Greding
Betreuungsbedarf wächst immer weiter

Neue Krippe ist laut Anmeldezahlen schon voll Stadt denkt über Bau einer weiteren Einrichtung nach

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Die neue Kinderkrippe entsteht derzeit am Ende des Außengeländes der bisherigen auf dem Grundstück der Kindertageseinrichtung St. Martin. Voraussichtlicher Bezug ist im November, Anfang des kommenden Jahres wird die dreigruppige Krippe schon wieder voll sein. - Foto: Luff

Greding (HK) Die neue Kinderkrippe in Greding, die drei Gruppen Platz bieten wird, befindet sich mitten im Entstehen - und ist doch schon wieder voll, zumindest laut Planung. Ab Januar 2018 seien 36 Kinder angemeldet. Das hat Bürgermeister Manfred Preischl (FW) in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses bekanntgegeben.

Ergo: "Bis dahin müsste die Krippe fertig sein", sagte er. Nach bisherigem Stand sei dies auch der Fall. Daniela Leibl, die Leiterin der Kindertageseinrichtung St. Martin, geht davon aus, dass die neue Krippe schon ab November bezugsfertig ist.

Die Verantwortlichen des Kindergartens St. Martin atmen dann auf, denn kurze Zeit später soll das Provisorium mit dem Container vor der Einrichtung wieder der Vergangenheit angehören. Die Kindergartengruppe, die dort untergebracht ist, zieht in den Anbau, der einst für die Krippe geschaffen worden ist. Jedoch sind laut Leibl noch Umbauten im Sanitärbereich notwendig, immerhin ist dieser auf Kleinkinder ausgelegt, ab dem kommenden Jahr sollen ihn aber auch Kinder ab drei Jahren benutzen.

Die Kommune muss sich darauf einstellen, dass der Betreuungsbedarf noch größer wird; zumindest legen dies die Geburtenzahlen nahe. Mitte der 2000er-Jahre verzeichnete Greding einen regelrechten Einbruch, 2006 (43 Kinder) und 2007 (44) war man weit von der anvisierten Mindestgrenze von 60 Kindern entfernt. Dies ist vor allem deshalb wichtig, da bei der Annahme, in späteren Jahren würden sich die Schüler zu je einem Drittel auf Mittelschule, Realschule und Gymnasium verteilen, der Bestand der eigenen Mittelschule gesichert wäre. Danach ging es aber stetig wieder aufwärts. 2016 wurde in Greding mit 76 Kindern nach langer Zeit sogar wieder die 70er-Marke durchbrochen. Und heuer hat man - im Vergleich bis zum Juni - sogar noch mehr Kinder verzeichnet als 2016.

Beim Blick auf die Anmeldezahlen für das nächste Kindergartenjahr ab September kam deshalb die Frage auf: Wie geht es weiter mit der Kinderbetreuung in der Großgemeinde? Der katholische Kindergarten St. Martin meldet volle Auslastung. Im evangelischen Johannes-Kindergarten sieht es nicht viel anders aus, wenngleich dessen Leiterin Manuela Wangelin verkündete, eine Anmeldung sei noch nicht sicher. Im Kindergarten "Heilige Familie" in Obermässing, der auf 50 Kinder ausgelegt ist, haben sich 38 angemeldet. Weil hier aber auch Kleinkinder betreut werden, die in der Betreuung doppelt gewichtet werden, ist die Einrichtung laut der Leiterin Karola Meyer ebenfalls voll. Kommune und Kirchenstiftung planen wegen der Aufnahme von Kleinkindern, den Kindergarten umzubauen - im kommenden Jahr. Jedoch sei bislang kein Schlafraum vorgesehen, monierte Meyer, bislang werde die Turnhalle hierfür genutzt. Er gehe davon aus, dass die Kirchenstiftung Obermässing mit einem geänderten Plan auf die Stadt zugehen werde, erwiderte Preischl.

In Röckenhofen sind die Bauarbeiten im Kindergarten St. Ägidius nahezu abgeschlossen. Daran, dass auch diese Einrichtung ab September voll ausgelastet sein wird, hat auch die Sanierung bei laufendem Betrieb nichts geändert. Die Leiterin Anna Heislbetz regte an, beim anstehenden Umbau des Jugendraums, der an den Kindergarten angeschlossen ist, die Arbeiter nicht erneut über das Kindergartengelände fahren zu lassen.

Um abschätzen zu können, welche Betreuungsaufgaben auf die Kommune zukommen, will Bürgermeister Preischl im Herbst eine Umfrage initiieren. "Wie müssen über eine neue Kindertageseinrichtung nachdenken", stellte er fest. Das habe der Stadtrat in seiner jüngsten Klausur im März auch schon getan - und ein Areal zwischen Johannes-Kindergarten und Caritas-Sozialstation auserkoren, hier könnte auch ein Schülerhort Platz finden. "Die Gemeinde ist gefordert, jetzt noch zu beobachten", gab sich Oswald Brigl (CSU) eine Spur zurückhaltender. Es könne sein, dass man bauen müsse, einen voreiligen Beschluss wolle er aber nicht. Doch er räumte die zunehmende Bedeutung der Kinderbetreuung ein: "Das ist ein wichtiger Standortfaktor."