Greding
Herbert Dengler bekommt einen Ehrenplatz

Erinnerung an den Gönner des TSV Greding Domvikar Christoph Wittmann weiht Gedenktafel

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Zum Andenken an Herbert Dengler, der dem TSV Greding eine Stiftung hinterlassen hat, wird die Anlage nach ihm benannt. Domvikar Christoph Wittmann segnet die Gedenktafel am Sonntag. - Foto: Luff

Greding (luf/mbf) War es das angenehme, nicht zu heiße Wetter? War es die Geburtstagsfeier des TSV Greding? War es die posthume Würdigung von Herbert Dengler? Oder war es die Rückkehr des heutigen Eichstätter Domvikars Christoph Wittmann an seine frühere Wirkungsstätte, wo er sich einst als Kaplan bekannt und beliebt gemacht hat? Jedenfalls reichte das Festzelt am gestrigen Sonntagvormittag bei weitem nicht aus, um die Menge an Gläubigen, die zum vormittäglichen Gottesdienst kamen, zu fassen.

Tischreihe um Tischreihe wurde auf der Freifläche Richtung Sportheim erweitert.

Der Domvikar begrüßte in erster Linie die vielen Sportler. Und dann auch "die hohen Herren der Stadt Greding", wie er mit einem verschmitzten Lächeln und Blick auf den Gredinger Ehrenbürger Otto Heiß, Bürgermeister Manfred Preischl und viele Stadtratsmitglieder sagte; schließlich kennt er die meisten von ihnen noch aus seiner dreijährigen Dienstzeit bis 2012. Der ehemalige Kaplan kokettierte ein wenig mit seinem Alter, merke er doch, dass er mehr Sport treiben müsste, wie er sagte. Und Gott zähle die Haare auf dem Kopf, sagte Wittmann - "bei dem einen braucht er etwas länger, bei anderen weniger". Schon hatte er die Lacher auf seiner Seite. Der TSV Greding sei schon im Rentenalter, fügte der Vereinsvorsitzende Michael Schön wenig später an. Er denke aber, "wir sind ein junger, dynamischer Verein".

Der sich 2014 mit dem Trainingsgelände für die Fußballspieler eine gute Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft geschaffen hat. Zu verdanken war dies vor allem dem Gönner Herbert Dengler, der schon zu Lebzeiten dem Verein seines Herzens unter die Arme griff. Das Ehrenmitglied starb jedoch 2012 im Alter von 72 Jahren - und hinterließ dem TSV Greding eine Förderstiftung. Ihm zu Ehren bekommt der B-Platz eine Gedenktafel, die Christoph Wittmann am Ende des Sonntagsgottesdienstes im Rahmen des Sommerfests weihte.

Dengler war 57 Jahre Mitglied im TSV Greding. Und zwar Mitglied mit Leib und Seele. Aufgrund seiner großen Verdienste für den Verein wurde er 1999 zum Ehrenmitglied ernannt. Er war viele Jahre lang Freund und Gönner des Vereins, im TSV kannte ihn jeder, das Sportheim war ihm eine zweite Heimat. Und er war wohl einer der treuesten Fans in der siebzigjährigen Geschichte des Vereins - in guten wie in schlechten Zeiten: Ob die legendären Triumphe in der Halle, Spielzeiten, als man noch in der Kreisklasse oder damaligen C-Klasse spielte, oder der Aufstieg in die Bezirksliga 2005: "Der Wurm", wie man ihn nannte, war stets dabei und hielt der ersten und zweiten Fußballmannschaft des TSV Greding immer die Treue. Auswärts wie zu Hause verfolgte er nahezu alle Spiele.

Schon in seiner Predigt ließ Wittmann die Erinnerung an Herbert Dengler immer wieder einfließen. Dieser sei nicht nur als Ehrenmitglied des TSV Greding hochgeschätzt gewesen, "als Linienrichter bleibt er unvergesslich", sagte Wittmann. Der Verein sei ihm allzeit eine Herzenssache gewesen. Es brauche Leute, "die einen Verein lebendig machen", sagte der Domvikar, es brauche "Visionäre - Herbert Dengler war so einer".

Doch leisteten im TSV Greding noch weitere rund 60 Ehrenamtliche wertvolle Arbeit. Überhaupt belebt das Ehrenamt Wittmann zufolge die Gesellschaft. "Dass der TSV Greding so gut dasteht, ist auf Menschen zurückzuführen, führte er weiter aus. Jedoch trage Gott seinen Teil dazu bei. Der Verein könne auf das Erfolgsrezept schon der Apostel zurückgreifen: Teamgeist und Leidenschaft. Ähnlich wie in der Kirche, wo zwölf Mann die Botschaft Gottes weitertrugen und an der Kirche Jesus Christus bauten, habe auch der TSV mit Teamarbeit geschafft, zu dem Verein zu werden, der er heute ist.

Wer zu diesem Team gehört, wurde dann am Sonntagabend deutlich. Denn das 70-jährige Bestehen nahm der TSV auch zum Anlass, verdiente Mitglieder zu ehren (Bericht folgt).