Freystadt
Große wirtschaftliche Not der Frauen

Philippinas kämpfen um bessere Behandlung und hangemessene Bezahlung

06.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:33 Uhr

Den "Weltgebetstag der Frauen" gestalten Frauen der evangelischen Kirchengemeinden in der evangelischen Sankt Georgskirche in Sulzkirchen. - Foto: haz

Freystadt/Sulzkirchen (haz) Um gemeinsam den "Weltgebetstag der Frauen" zu begehen, haben sich am vergangenen Freitag Frauengruppen aus dem gesamten Landkreis Neumarkt in ihren Pfarreien getroffen.

Diesmal standen die Philippinen im Mittelpunkt.

Dazu hatten die ökumenischen Frauengruppen der Pfarreien Freystadt-Thannhausen-Sondersfeld, der Pfarrei Burggriesbach-Forchheim und der evangelischen Kirchengemeinde Sulzkirchen-Oberndorf in die Sulzkirchener Sankt Georgskirche eingeladen. Unter ihnen waren vier gebürtige Philippinas, die in Thannhausen, Forchheim, Oberndorf und Burggriesbach zu Hause sind.

Bei Gebeten, Tänzen und Gesängen, die Rita Lange am Keyboard begleitet hat, haben sie sich mit globaler Gerechtigkeit und dem Thema "Was ist fair € auseinandergesetzt. Eine Frage, die Frauen beschäftigt, wenn sie sich im Alltag ungerecht behandelt fühlen und einhergehend mit dem Aspekt des ungleich verteilten Wohlstandes auf der Erde.

Auf den Philippinen ist diese Frage der Gerechtigkeit häufig eine Überlebensfrage. Dabei erfuhren die Teilnehmerinnen, dass auf den Philippinen der Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel der Bewohner ist und eine lange Tradition hat. Auf den Reisterrassen von Banaue im Norden, die von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt worden sind, wird dieses Getreide seit über 2000 Jahren angebaut. Bis heute ist ein Tag ohne Reis unvorstellbar. Reis prägt das gesellschaftliche Leben und den sozialen Umgang zwischen den Menschen und verbindet sie. Sie leben davon und arbeiten dafür gemeinsam.

Jedoch: Es reicht nicht. Die Schattenseite ist wirtschaftliche Not, die vor allem Frauen trifft. Oft müssen junge Frauen ihre Familien verlassen und in die großen Städte oder in das Ausland gehen, um dort Arbeit zu suchen. Als Haushaltshilfe werden sie häufig ausgebeutet. Sie werden von ihren Arbeitgebern oftmals gezwungen, fast rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, bekommen unregelmäßig einen sehr geringen Lohn, werden oft geschlagen, misshandelt und missbraucht, ohne sich wehren zu können.

Andere Frauen versuchen, als Tagelöhnerinnen mit der harten, schlecht bezahlten Arbeit in Zuckerrohrplantagen ihre Familie über Wasser zu halten. Wieder andere haben durch den Taifun vor einigen Jahren alles verloren und sind auf der Suche nach einer neuen Existenz. Sie alle möchten, dass ihre Rechte gestärkt werden.