Eckersmühlen
Letzter Trost in trostlosen Momenten

Rettungskräfte aus dem gesamten Landkreis feiern gemeinsamen Gottesdienst

02.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Passend zum Blaulicht-Gottesdienst in Eckersmühlen sind die leuchtend blauen Gewänder des Wilson-Gospel-Chors - Foto: Heubusch

Eckersmühlen (bus) Ganz zum Thema Blaulicht-Gottesdienst, der alljährlich am Freitag nach dem ersten Fastensonntag stattfinden wird, hat die Kleidung des Wilson-Gospel-Chors gepasst. In strahlendem Blau gestalteten die Sängerinnen und Sänger erstmals den Gottesdienst für Rettungskräfte, Notfallseelsorger, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Technisches Hilfswerk, Polizei und Sanitätsdienst in der Dreieinigkeitskirche in Eckersmühlen musikalisch mit.

In der nahezu voll besetzten evangelischen Kirche von Eckersmühlen versammelten sich die Angehörigen der verschiedenen Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach, um Gott unter der Leitung von Pfarrer Karl Eberlein aus Roth und Pfarrer Josef Mederer aus Spalt für ein weiteres Einsatzjahr zu danken. Gemeinsam habe man Menschen in unterschiedlichen Notlagen beigestanden – mal als Lebensretter, mal als letzter Trost in trostlosen Momenten.

Manchmal sei man aber auch selbst trostlos oder ratlos zurückgeblieben und wusste selbst nicht mehr richtig weiter, sagten die Geistlichen. Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger würden aber auch aus dem Vertrauen heraus arbeiten, dass Gott dem Leben selbst da einen Sinn gebe, wo nach eigenem Ermessen Sinnloses geschehe und dass sein Trost auch in den dunkelsten Momenten des Lebens spürbar sei.

Nach dem schwungvollen Einzug des Wilson-Gospel-Chors – dessen 25 Sängerinnen und Sänger dem Gottesdienst viel Lebendigkeit bereitetet, begrüßte der Hausherr der Dreieinigkeitskirche, Bernhard Nikitka, die Teilnehmer des Gottesdiensts. Karl Eberlein sagte, man wolle das Wort Gottes an diesem Tag ganz besonders nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen hören.

Nach einigen Liedern, teils aus dem Liederbuch, teils vom Gospel-Chor vorgetragen, betonte das Vorstandsmitglied des Notfallseelsorgeteams für den Bereich Schwabach-Roth-Hilpoltstein, Diakon Alois Vieracker, in seiner Predigt anhand eines kurzen Szenarios, in dem es um den Brand eines mehrstöckigen Hauses geht, was in den Köpfen aller an diesem Einsatz Beteiligten vorgehe. Als Resümee zog Diakon Vieracker den Schluss, dass derjenige, der auf Gott vertraue, sicherer sei. Schon Jesus habe gesagt: „Liebe Deinen Nächsten, sei für ihn da, liebe ihn.“ Wer sich bei den Einsätzen auf Gott verlasse und ihm vertraue, sei sicherer. „Vertrauen auf Gott schützt uns zwar nicht vor dem Fallen, aber wir fallen anders – sicherer!“

Nach einem weiteren Lied vom Wilson Gospel Chor dankte Pfarrer Stefan Merz vom Leitungsteam, der die Fäden für diese Veranstaltung gezogen hat, der Kirchengemeinde Eckersmühlen, dem Landratsamt, Diakon Vieracker für seine Predigt und auch dem Gospelchor, der bereits zugesagt habe, auch den nächsten Blaulichtgottesdienst mitzugestalten. Nicht zuletzt, weil der Leiter des bereits 1954 von Reverend James Wilson gegründeten Chors, Jimmy Brooks-Potratz, selbst Notfallseelsorger ist.

In ihren Fürbitten baten dann Pfarrer Eberlein und Mederer abwechselnd Gott um Anerkennung für die Einsätze, die tätige Nächstenliebe sei, um Kraft, für die Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen, und darum, ein gesundes Mittelmaß zu finden, damit Familie und Ehrenamt gut nebeneinander existieren können.

Mit dem gemeinsam erbetenen Segen, den die Pfarrer Eberlein und Mederer spendeten, sowie weiteren Gesängen vom Wilson Gospel Chor endete der diesjährige Blaulichtgottesdienst. Direkt im Anschluss gab es noch einen Stehempfang, bei dem sich die Teilnehmer der einzelnen Hilfsorganisationen, die sich von zahlreichen Einsätzen oder sonstigen Veranstaltungen meist schon kennen, zwanglos unterhalten konnten.