Fürth
Fürth freut sich über Millionen vom Freistaat

Bereits zum vierten Mal in Folge erhält die klamme Stadt viel Extrageld aus München

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Finanzminister Markus Söder überreicht den Bescheid an Fürths OB Thomas Jung (links) und Kämmerin Stefanie Ammon (2.v.l.) mit der Fürther Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger. - Foto: Pelke

Fürth (npe) Finanzminister Markus Söder (CSU) ist persönlich nach Fürth gekommen, um Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) den dicken Schick vom Freistaat zu überreichen. In diesem Jahr hat Bayern der klammen Kleeblattstadt erneut Stabilisierungshilfen in Millionenhöhe gewährt.

Seit der Einführung dieses Finanzinstrumentes für besonders strukturschwache Kommunen im Jahr 2012 ist Fürth ohne Unterbrechung in den Genuss dieser "Hilfe zur Selbsthilfe" gekommen.

Als Leiter der Stadtkämmerei freut sich Bernhard Röhrs besonders über das viele Geld aus München. "Durch die gewährten Stabilisierungshilfen haben wir die Möglichkeit, die Schuldenlast und damit die Zinsbelastung zu drücken", erklärt der 36-jährige Amtsleiter. Dank der Stabilisierungshilfen bekomme Fürth wieder mehr Spielraum, um in die Zukunft investieren zu können. "Dafür sind wir als Stadt Fürth sehr dankbar", betont Röhrs. "Wenn wir jedes Jahr diese Stabilisierungshilfen vom Freistaat bekommen würden, würde ich dem Finanzminister persönlich den roten Teppich ausrollen", kündigt der Kämmerer nicht ohne ernsten Hintergrund an. Derzeit habe Fürth schließlich rund 239 Millionen Euro Schulden.

"In diesem Jahr erhalten wir  6,2 Millionen Euro", freut sich der Fachmann. Insgesamt habe Fürth in den letzten vier Jahren genau 18,2 Millionen Euro aus München als "Hilfe zur Selbsthilfe" bekommen. Um an das viele Geld zu gelangen, müssen die Städte und Gemeinden nachweisen, warum Stabilisierungshilfen tatsächlich notwendig sind. Besonders viel wert werde laut Bernhard Röhrs darauf gelegt, dass Städte mit unterdurchschnittlicher Steuerkraft und überdurchschnittlichen Ausgabenbelastungen einen konkreten Haushaltskonsolidierungsplan vorlegen.

Bayernweit erhalten heuer 175 Kommunen fast 145 Millionen Euro an zusätzlichen Bedarfszuweisungen zur Haushaltskonsolidierung. Mit den Stabilisierungshilfen will Fürth den Schuldenabbau beschleunigen. 20 Prozent der rund sechs Millionen sollen in die kommunale Grundausstattung wie Brücken, Kindergärten und Straßen fließen.