Attenhofen/Landerzhofen
Dörflicher Charakter soll erhalten bleiben

Im überarbeiteten Bebauungsplan in Attenhofen bleiben viele Restriktionen erhalten - Bürger fordern Straßensanierung

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr


Attenhofen/Landerzhofen (luf) Wer in Attenhofen oder Landerzhofen ein Haus bauen will, kann das eigentlich nur tun, wenn es auf dem ehemaligen Hofgelände der Eltern geschieht. Öffentliches Bauland gibt es längst nicht mehr - wohl aber den Plan für eine neue Siedlung.

Genauer gesagt hat die Stadt schon in den 1990er-Jahren unter Bürgermeister Otto Heiß ein entsprechendes Areal gekauft. Das hat im Sommer im Stadtrat bereits neue Aktualität bekommen, jetzt war es auch das zentrale Thema der Bürgerversammlung für die Bewohner von Attenhofen, Landerzhofen und Birkhof.

 

Das Ingenieurbüro Klos überarbeitet derzeit den geltenden Bebauungsplan. Die neue Version wolle die Stadt voraussichtlich Anfang 2018 öffentlich auslegen, erklärte Bürgermeister Manfred Preischl. Er legte den rund 25 Anwesenden dar, was die Stadt vorhat, um Attenhofen und Landerzhofen ein Stück weit zusammenwachsen zu lassen. Der Großteil der Fragen aus dem Publikum drehte sich ebenfalls um den Bebauungsplan "Kohlstatt und Galgenfeld". "Wir wollen maximal bis zur Hälfte gehen", so Preischl. Acht Parzellen seien im ersten Schritt geplant, ob und wann weitere kommen, hänge auch von der Nachfrage ab. "Zwei bis drei Anfragen sind da." Zum Teil seien Leute, die sich früher fürs Bauen in Attenhofen interessiert hätten, mittlerweile ins Gredinger Distelfeld ausgewichen. Wenn im kommenden Jahr noch einmal drei Anfragen kämen und man noch vor der Erschließung von sechs Interessenten ausgehen könne, müsste man dem Bürgermeister zufolge noch einmal darüber nachdenken, ob es bei den acht Bauplätzen bleibe. Das aber sei Zukunftsmusik.

Im Distelfeld ist es wegen der nahen Autobahn ein wenig lauter, dafür ist freieres Bauen möglich. Der Bebauungsplan aus den 1990ern wird zwar überarbeitet, jedoch hat die Stadt nicht vor, alle Restriktionen aufzuheben, wie dies neuerdings oft üblich ist. Der erlaubte Baustil solle sich in die Umgebung und damit in den dörflichen Charakter einfügen, so Preischl, "so ist der Grundgedanke".

Die Fragen aus dem Publikum drehten in dieser Bürgerversammlung zum großen Teil ebenfalls um das Wohnbaugebiet. Ja, es werde eine fußläufige Verbindung nach Landerzhofen und Attenhofen geben. Nein, die Erschließung werde im ersten Bauabschnitt nicht komplett vorgenommen, die Stadt will nicht jetzt schon für spätere Zeiten bauen und die Infrastruktur vorhalten. Zu überlegen sei ein Wendehammer, so Preischl. Wenn alles läuft wie geplant, könne die Erschließung 2019 beginnen.

Bevor im Baugebiet die ersten Häuser stehen, soll in Attenhofen der zweite Teil der Ortsstraße neu asphaltiert sein. Dies werde "in nächster Zeit" geschehen, stellte der Bürgermeister auf Nachfrage der Bürger in Aussicht, wollte aber nicht konkreter werden. Aus gutem Grund: Die Fahrbahndecke des ersten Teils ist bereits erneuert, die Arbeiten hätten eigentlich fortgeführt werden sollen. Dann aber kam der Hofberg bei Obermässing ins Rutschen. Dessen Sanierung habe die Ressourcen gebunden. Man sei nicht davor gefeit, dass andere unvorhergesehene Ereignisse wiederum dringender seien.

Aus Landerzhofen wurde erneut der Wunsch nach einer Ortsumgehung laut, das ist ein Anliegen, das nicht zum ersten Mal zur Sprache kam. Das Dorf liegt an der nach Berching führenden Staatsstraße 2336, weshalb es viele Autos durchqueren. Er werde Kontakt mit dem Staatlichen Bauamt aufnehmen, versprach Preischl. Man könne im kommenden Jahr eine Planung der Straße vornehmen und 2019 den Antrag stellen, eine Ortsumgehung zu bauen. Ob dem allerdings entsprochen wird, steht in den Sternen.