Enkering
Eine Mitra als Geschenk

Bischof Hanke gibt sich beim Enkeringer Patroziniumsfest sehr volksnah

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Bischof Hanke bekam vom Enkeringer Pfarrer eine besonders bestickte Mitra überreicht. - Foto: Panzer

Enkering (pzr) Ihr großes Jubelfest hat die Enkeringer Pfarrkirche Sankt Ottmar am vergangenen Sonntag gefeiert. Bischof Gregor Maria Hanke, Dekan Josef Funk, Pfarrer Franz Meier und Pfarrer Artur Zuk gestalteten die wunderschöne heilige Messe.

Salutdonner kündigte weit hörbar an, dass das diesjährige Enkeringer Patroziniumsfest etwas Besonderes war: Seit 400 Jahren steht die Kirche in der Enkeringer Dorfmitte. Trotzdem hatte Pfarrer Zuk nicht nur Positives zu verkünden: "Für den Kirchenchor wird es heute die letzte kirchliche Begleitung sein", denn mangels "Nachwuchs" löse sich der Chor auf. Dass das Ende des Kirchenchores sehr bedauernswert ist, zeigte sich sogleich beim Anstimmen des ersten Liedes "Kyrie Eleison". Denkwürdig und gekonnt übergab der Kirchenchor den besonderen Tag an den Bischof, der sich sehr volksnah zeigte.

"Vor 400 Jahren wurde die Kirche aus Stein gebaut, aber wir Menschen sind die lebendigen Steine der Kirche", betonte der Bischof. Treffende Worte fand Bischof Hanke auch bei seiner Predigt, in der er nicht nur das Kirchenjubiläum in den Mittelpunkt stellte, sondern besonders die Menschen, die sich um den Altar versammeln. Der Kirchenraum stehe für ein Kraftfeld, in dem sich die Menschen treffen sollen, um sich neu zu finden. Dass der "Treffpunkt Kirche" wichtig für die Menschheit sei, zeige sich an Regionen, in denen Kirchenbauten entfernt wurden.

Der Bischof ging außerdem der Frage nach, was damals die Menschen bewegte, als sie vor 400 Jahren die Kirche erbauten - die Suche nach Gott und der Halt im Glauben. Wobei Hanke betonte: "Wir möchten nicht die Vergangenheit sein, sondern die kirchliche Zukunft!" Einen Appell richtete der Bischof auch an die Jugend, die sich von der Zukunft Gottes leiten lassen solle. "Wenn die gelebte Zukunft abbricht, dann haben wir keine Werte mehr!" Nähe zur Jugend zeigte der Bischof auch beim Friedensgruß: Alle Kinder waren zu einem persönlichen Friedensgruß vom Bischof eingeladen.

Auch der ehemalige Pfarrer Franz Meier, der 26 Jahre Seelsorger in Enkering war, richtete einige Worte an die Pfarrangehörigen und blickte auf die vergangenen 400 Jahre, die mit Kriegen und Entbehrungen verbunden gewesen seien. Er hatte am Ende seiner Ausführungen einen einprägsamen Wunsch: "Schaut auf eure Kirche!" Für den eindrucksvollen Gottesdienst bedankte sich die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Miehling bei Bischof Gregor Maria Hanke mit einem Geschenkkorb. Am Ende der Feierlichkeit hatte Pfarrer Dr. Artur Zuk passend zum Jubeltag noch ein ganz besonderes Geschenk für den Bischof: Eine Mitra, auf deren Schutzhülle der Schriftzug "400 Jahre Pfarrkirche Sankt Ottmar" gestickt ist, soll den Ordinarius noch lange an den Jubeltag erinnern.