Hilpoltstein
Dachstuhl in Eysölden brennt völlig aus

Blitzschlag verursacht Mittwochnacht Feuer in einem Einfamilienhaus - Mutter und Tochter retten sich ins Freie

10.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr
Mit der Drehleiter unterstützt die Feuerwehr Hilpoltstein die örtliche Wehr aus Eysölden beim Löschen eines Dachstuhlbrands am späten Mittwochabend. −Foto: FFW Hilpoltstein

Eysölden (HK) Bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus im Thalmässinger Ortsteil Eysölden ist nach einem Blitzeinschlag der gesamte Dachstuhl des Gebäudes ausgebrannt. Die beiden Bewohnerinnen konnten sich rechtzeitig unverletzt ins Freie retten, die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 150 000 Euro.

Es war 22.10 Uhr, als die beiden Frauen im Haus nach einem lauten Donner merkten, dass der Strom in ihrem Haus ausgefallen war. Eine der beiden ging in den Keller und versuchte, die Sicherung wieder einzulegen, das gelang allerdings nicht. Auf dem Rückweg zu Wohnung nahm sie Brandgeruch wahr und stellte wenig später fest, dass der Dachstuhl in Flammen stand. Geistesgegenwärtig brachten sich beide in Sicherheit nach draußen und alarmierten die Feuerwehr.

Vom Blitzschlag wurde auch ein Nachbar geweckt, der gleich darauf auch die Hilferufe der beiden Frauen hörte. Er berichtet, dass die Verständigung von Rettungskräften dadurch erschwert worden sei, dass die Telefonleitung – wahrscheinlich aufgrund des Gewitters – immer wieder unterbrochen war. So dauerte es, bis die Sirene die Einsatzkräfte rief. Er hielt die Tochter noch davon ab, zurück in das Haus zu gehen. „Da ist eh nichts mehr zu retten“, habe er gesagt. „Die Flammen waren noch nicht gleich zu sehen, aber ich hab den Brand gerochen“, berichtet er am Donnerstagmorgen.

Mittlerweile waren auch die Feuerwehren alarmiert, um 22:25 ging der Alarm bei der Eysöldener Wehr. Sie war auch die Erste, die am Haus ankam, erzählt der Kommandant Bastian Wenk. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Flammen schon aus dem Dachstuhl geschlagen. „Wir haben gleich einen Atemschutztrupp ins Haus geschickt, obwohl beide Bewohnerinnen glücklicherweise schon draußen waren“, sagt Wenk. Das sei der sogenannte Innenangriff. Auch den Einsatz der Drehleiter bereiteten die Eysöldener schon vor, ihnen kamen die Feuerwehren aus Hilpoltstein, Thalmässing, Zell und Offenbau zur Hilfe. „Insgesamt waren wir mit Polizei und Rettungskräften 100 Mann“, weiß Wenk.

Auch wenn die Nachbarin Margarete Blodeck vom Blitzeinschlag noch nicht geweckt worden war, durch das Feuer und die zahlreichen Feuerwehren wurde sie aus dem Schlaf gerissen. Sie und ihr Mann hatten Angst, dass das Feuer auf ihr Haus übergreift – schließlich wohnen sie auf dem direkt angrenzenden Grundstück, die Häuser sind nicht weit voneinander entfernt.

Doch das konnten die angerückten Feuerwehren verhindern. Zwar brannte der Dachstuhl und das Dachgeschoss völlig aus, wie die Polizei berichtet, allerdings waren die Löscharbeiten gegen Mitternacht beendet. Um 0.20 Uhr rückte die Feuerwehr aus Hilpoltstein, die laut Kommandant Jürgen Flierl mit 25 Mann vor Ort war, wieder ab. Genauso die anderen Wehren, nur die Eysöldener blieben zur Brandwache. In zwei Schichten stellten die Einsatzkräfte der örtlichen Wehr sicher, dass das Feuer nicht wieder ausbricht. Jeweils drei Mann seien am Haus gewesen, so Wenk, bis acht Uhr morgens. Dann hätten nur noch die letzten Aufräumarbeiten angestanden.

Mittlerweile, Donnerstagvormittag, ist das Haus wieder an seine Besitzer übergeben, die in einer Ferienwohnung im Ort untergekommen sind. Denn das Haus ist laut Polizei nicht mehr bewohnbar. Neben dem völlig verkohlten Dachstuhl weist nur noch ein rot-weißes Absperrband darauf hin, was in der Nacht zuvor passiert ist.