

Raiffeisenbank Greding-Thalmässing mit "noch ausreichender Ertragslage" Gerhard Lang wiedergewählt

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Die Raiffeisenbank Greding-Thalmässing bietet Sicherheit in unsicheren Zeiten. Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen sinkt jedoch trotz höherer Kundeneinlagen ihr Ertrag. - Foto: Luff

Greding/Thalmässing (HK) Der anhaltende Niedrigzins wirkt sich auch auf das Geschäft der Raiffeisenbank Greding-Thalmässing aus. Der Ertrag geht zurück. Doch kommt man damit noch zurecht, wie in der Generalversammlung in Greding deutlich geworden ist.

Eigentlich ist sie eine Jubiläumsveranstaltung gewesen: Zum 175. Mal hatte die Raiffeisenbank Greding-Thalmässing am Dienstagabend zu einer Generalversammlung eingeladen. Doch der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Lang erwähnte die imposante Zahl nur am Rande. Viel wichtiger für die Genossen: Sie dürfen sich auch in der Niedrigzinsphase einer dreiprozentigen Dividende erfreuen, die umgehend ausgezahlt wird, zum Teil schon ausbezahlt worden ist.

In seinen Ausführungen verwies der Vorstandsvorsitzende Willi Hussendörfer zunächst auf eine recht beeindruckende Zahl. So sei das Eigenkapital innerhalb von 15 Jahren von 6,5 auf 22 Millionen Euro angewachsen. "Ein sehr gutes Ergebnis", sagte der Vorsitzende. Immerhin sei es trotz der Strukturnachteile erwirtschaftet worden. Dennoch liegt die hiesige Genossenschaftsbank mit ihrer Eigenkapitalquote unter dem Durchschnitt der bayerischen Raiffeisenbanken. Deswegen "ist der Genossenschaftsverband Bayern nicht ganz zufrieden mit uns", sagte Hussendörfer.

An vielen Stellen ging es auch im vergangenen Jahr stetig bergauf: Die Bilanzsumme ist um 3,5 Prozent auf 251 Millionen Euro angewachsen. Die Kunden suchten zudem trotz niedrigen Zinses in immer stärkerem Maße "eine sichere Adresse für ihre Ersparnisse", hat Hussendörfer festgestellt. So stieg das Einlagenvolumen um 4,2 Prozent auf 201,5 Millionen Euro an. Zählt man die an die Verbundpartner vermittelten Gelder hinzu, kommt man auf 397 Millionen, was sogar einer Steigerung um sechs Prozent entspricht. Die Summe der Kundenkredite stieg um 3,4 Prozent auf 121 Millionen Euro. Für 40 Millionen wurden im vergangenen Jahr neue Kredite bewilligt. Ebenso kann man auf einen Zinsüberschuss in Höhe von fünf Millionen Euro verweisen. Einen Rekord gar konnte Hussendörfer vermelden: Der Provisionsüberschuss in Höhe von 1 738 000 Euro "ist der höchste von uns bisher erreichte Wert", sagte er.

Ein nicht unmaßgeblicher Wert allerdings zeigte keine Tendenz nach oben: Der Bilanzgewinn beträgt gut 230 000 Euro - was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um fast neun Prozent gleichkommt. Aus dem Gewinn speist sich die Dividende, die die Genossen erhalten. Sie beträgt drei Prozent auf das Geschäftsguthaben, also 75 000 Euro. Das Geld werde bis spätestens zwei Tage nach der Versammlung gutgeschrieben, versprach Vorstandsmitglied Heinrich Regensburger.

Freuen dürfen sich darüber die 4318 Mitglieder. Auch diese Zahl klettert Jahr um Jahr stetig nach oben. Viele Mitarbeiter - deren Gesamtzahl wiederum von 70 auf 67 sank - haben sich 2015 an insgesamt 331 Schulungstagen fortgebildet. Hierfür wollte Hussendörfer gerade Beifall von den Versammelten einfordern, als dieser ganz von selbst einsetzte. Handelt es sich doch um eine erneute Steigerung der Beratungskompetenz als der große Trumpf der Bank schlechthin. Man sei insgesamt betrachtet für einen harten Wettbewerb gut aufgestellt.

Der Vorsitzende versäumte es auch nicht, die 35 000 Euro zu erwähnen, die im vergangenen Jahr an Schulen und Kindergärten, kirchliche Einrichtungen und Vereine im Geschäftsgebiet als Spenden flossen.

Für dieses Jahr erwarte der Vorsitzende ein moderates Wachstum mit zufriedenstellendem Ergebnis. Kein Grund zu echter Sorge also, weswegen der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Lang auch ein einstimmiges Votum erhielt. Auf seine Frage nämlich, ob er wie bisher die Zusammenfassung des Prüfberichts des Genossenschaftsverbands verlesen soll. Alternativ dazu hätte er den Bericht komplett vortragen müssen: 92 Seiten. Das blieb den Anwesenden erspart.

Zu denken gab ihnen allerdings auch die komprimierte Version. Nach der 2015 "noch ausreichenden" rechne die Bank selbst für dieses Jahr mit einer "deutlich rückläufigen" Ertragslage. Schlimmstenfalls werde sie künftig sogar "nicht mehr ausreichend" sein, war dem Prüfbericht zu entnehmen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende selbst stand an der Versammlung zur Wiederwahl und sicherte sich dabei ein einstimmiges Ergebnis. Seit 1995 gehört Lang dem Gremium an, das er seit 2006 leitet. Gegen Ende der Versammlung konnte er sich aufgrund ihrer recht zügigen Abwicklung innerhalb einer knappen Stunde eine fast philosophische Bemerkung nicht verkneifen: "Es gibt keine Zinsen mehr, dann brauchen wir auch keine Zeit mehr."

Lob gab es im Gredonia-Heim von Bürgermeister Manfred Preischl. Es sei gut, vor Ort eine Bank zu haben, "die mit beiden Beinen auf dem Boden steht" - und zwar auf dem der Region.