Freystadt
Zuschüsse für die Sanierung

Das Stadelmann-Haus soll als Arbeits- und Ausstellungsgebäude genutzt werden Zweithöchste Fördersumme

16.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Foto: Annamaria Schöll

Freystadt (haz) Das Stadelmann-Haus, das älteste Gebäude im Freystädter Stadtgebiet mit Dachstuhlteilen aus dem Jahr 1369/70 wird saniert und soll als Arbeits- und Ausstellungsgebäude einhergehend mit dem Stadtarchiv genutzt werden.

Dazu hat nun Bundestagsabgeordneter Alois Karl bei Bürgermeister Alexander Dorr vorbeigeschaut und ihm für dieses Jahr erste Zuschüsse für dieses Vorhaben mitgebracht. Aus dem Zentrenprogramm für die Altstadt gibt es heuer 200 000 Euro, aus dem Städtebauförderungsprogramm 600 000 Euro. Karl betonte, das sei "die zweithöchste Fördersumme aus diesem Städtebauprogramm in der gesamten Oberpfalz".

Der Rathauschef ging anschließend noch einmal kurz auf das Projekt ein, mit dem bereits begonnen wurde. Beim Rundgang durch das Haus fielen vor allem die Wände im Erdgeschoss auf, bei denen in Bodenhöhe der Putz abgeschlagen worden ist, um den Zustand der Fundamente zu prüfen auf. Das Stadelmann-Haus ist ein kellerloses Gebäude, in dessen Inneres vom Marktplatz aus zwei Stufen nach unten führen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, denn in Freystadt gibt es kein weiteres Haus mit einer derartigen Eingangssituation. Erste Pläne für eine künftige Nutzung besagen, dass im Erdgeschoss ein Büro für die Archivpfleger, ein Ausstellungsraum, Technikräume, eine Teeküche und sanitäre Anlagen, im Obergeschoss ein Besprechungsraum und Zimmer für verschiedene Nutzungen geschaffen werden. Um alles behindertengerecht für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, könnte von der Hofseite aus ein Aufzug an die Gebäudemauer angefügt werden. Im Innenhof soll ein neuer Flachbau entstehen, in dem Rollregale zur Lagerung von etwa 45 000 Aktenordnern eingebaut werden.

Ursprünglich habe der Stadtrat beschlossen, dass im Haus Wohnraum mit Zuschüssen aus der Städtebauförderung geschaffen werden solle, sagte Dorr. Dieses Vorhaben sei gescheitert, weil eine Sanierung für diesen Zweck zu aufwendig geworden wäre. Die nun geplante Form der Nutzung biete sich nun an, um das Haus für die Bürger zu öffnen.

Bundestagsabgeordneter Karl hatte noch einige interessante statistische Daten für Freystadt dabei. Seit 2009 sei das etwa elf Hektar große Altstadtgebiet im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren € mit Bundes- und Landesmitteln in Höhe von knapp 10,3 Millionen Euro gefördert worden. In diesem Zeitraum hat die Stadt aus einem zweiten Fördertopf, dem "Zentrenprogramm", gespeist mit Bundes- und Landesmitteln, für die Altstadtentwicklung weitere 4,53 Millionen Euro erhalten. "Mit letzterem Programm wird eine integrierte Zentrenentwicklung in kleineren Städten und Gemeinden unterstützt", sagte Karl.