Göggelsbuch
Angst vor Lärm und mehr Verkehr

Göggelsbucher fordern Verkehrsinseln beim Neubau der Brücken und hoffen auf Flüsterasphalt

23.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

An der Autobahnbrücke über die Kreisstraße bei Göggelsbuch wird derzeit im Vorgriff auf den Neubau der insgesamt acht Autobahnbrücken im Allersberger Gemeindegebiet eine neue Lärmschutzwand errichtet. - Foto: Mücke

Göggelsbuch (HK) Die Autobahn mit ihren Lärmbelastungen und der Brückenbau in den kommenden Jahren waren bei der gut besuchten Bürgerversammlung für Göggelsbuch am Montag die beherrschenden Themen. Die Göggelsbucher befürchten, dass das Abbruchmaterial der Brücke durch den Ort und auf die Deponie gefahren wird.

Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler hatte den Abbruch der acht Autobahnbrücken im Gemeindegebiet mit dem vollkommenen Neubau bereits zu Beginn der Versammlung angesprochen und darauf hingewiesen, dass die Pläne für diese Maßnahme ab dem 19. Dezember öffentlich ausliegen. Er riet dringend zur Einsichtnahme und zu Hinweisen auf eventuell befürchtete Nachteile, weil der Markt nicht an alle Belange denken könne.

Während der zweijährigen Bauphase, die voraussichtlich ab 2018 laufen soll, können nur die drei Brücken bei Altenfelden, westlich von Allersberg mit der Staatsstraße und die bei Göggelsbuch befahren werden. Alle anderen Brücken werden nach Planung der Autobahndirektion für den Verkehr komplett gesperrt, so Böckeler. Für die Landwirte bedeute dies während der Bauzeit erhebliche Umwege, um auf ihre landwirtschaftlichen Grundstücke zu kommen. Lediglich Fußgänger und Radfahrer werden die gesperrten Brücken queren können.

Verbunden mit dem Neubau der Brücke bei Göggelsbuch wird auch die Vergrößerung der lichten Höhe von bisher 3,8 Metern auf 4,5 Meter sein. Weil es sich um eine Kreisstraße handelt, wird der Landkreis dafür rund 250 000 Euro aufwenden müssen, denn mit der Erhöhung der Durchfahrt soll auch eine Verbreiterung einhergehen. Damit der Verkehr nicht zu schnell nach Göggelsbuch hineinfährt, ist ein Fahrbahnteiler am Ortsbeginn geplant. "Wir wollen nicht nur eine schnellere Straße, sondern vor allem Sicherheit auf dem Geh- und Radweg und für Göggelsbuch", sagte Böckeler.

Verbunden mit dem Neubau der Brücken will der Markt versuchen, dass im gesamten Gemeindegebiet ein sogenannter Flüsterasphalt eingebaut wird. Böckeler verspricht sich hier größere Erfolgschancen als wenn man versuchen wollte, eine Geschwindigkeitsreduzierung durchzusetzen.

Böckeler und Marktbaumeister Stefan Ott kamen anschließend auf den Lärmaktionsplan für die Autobahn zu sprechen, den der Markt wegen Fehlens von konkreten Lärmminderungsmaßnahmen abgelehnt habe. Einen Rechtsanspruch auf solche Maßnahmen gebe es aber nicht. Böckeler wolle deshalb versuchen, die Autobahndirektion von freiwilligen Maßnahmen wie dem Flüsterasphalt zu überzeugen.

Die Göggelsbucher befürchten zudem, dass das Abbruchmaterial der alten Autobahnbrücken auf die Recyclinganlage bei Göggelsbuch gefahren werden könnte. Das sei eine unzumutbare Belästigung. Bei der größeren lichten Höhe der Autobahnbrücke bestehe zudem die Gefahr, dass sich wegen der weiteren Absenkung der Kreisstraße die Anpassung zu weit in ihren Ort hineinziehen könnte. Wenigstens für einige Tage sollte während der Bauzeit die Eulenseebrücke geöffnet werden, forderten einige Landwirte. Dort seien Grünflächen zu finden, zu denen wegen der Schlucht des Neuweihergrabens und des Silbergrabens im Norden kaum eine andere Anfahrt möglich sei.

Im Bezug auf ein Anliegen aus der letztjährigen Bürgerversammlung zur Sperrung von Straßen wegen eines zu starken Zulieferverkehrs auf die Deponie und die Recyclinganlage gab Stefan Ott bekannt, dass dies nicht möglich sei.

Ott bat zudem darum, dass sich ein Göggelsbucher für eine Ortsbegehung zur Verfügung stelle, um die Defizite im Ort aufzunehmen, damit diese sukzessive behoben werden könnten. Hierzu kam auch gleich der Hinweis, dass der Weg vom neuen Baugebiet und dem Haselweg zum Regenrückhaltebecken und weiter nach Kronmühle in einem sehr schlechten Zustand sei. Mit dem Fahrrad könne er schon jetzt nicht mehr befahren werden.