Thalmässing
Cowboys des Männerballetts schießen Vogel ab

Fete der Faschingsfreunde Thalmässing begeistert mit fünfstündigem Programm das Publikum

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf: Das Männerballett reißt mit seinem fulminanten Auftritt das Publikum bei der Faschingsfete in Thalmässing mit. −Foto: Unterburger

Thalmässing (HK) Die Thalmässinger verstehen es zu feiern. Auch wenn sie kein Prinzenpaar haben und ihre Prunksitzung "Faschingsfete" nennen, begeisterte ihre mehr als fünfstündige Faschingsveranstaltung das Publikum in der proppenvollen Turnhalle.

Die Faschingsfreunde Thalmässing, 2003 gegründet, haben mit ihrer Mischung aus Tanzrunden, Showtänzen und Bühnenauftritten ins Schwarze getroffen. Das wurde ihnen auch aus berufenem Mund attestiert: "Wir freuen uns, wie sich der Fasching in Thalmässing entwickelt", machte Alexander Hill, der Präsident der befreundeten Gredonia, den Thalmässingern ein dickes Kompliment. Er bezeichnete den Nachbarort sogar als "Faschingshochburg", worüber sich nicht nur Bürgermeister Georg Küttinger freute.

Die eigenen Aktiven sowie Vertreter vieler Faschingsgesellschaften aus der Region verwandelten die Halle in einen Hexenkessel. Da strahlte auch Moderator Erwin Schneider, der humorvoll durch das Programm führte. Die Band Just Fun sorgte dafür, dass auch die Besucher eine kesse Sohle aufs Parkett legen konnten.

Auf der Bühne ging es Schlag auf Schlag. Zunächst waren die Jüngsten dran: Die 16 Kinder der Purzelgarde im Alter von fünf bis neun Jahren begeisterten mit einem arabischen Tanz und orientalischen Outfit à la Aladdin aus dem Hause Disney - dessen Welt ist heuer das Motto der Faschingsfreunde. Da wurden Räder geschlagen, mit den Hüften gewackelt und temporeiche Tänze gezeigt. Trainiert wird die Purzelgarde von Nina Knoll. Am Ende überreichte ein maskierter "Kinderschreck" allen Akteuren den obligatorischen Faschingsorden, den dann auch alle übrigen Mitwirkenden bekamen.

Danach enterte die neu formierte Showtanzgruppe der Faschingsfreunde Thalmässing die Bühne. Zehn Mädels tanzten zur stampfenden, orientalischen Musik und ernteten begeisterten Applaus. Trainiert werden die Mädchen von Kerstin Nemitz und ihre Tochter Julia von der Gredonia aus Greding. "Alle Kostüme hat die Kerstin selber genäht", berichtete Erwin Schneider anerkennend.

Danach kamen die Formationen befreundeter Faschingsgesellschaften zum Zug. Die Gredonia punktete mit einer großen Abordnung, einem klassischen Gardetanz und dem Prinzenwalzer. Mitgebracht hatte sie auch ihr Prinzenpaar Markus I. und Sandra I., die Tanzmariechen Rebecca Mies und Laura Preischl sowie ein paar Pumpernickel. Großartig war auch der Auftritt der Malmales des Faschinxvereins Obermässing. Sieben Mädels hatten rasante Tänze einstudiert. Auch die Mondancos aus Obermässing überzeugten. Obwohl die Obermässinger wie die Meckenhausener an diesem Abend selbst ihren Faschingsball hatten, besuchten sie Thalmässing.

Ein Höhepunkt war der Auftritt des Thalmässinger Männerballetts. Die Männer, die seit Jahren für Lachsalven sorgen, konnten ihr 15-jähriges Jubiläum feiern und ließen es auch heuer wieder richtig krachen. Sie hatten sich als Indianer und Cowboys verkleidet, die das Leben im Wilden Westen gehörig veräppelten. Gus Backus plärrte seinen Song "Da sprach der alte Häuptling der Indianer" aus dem Lautsprecher, die Winnetou-Filmmusik von Martin Böttcher ertönte und man zitierte Witziges aus der Filmparodie "Der Schuh des Manitu". Zunächst saßen die Herren des Männerballetts am Boden und pafften die Friedenspfeife - einige Leute aus dem Kreis der Zuschauer munkelten gar, sie ließen einen Joint kreisen. Dann ritt man auf hölzernen Steckenpferden in die unendlichen Weiten der Prärie, schwang das Lasso, fesselte die bösen Cowboys an den Marterpfahl und lieferte sich eine wilde Schießerei. "Wir hätten vor zehn Jahren nicht gedacht, dass wir so lange durchhalten", gestand "Oberindianer" Konrad Schwarz nach dem urig-witzigen Auftritt, "am Anfang war das immer ein Riesenstress für uns - aber jetzt macht jeder Auftritt einen Riesenspaß."

Zum Finale kamen gern gesehene Gäste, die schon zum fünften Mal in Thalmässing auftraten. Die Silbania aus Altmannstein wurde von der quirligen Kati Obermeier vorgestellt. Auch sie hatte ihr Prinzenpaar mitgebracht. Die Altmannsteiner brillierten mit einer tollen Akrobatik, mit atemberaubenden Hebe- und Pyramidenfiguren, die bis zur Turnhallendecke hoch reichten. Nach einer kurzen Umziehpause traten die Gäste aus Altmannstein noch einmal mit neuen Kostümen auf. Einen fulminanteren Abschluss der Faschingsfete hätte man sich kaum vorstellen können.