Hilpoltstein
Ein Kampf mit Wasser, Schlamm und Blut

„MS Hermann“ triumphiert bei der achten Teilnahme beim Sautrogrennen – „Burgjungfern“ belegen zweiten Platz

06.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Beim 90. Hilpoltsteiner Burgfest blieb beim traditionellen Sautrogrennen wieder mal kein Auge trocken. Foto: Tobias Tschapka Sautrogrennen −Foto: Tschapka, Tobias, Roth (Burgfest HIP)

Hilpoltstein (HK) Am Burgfestsamstagnachmittag war es wieder einmal Zeit für das legendäre Sautrogrennen am Hilpoltsteiner Stadtweiher. Und zu behaupten, der Wettkampf verlief feucht-fröhlich, wäre wohl die größte Untertreibung des Festwochenendes.

Der Stadtweiher, ein Quell der Ruhe und eine Oase der Natur. Allerdings nicht am Burgfestsamstag, denn dann bietet sich dort ein völlig anderes Bild, wenn sich nämlich Dutzende wild maskierte Gestalten beiderlei Geschlechts in wenig seetüchtigen Zubern einen Gladiatorenkampf der Superlative in Hilpoltsteins erster und einziger Wasserarena liefern.

Nicht weniger als 13 Teams mit so schönen Namen wie „Quertreiber“, „Hopfn Tropfn“ oder „die Muschis“ kämpften gegeneinander um Ruhm und Ehre, darunter auch zwei mutige Damenmannschaften. Vor den Augen hunderter neugieriger Zuschauer, die sich zum Teil sogar ihre Sofas mit an den Weiher getragen hatten, brachten sich die Trogpiloten in Startposition.

Das Moderatorenteam, bestehend aus Peter Czöppan und erstmals Wolfgang Eitel, erklärten nochmals allen die Regeln: ein bunter Mix aus Paddeln, Schwimmen, um-den-Weiher-laufen sowie Biertrinken – wobei die Frauen sich lediglich mit Radler begnügen mussten.

Dann konnte es losgehen, und obwohl (oder gerade weil) aus dem Wasser eine beunruhigende Haifischflosse ragte, gaben Pfalzgräfin (alias Gudrun Reichard) und Bürgermeister Markus Mahl das Kommando zum Start. Der Weiher begann zu schäumen, und der Schlamm spritzte in die ersten Reihen der Zuschauer, als die Athleten sich ihren Weg durch das vermeintlich kühle Nass bahnten. Die Moderatoren stellten von der Tribüne herab Vergleiche zum Triathlon an, allerdings hätten es die Triathleten längst nicht so gut, denn diese würden kein Bier bekommen. Doch es wurde diesmal neben viel Schweiß auch (etwas) Blut vergossen, denn der Läufer vom Team „Muschis“ trat in eine Scherbe und musste vom BRK notversorgt werden.

Nach dem Vorlauf, der die Startpositionen festlegt, begann der eigentliche Wettkampf. Tropfnass und dreckig, aber immer noch hochmotiviert startete für die Teilnehmer das Spiel aufs Neue. Nur diesmal wartete auf das schnellste Team nicht nur eine Sektdusche, sondern auch der begehrte Wanderpokal, und somit ein Platz in der „Hall of Fame“ der erfolgreichsten Hilpoltsteiner Trogpiloten.

Und genau da landete – bei seiner achten Teilnahme – das gemischte Team der „MS Hermann“, die man schon getrost als Sautrog-Veteranen bezeichnen darf. Nun endlich standen Claudia Schmidpeter und Gerhard Erdmannsdörfer ganz oben auf dem Treppchen, waren am Ziel ihrer Träume und konnten ihr Glück gar nicht fassen. Auf Platz zwei landeten die „Burgjungfern“ und knapp dahinter die „Village People“.

Bei der Frauenwertung erlangten die „Ruderluder“ vor der „Wilden 13“ den ersten Platz. Auf der Moderatorenbühne, die gleichzeitig als Siegerpodest diente, wurde unter dem Beifall der Zuschauer noch lange gefeiert, gejubelt und Sekt verspritzt – zumindest so lange, bis der Biertisch kaputtging.