Greding
Busverbindung für Kindergartenkinder gewünscht

Martina Netter aus Euerwang sammelt Unterschriften – Bürgermeister Manfred Preischl sieht organisatorische Probleme

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Greding (cyb) Martina Netter aus Euerwang wünscht sich eine Busbeförderung für kleine Kinder von ihrem Wohnort bis hin zum Kindergarten in Greding. Der entsprechende Antrag, der bereits im Juli gestellt worden ist, wurde nun in der Sitzung des Gredinger Ausschusses für Familie, Bildung und Soziales vorgestellt.

Laut Netter ist der Bustransport in Nachbargemeinden schon lange üblich, weshalb sie sich auch von der Stadt Greding wünscht, eine solche Verbindung nicht nur zu organisieren, sondern auch zu bezahlen. Dass sie mit diesem Anliegen nicht alleine steht, unterstrich die Liste mit 19 Unterschriften, die sie mit dem Antrag eingereicht hatte. Ein gemeindlicher Bustransfer würde die Attraktivität der Kindergärten in der Kommune steigern, zudem sei auch der Umweltaspekt zu berücksichtigen: Selbst bei Fahrgemeinschaften passten maximal drei Kinder in ein Auto. Am Beispiel Euerwangs seien dies für die Hinfahrt und den Rücktransport insgesamt 40 Kilometer, die von zwei bis drei Autos täglich gefahren werden müssten.

Die Verwaltung der Stadt hatte im Vorfeld der Sitzung bei einigen Nachbargemeinden nachgefragt. In Kinding gebe es eine solche Beförderung, an der sich die Eltern mit zehn Euro monatlich beteiligen. Die Kosten für die Kommune lägen allerdings deutlich höher. In Kipfenberg bedienen zwei städtische Busse insgesamt vier Kindergärten. Zwar sei die Beförderung kostenlos, aber auf Eltern beschränkt, die aus beruflichen Gründen nicht selbst fahren könnten. Hier beliefen sich allein die Personalkosten auf jährlich 110 000 Euro. Dazu kämen Sprit, Versicherung und Wartung der Busse. In Denkendorf gebe es seit zwei Jahren eine solche Busbeförderung.

Bürgermeister Manfred Preischl (FW) versteht zwar das Anliegen der Euerwanger, stellte aber gleichzeitig klar: Wenn man bei Euerwang zustimme, kämen auch Eltern aus anderen Dörfern mit diesem Anliegen. Und Thomas Schmidt (CSU) stellte auch gleich klar: „Ich denke, dass es nicht kostenlos passiert.“

Grundsätzliche Bedenken hatte Oswald Brigl (CSU): „Wenn wir da rangehen, hat jedes Kind den Anspruch. Und das gilt dann eigentlich wie beim Schülertransport ab zwei Kilometer.“ Zudem gebe es praktische Probleme, die Kindergärten hätten unterschiedliche Zeiten. Auch die CSU-Fraktionssprecherin Margareta Bösl konnte sich mit der Idee nicht anfreunden. Sie sehe hierbei „einen ganzen Berg von Problemen“, sagt sie. „Ich denke, hier sollten sich die Eltern zusammensetzen und Fahrgemeinschaften bilden.“

Auch nach Preischls Ansicht ist eine solche Beförderung kaum zu stemmen. „Wir sind eine Flächengemeinde mit vielen Ortschaften und haben vier Kindergärten“, sagte er. „Noch dazu heißt es ja noch lange nicht, dass alle Kinder einer Ortschaft in den gleichen Kindergarten gehen – dann fahren wir den einen dahin und den anderen dorthin.“

Die Stadt solle sich in Kinding näher informieren, so Schmidt, „die Gemeinde ist mit uns vergleichbar“. Das ließ den Bürgermeister hochschrecken: „Die haben einen Kindergarten, wir haben vier – für einen Vergleich fehlen mir da drei.“ Er sah keine Chance für eine schnelle Entscheidung. Nun will Preischl eine Arbeitsgruppe bilden, bei der aus jeder Fraktion ein Vertreter mitmachen sollte.

Katrin Regensburger, die Leiterin des Kindergartens St. Martin sieht das Problem der Beförderung per Bus nicht allein in der Organisation: „Dann fehlt uns der Kontakt zu den Eltern. Der ist uns aber sehr wichtig ist.“