Greding
Dritter Staatspreis in einer einzigen Zahnarztpraxis

Regina Bauer erhält Auszeichnung vom oberbayerischen Regierungspräsidenten – Nachwuchsmangel in der Branche

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Stolz auf seine hervorragende Auszubildende Regina Bauer zeigt sich der Gredinger Zahnarzt Manfred Reinthaler. Sie hat jetzt einen Staatspreis erhalten - Foto: Luff

Greding (luf) Stolz sei er auf seine junge Mitarbeiterin, sagt der Gredinger Zahnarzt Manfred Reinthaler. Kann er auch, denn Regina Bauer aus Stadelhofen hat ihre Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten exzellent abgeschlossen.

Für ihren Notendurchschnitt von 1,5 am Ende der Berufsschule bekam sie jetzt einen Staatspreis, unterzeichnet von Christoph Hillenbrand, dem Regierungspräsidenten von Oberbayern.

Drei Jahre habe ihre Ausbildung gedauert, erzählt die heute 19-Jährige, die zuvor die Maria-Ward-Realschule in Eichstätt besucht hat. Für ihren Ausbildungsbetrieb, die Gemeinschaftspraxis Manfred Reinthaler/Sonja Hagn, hat Regina Bauer ein großes Lob übrig: „Wir dürfen gleich mit zur Behandlung“, sagt sie. Denn „das meiste lernt man bei der Behandlung selber“, sei es durch Ärzte oder erfahrenere Kolleginnen, die immer mit guten Tipps parat stünden. Dass es auch andere Beispiele gebe, habe sie in der Berufsschule in Ingolstadt mitbekommen.

Er habe am wenigsten mit dem Erfolg der Auszubildenden zu tun, wehrt Reinthaler ab, „das ist die Leistung von Regina“. Andererseits steht diese in der Praxis nicht ganz allein, sie ist bereits die dritte Auszubildende, die einen Staatspreis erhalten hat. Die Premiere liegt schon einige Zeit zurück, die damalige Auszubildende sei „seit 20 Jahren bei uns“, sagt Reinthaler. Er legt Wert darauf, dass der Nachwuchs sich fundierte Kenntnisse aneignet, mit denen dann viele Wege offen stünden, „es müssen nicht alle jungen Leute zur Audi“.

Beispiel Regina Bauer: Der Staatspreis eröffnet ihr gute Chancen, teure Weiterbildungen finanziert zu bekommen; „ich habe mich beworben“, sagt sie. Die Prophylaxe hat es ihr angetan, den Weg will sie weiter beschreiten. Bestandteile der Ausbildung waren aber auch, dem Arzt zu assistieren, die Instrumente aufzubereiten und der Bereich Hygiene. Nicht zuletzt die Betreuung der Patienten. „Mit dem Staatspreis kann man sich auch an der Uni bewerben“, ergänzt Reinthaler.

Der Zahnarzt weiß guten Nachwuchs zu schätzen, ebenso wie seine Kollegen, wie er erzählt. Es gebe mittlerweile massive Probleme, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen, nicht zuletzt deshalb stehe er immer wieder in Kontakt mit der Gredinger Wirtschaftsschule. „Solche Kandidatinnen wie Regina kriegen bei uns den roten Teppich ausgerollt.“

Mittels Kursen kann sich Regina Bauer noch für Höheres qualifizieren, so sagt sie denn auch: „Weiterbildungen nimmt man gerne an, wenn man die Möglichkeit dazu kriegt.“ Ohnehin wird sie sich ihrem Chef zufolge in Zukunft selbstständig um Patienten kümmern, in der Prophylaxe werde sie selbst diagnostizieren und ihre Beobachtungen an den Zahnarzt weitergeben. Genügend Engagement vorausgesetzt könne es seine Mitarbeiterin auch ohne Universitätsbesuch noch weit bringen, sagt Reinthaler: „Die Endstufe hier ist Dentalhygienikerin – das ist etwa in der Schweiz ein FH-Studium.“