Freystadt
700 Mal neue Hoffnung

Typisierungsaktion in Freystadt für Tanja Ebus stößt auf große Resonanz – Viele freiwillige Helfer

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Hilfe aus der ganzen Region: Frank Hetzler ist mit Ehefrau Katrin aus Pyrbaum nach Freystadt gefahren, um sich von Anästhesiefachfrau Christine Guynup Blut für die Typisierung abnehmen zu lassen. - Foto: haz

Freystadt (haz) Mehr als 700 Frauen und Männer sind am Sonntag zur Typisierungsaktion für die leukämiekranke Möningerin Tanja Ebus in die Freystädter Mehrzweckhalle gekommen.

Jeder einzelne, der gekommen ist, um sich typisieren zu lassen, hat nicht nur der leukämiekranken Tanja Ebus, sondern auch allen anderen Leukämiekranken die Chance gegeben, mittels einer Stammzellenspende wieder gesund zu werden. Und das waren bei der Typisierungsaktion am Sonntag in der Freystädter Mehrzweckhalle eine Menge Menschen: Über 700 Frauen und Männer ließen sich eine Blutprobe abnehmen und in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren.

Mit etwas Glück findet sich nach der Aktion ein Stammzellenspender, den die 44-jährige Tanja Ebus aus dem Freystädter Ortsteil Möning so dringend braucht. Sie ist an akuter Leukämie erkrankt und hat nur eine Überlebenschance mit einem zu ihren individuellen Merkmalen passenden Stammzellenspender, nach dem fieberhaft gesucht wird.

Um die Chance zu erhöhen, haben viele Möninger, allen voran Michaela und Christian Muschaweck, die mit Tanja Ebus befreundet sind, diese Typisierungsaktion in Zusammenarbeit mit der DKMS auf die Beine gestellt. Bereits im Vorfeld waren viele Geldspenden aus Möning und der gesamten Großgemeinde Freystadt geflossen, um die Typisierung mitzufinanzieren, die pro Person 50 Euro kostet.

Viele Typisierungswillige, die am Sonntag nach Freystadt kamen, zahlten die Kosten für sich auch kurzerhand selbst. Bernd Meier, der Ehemann der Erkrankten, bedankte sich zu Beginn der Aktion bei allen, die mithalfen, damit neue Spender registriert werden konnten. Alle – das waren etwa 15 Möninger, die die Verpflegungsstation mit 42 gespendeten Kuchen betrieben, etwa 40 weitere Helfer bei der Registrierung und dazu 32 Ärzte und medizinisches Fachpersonal vom Klinikum Neumarkt, die dem Aufruf gefolgt waren, die fachgerechte Blutabnahme zu übernehmen. Sie alle und auch die Helfer, die den Auf- und Abbau übernahmen, engagierten sich auf ehrenamtlicher Basis.

Zu den rund 700 Spendern zählte auch die 33-jährige Marion Wölfl, die mit ihrem Freund aus Velburg nach Freystadt gefahren war, um sich registrieren zu lassen. Ihr nahm Anästhesistin Susanne Trautschold, die ebenfalls ihre Freizeit gerne für die gute Sache opferte, Blut ab. Für alle, die es am Sonntag nicht geschafft haben, nach Freystadt zu kommen, die sich aber trotzdem registrieren lassen wollen, gibt es ein weiteres Angebot der DKMS: Auf der Internetseite www.dkms.de kann jederzeit ein Registrierset, das mittels einer Speichelprobe funktioniert, bestellt werden.