Eysölden
Frische Farbe zwischen Kerwa und Advent

Kirche in Eysölden wird innen saniert – Fassade folgt im nächsten Jahr

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Nicht ganz einfach ist es, in einem Kirchenschiff mit seinen Emporen ein Gerüst aufzubauen. Die Fassade von St. Thomas soll im nächsten Jahr saniert werden. Risse gibt es vor allem an den Fenstern. Auch die Fenstersimse sind kaputt (Bilder im Uhrzeigersinn) - Fotos: Karch

Eysölden (HK) Das Zeitfenster ist klein: Zwischen Kirchweih und Adventszeit muss die Innenrenovierung der St. Thomaskirche in Eysölden fertig sein. Ausnahmsweise hat die Landeskirche erlaubt, dass die Kirche zuerst innen und dann erst außen saniert wird.

Innen oder außen – für die Mitglieder der Kirchengemeinde Eysölden war die Entscheidung klar. „Das Gebäude ist innen grau und verrußt. Das nimmt die Gemeinde viel mehr wahr als Schäden an der Fassade“, sagt Pfarrer Thomas Lorenz. „Bei den Rissen im Außenputz an den Fenstern muss man schon genau hinsehen, bis man sie entdeckt. Aus der Entfernung stört das niemanden.“ Bis die Landeskirche mit dieser Reihung der Eysöldener einverstanden war, hat es aber etwas gedauert. Und es war Überzeugungsarbeit notwendig, bis Bernhard Heidberg, der bautechnische Referent der Landeskirche, Ja sagte – ausnahmsweise.

Das Plazet der Landeskirche kam bereits im Mai, doch musste erst ein für die Sanierung passender Zeitpunkt gefunden werden. „Im Sommer gibt es viele Trauungen und die Jubelkonfirmation, im Herbst dann noch die Kirchweih“, zählt Pfarrer Lorenz auf. Nach der Kirchweih ist dann ausgeräumt worden. Das Inventar kam zum Teil auf den Dachboden, größere bewegliche Teile wurden in einer Scheune eingelagert.

Das Kircheninnere wird nun neu gestrichen, mit Kalkfarbe statt mit Dispersionsfarbe – „hier ist das Verschmutzungsrisiko geringer“. Wieder abgekommen ist man von der Idee, im Zuge der Innenrenovierung den vorderen Bereich des Kirchenschiffs umzugestalten. Die ersten Bankreihen wollte man durch einen flexiblen Stuhlbereich ersetzen. „Das hätte nur für Konzerte und besondere Anlässe etwas gebracht“, erklärt Lorenz, warum man diesen Gedanken wieder verworfen hat. „Und es hätte den Charakter der Kirche zu sehr verändert.“

Überlegt wird aber, für den Altarraum eine zusätzliche Infrarotheizung einzubauen. Die sollte nur dann laufen, wenn zum Beispiel die Kinder dort für eine Aufführung proben. „Bisher muss man, um erträgliche Temperaturen zu haben, die gesamte Raumluft erwärmen.“

Rund 50 000 Euro sind für die Innensanierung angesetzt, eine Summe, die die Kirchengemeinde komplett aus Eigenmitteln aufbringen muss. Einen Zuschuss der Landeskirche gibt es höchstens für die Außensanierung, die mit rund 200 000 Euro angesetzt ist. Sie soll im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Glück hat die Kirchengemeinde, weil bei einer Kontrolle festgestellt worden ist, dass das Dach in Ordnung ist. So wird es wohl reichen, wenn die Fassade und die Fenstersimse erneuert werden. Ob die Fenster ausgetauscht oder repariert werden, steht noch nicht fest. „Am Ende soll man auch sehen, dass etwas gemacht wurde“, unterstreicht Pfarrer Lorenz. Ziel der Außensanierung ist es, dass Turm und Kirchenschiff wieder eine optische Einheit bilden. Derzeit macht das Kirchenschiff einen verschmutzteren Eindruck als der Turm.

Als dritter Abschnitt wird noch eine Sanierung der Kirchhofmauer, die mit 25 000 Euro angesetzt ist, ins Auge gefasst. „Das hängt aber von den Finanzen ab.“ Auf jeden Fall sollen die Unebenheiten des Pflasters, das rund um die Kirche führt, beseitigt werden. Ältere Menschen und Menschen mit Behinderung haben hier oft große Probleme. Das alte Pflaster soll nach der Außenrenovierung ausgebaut und wieder neu verlegt werden. „Das hat sich rund um die Kirche in Offenbau gut bewährt.“