Greding
Große Feier am eiskalten Weiher

Feuerwehr macht zugefrorenes Auengewässer zum Treffpunkt für Jung und Alt Unterhaltung an der Schneebar

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Ein eiskaltes Vergnügen ist die Party "Fire on Ice", die die Gredinger Feuerwehr am Samstagabend auf dem zugefrorenen Stadtweiher organisiert. - Foto: Neeser

Greding (HK) Väterchen Frost führt noch immer die Regie, in diesen Tagen heftiger als aus den Vorjahren gewohnt. Zum Glück für die Stadt Greding und ihre Feuerwehr: Die hat beim zweiten Anlauf für ihren Unterhaltungsabend auf dem Stadtweiher mehr Glück gehabt als beim ersten Versuch.

Gegensätze ziehen sich an: Das bewies am Samstagabend die Freiwillige Feuerwehr Greding. Weil die winterliche Kälte nicht nur manchen Unmut, sondern auch zugefrorene Weiher mit sich bringt, stand dem Event "Fire on Ice" nichts mehr im Wege. "Unsere Erwartungen wurden leicht drei- oder vierfach übertroffen", sprach der Vorsitzende der Wehr, Robert Herrler, seinen Kameraden aus der Seele - sichtlich überwältigt. Vor Wochenfrist war eine solche Aktion ob des kurzzeitigen Tauwetters nicht nur sprichwörtlich ins Wasser gefallen.

Die Feuerwehr hatte nicht mit der Masse an Besuchern gerechnet, die zu dem gemütlich-winterlichen Abend am Stadtweiher vor dem Eichstätter Tor zusammengeströmt war. Es waren derart viele Leute gekommen, wie zuletzt vor fünf Jahren, als die Wehr zum ersten und bis dato einzigen Mal zur Party ans Eis gerufen hatte. "Damit wirklich nichts passiert, sollte die Eisschicht 15 bis 20 Zentimeter dick sein. Das schafft der Stadtweiher dieses Jahr locker", beruhigten die Feuerwehrleute. Und so liefen vor allem die Kinder Schlittschuh, was das Zeug hielt. Schließlich kann man sich nicht jedes Jahr über so optimale Temperaturen freuen.

Kaum zu glauben, aber fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass es kalt genug für den Spaß auf dem Eis war. Auch damals hat die Feuerwehr schon zu "Fire on Ice" eingeladen. David Werner, einer der Jüngeren bei der Feuerwehr, erzählte von den Planungen, die "immer recht spontan" sind: "Wir schauen einfach jedes Jahr, ob es klappt. So viel vorplanen kann man da gar nicht." Trotzdem hatten die Organisatoren für einen reibungslosen Ablauf alles vorbereitet. Stundenlang war am Vortag der Weiher geräumt worden, der Schnee wurde gleich zum Bau einer großen Bar verwendet. Herrler betonte immer wieder, dass Teamwork die einzige Möglichkeit sei, eine Veranstaltung dieser Größe auf die Beine zu stellen.

Eine Männergruppe war jedoch nicht nur wegen des Festes gekommen. Sie hält dem Stadtweiher die Treue und trifft sich - wenn es die Witterung zulässt - jeden Tag zum Eisstockschießen. "Jeder, der Zeit hat oder Rentner ist, kann kommen und mitspielen", erklärte Kurt Holzmann. Bei diesem Sport ist es das Ziel, den sogenannten Stock über eine Eisbahn schlittern zu lassen, möglichst nahe an die Daube. Dabei gehe es den Freunden natürlich in erster Linie um die gemeinsame Gaudi.

Wer täglich draußen ist, gewöhnt sich an den Frost - ganz im Gegensatz zu vielen anderen. "Es ist superschön hier - aber eiskalt", fasste Luisa König die Weiherfeier ganz treffend zusammen. Die geschätzt 400 Besucher dürften derselben Meinung gewesen sein.

Jedoch hieß es schließlich "Fire on Ice" - und wie der Name schon sagte, fehlte es auch an feurigen Wärmequellen nicht. Lagerfeuer, Heizstrahler und Feuersäulen wärmten den durchgefrorenen Kindern die Hände und Nasen - und schafften eine gemütliche Atmosphäre, um bei Glühwein und Kinderpunsch ein bisschen zu plaudern. Mit der Dunkelheit kamen nämlich auch immer mehr Jugendliche und Erwachsene, die sich die Veranstaltung auch nicht entgehen lassen wollten. Lucas Löchl zeigte sich froh über die minus 15 Grad, die die Bar über Nacht noch einmal schön gefrieren hatten lassen. Dort konnte man auch die eisigste Kälte sehr gut aushalten.