Greding
Die Polizei, dein Freund und Helfer

Faschingszeitung "Narrenspiegel" greift allerlei Kuriositäten aus dem vergangenen Jahr auf

10.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Einfach zum Weinen sind die Gredinger Pumpernickel in Thalmässing. Deshalb organisieren sie heuer den Brauchtumsumzug in ihrer Heimatstadt, er steigt am Rußigen Freitag, 9. Februar. Die Faschingswächter in der Nachbargemeinde und die Pumpernickel wechseln sich Jahr für Jahr ab mit dem großen Zug für allerlei schaurige Gestalten, das gesamte Programm der Gredonia findet sich im "Narrenspiegel" wieder, ebenso viele Missgeschicke und Peinlichkeiten der Gredinger Bürger. −Foto: Tschapka

Greding (HK) Dreimal elf Jahre - dieses närrische Jubiläum hat die Faschingsgesellschaft Gredonia in der vergangenen Session gefeiert. Jetzt wartet sie auf die 44 Jahre - der Start zu dieser Marke ist geglückt. Mit Pumpernickeln, engagierter Führung und nicht zuletzt erneut einem Prinzenpaar geht die Gredonia die heiße Phase des Faschings an.

Und dokumentiert das auch stolz auf der Titelseite ihres neuen "Narrenspiegels".

 

Die Faschingszeitung hält wie gewohnt die wichtigsten Termine übersichtlich bereit - los geht es schon an diesem Samstag mit dem Anschnalzen der Pumpernickel um 16 Uhr am Marktplatz und dem Eröffnungsball ab 20.11 Uhr im Gredoniaheim. Das eigene Domizil ist bekanntlich der beste Beleg dafür, dass die Narren im Landkreissüden vor Kraft nur so strotzen. Da bleibt sogar dem Landrat nichts anderes übrig als im Vorwort neidvoll anzuerkennen, dass er sich seine gewohnten und im Übrigen durchaus beliebten Frotzeleien diesmal sparen muss.

Das bedeutet nicht, dass der "Narrenspiegel" diesmal ohne Spott auskommt, im Gegenteil. Den bekommt ab und an sogar jemand zu spüren, der in der Redaktion der Faschingszeitung mitarbeitet. Denn wenn die Auguren der Gredonia ausschwärmen, um Schlüpfriges, Peinliches oder einfach nur Lustiges in Greding aufzudecken, ist auch eine ehemalige Faschingsprinzessin nicht vor Entdeckung sicher. "Ich schreib' mich doch nicht selber rein", ist dort von Bärbel - meist werden nur Spitznamen oder Abkürzungen verwendet, der "Narrenspiegel" ist schließlich diskret - zu lesen. Trotzdem hat es das kleine Missgeschick von Barbara Kratzer ins Blatt geschafft. Und Präsident Alex Hill wird von den stets wachen Blattmachern sogar als "Wildpiesler" in den Agbach enttarnt. Aushängeschilder zieht man eben doppelt so gerne durch den Kakao.

Oder die Ordnungshüter, die sich laut dem "Narrenspiegel" im vergangenen Jahr einen besonderen Fauxpas geleistet haben: Denn die Polizei fuhr den angetrunkenen Rudi nach einer Blutprobe auf der Wache in Hilpoltstein freundlicherweise im Streifenwagen nach Hause, schließlich ist die Polizei doch Freund und Helfer - Rudi hatte kein Geld mehr fürs Taxi. Auch dass die Beamten ihn am nächsten Morgen den Hausschlüssel nachfuhren, den er hatte liegen lassen, ist durchaus aufmerksam. Ein echter Service. Dass die Hilfe aber so weit geht, dass der Beschuldigte noch des Nachts in einem unbemerkten Augenblick seine Blutprobe einstecken durfte, die dann auf wundersamem Weg verschwand, kommt wohl nicht alle Tage vor, Freund hin, Helfer her.

Auch die never ending Martina Schwarzmann kommt ein halbes Jahr nach ihrem lang erwarteten Auftritt noch einmal zu Ehren, zumindest mittelbar: Der Sportheimwirt Willi Weichbrodt, der den Abend im nahen Festzelt eigentlich genießen wollte, musste arbeiten - und die Kabarettistin bewirten. Er bat sich deshalb einen reservierten Tisch aus, der Freundschaftsdienst sollte schließlich nicht dazu führen, dass er bei der freien Platzwahl in die Röhre schaut. Klar, kein Problem. Dumm nur, dass die Reservierung in all dem Stress, den der Auftritt mit sich brachte, unterging. Wenigstens war der Wirt im Anschluss schnell wieder im Sportheim anzutreffen: Aus der letzten Reihe im Zelt musste er am Ausgang nicht lange anstehen.

Eine angebrochene Rippe beim Wühlen in der Tiefkühltruhe, eine kleine Schlägerei nach vermeintlich ungeklärten Liebesdingen, Betrug im Tennisclub, ein hoffnungslos mit Feierwilligen überladenes Auto, sexy Beinkleider für den stellvertretenden Bürgermeister und eine Karotte als Haustürschlüssel bei dessen Chef: Wer wissen möchte, wer und was noch alles im 96 Seiten starken "Narrenspiegel" derbleckt wird, kann die Faschingszeitung für "lumpige 3,99 Euro" - so die Macher - kaufen. Erhältlich ist sie in der BayWa- und der OMV-Tankstelle sowie bei Schreibwaren Nagel.

Bis Aschermittwoch sind die Narren im Stress

Greding (jsm) Mit dem Eröffnungsball am Samstag, 13. Januar, startet die Gredonia in die heiße Phase des Faschings. Im Mittelpunkt steht die Inthronisation des Prinzenpaares der Session 2018: Markus I. und Sandra I. Beginn des bunten Programms im Gredoniaheim ist um 20.11 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Karten zum Preis von elf Euro sind noch bis morgen erhältlich im Schreibwarengeschäft Nagel - oder dann an der Abendkasse.

Gezeigt wird beim Eröffnungsball das komplette Programm der Gredinger Faschingsgesellschaft, als Gast wird Jörg Kaiser mit seinem Programm "Kaisers Schmarren" die Stimmung kräftig anheizen. Zum Tanz spielt die Showband Just Fun auf.

Weiter geht das bunte Treiben am 19. Januar mit der Faschingsdisco im Gredoniaheim (Einlass 21 Uhr) zum Motto "Bad Taste", bei der das Outfit prämiert wird, das vom schlechtesten Geschmack zeugt. Der Familiennachmittag mit Kinderbelustigung findet am 21. Januar und der Seniorentanznachmittag am 4. Februar statt. Beide Male bewirtet die Gredonia mit Kaffee und Kuchen, Beginn ist jeweils um 14 Uhr. Am Unsinnigen Donnerstag, 8. Februar, findet die große Maskenprämierung statt, der Ball der Vereine mit der Musicband Deluxe und verschiedenen Auftritten steigt am 10. Februar ab 20.11 Uhr, Karten gibt es bei Schreibwaren Nagel.

Der Brauchtumszug, den die Gredonia im jährlichen Wechsel mit den Thalmässinger Faschingswächtern organisiert, findet am Rußigen Freitag, 9. Februar ab 18.30 Uhr statt. Am 11. Februar sind die Narren ab 10 Uhr im katholischen Gottesdienst zu Gast. Heiß her geht es zum Endspurt wieder beim Faschingszug, der am 13. Februar ab 14 Uhr durch die Stadt ziehen wird, ehe mit dem Geldbeutelwaschen tags darauf am Marktplatz um 11 Uhr, dem Nudelessen für aktive Kinder ab 17 Uhr und dem Fischessen der Aktiven ab 19 Uhr im Vereinsheim das närrische Treiben beendet wird.

Ein weiterer Höhepunkt im Gredinger Faschingsgeschehen ist die große Prunksitzung am Freitag, 26. Februar, die allerdings ausverkauft ist.